Die Schiltacher Flößer erneuern anlässlich des Stadtjubiläums die Fächerbäumer. Diese weisen Besucher und Einwohner auf die Flößertradition der Stadt hin. Foto: Schiltacher Flößer

Die Fächerbäume weisen dabei auf die bei Flößen erfolgende Anordnung der Baumstämme und Konstruktion der Flöße hin. Sie geben damit einen Einblick in die Flößertradition Schiltachs und stehen direkt an den Ortseingängen der Stadt.

 

Unter dem weit aufgespannten Fächer der in den Himmel ragt, befindet sich das Wappen der Schiltacher Flößer. Auf ihm ist Folgendes zu sehen: Zwei gekreuzte Floßkegel, wie sie noch öfters in Schiltach bei Inschriften an Häusern zu erkennen sind. Ein aus Hartholz gefertigter Floßkegel wurde beim Verflößen von kleinen Holzstämmen in die Risse der Stämme eingeschlagen, um anschließend die Stämme auf einfache Weise mit „Wieden“ zu verbinden. So wurden diese Floßkegel zu einem Symbol der Flößer.

Vier Fächerbäume

Auf einem quer angebrachten Schild ist neben der Aufschrift „Flößerstadt Schiltach“ das Logo der Internationalen Flößereivereinigung und das der Stadt Schiltach zu sehen.

In der Gesamterscheinung wirkt der Fächerbaum mit dem querliegenden Schild wie die altägyptische Hieroglyphe, die für Leben oder den Lebensschlüssel steht.

Vier dieser Fächerbäume stehen in Schiltach, drei an den jeweiligen Ortseingängen und einer am Zusammenfluss von Schiltach und Kinzig.

Die Idee solche Fächerbäume zu errichten entstand im Jahr 2007 anlässlich der Tagung der Internationalen Flößervereinigung in Schiltach bei der etwa 220 Gäste aus ganz Europa nach Schiltach kamen. Damals sollten die aufgestellten Fächerbäume den Gästen signalisieren, dass sie in der Flößerstadt Schiltach angekommen sind. Und so stehen die Fächerbäume heute noch, „schon fast als Wahrzeichen der Stadt“ und als Hingucker für viele Vorbeifahrende.

Und tatsächlich wurde der Stadt Schiltach anlässlich der damaligen Tagung, von der Internationalen Flößereivereinigung als erster Stadt in Europa der Titel Flößerstadt verliehen.

Viele Jahre später, nämlich erst 2024, hat dann auch das Innenministerium von Baden-Württemberg der Stadt Schiltach das Recht verliehen, die Zusatzbezeichnung „Flößerstadt“ führen zu dürfen, wie es nun auf den Ortsschildern zu sehen ist.

Bauart eines Fächerbaums

Der Stamm eines solchen Fächerbaumes besteht aus feinjährigem Kiefernholz mit einem Alter von circa 150 Jahren, der knapp eine Tonne wiegt. Viele Male muss das dünne Bandsägenblatt in den Stamm einschneiden und wieder zurückgeführt werden bis rund 20 Lamellen entstanden sind. Dabei entstand eine Schnittfuge von nur zwei Millimeter. Ist der Stamm aufgesägt müssen die Lamellen so lange der Stamm noch feucht ist aufgespannt werden, das ist eine heikle Angelegenheit, denn wenn beim Aufspannen die Lamelle bricht, ist der Stamm verloren, berichtet Thomas Kipp vom Schiltacher Flößerverein, der seinerzeit die Idee hatte mit so einem Fächerbaum die Gäste auf die Flößerstadt Schiltach aufmerksam zu machen. Neben dem Fächerbaum auf der Lehwiese, wurde von den Flößern auch kürzlich, der am Tunnelausgang Richtung Schramberg erneuert.