Julia Görges ist wie ihre Kolleginnnen Andrea Petkovic und Angelique Kerber beim WTA-Turnier in Stuttgart ins Achtelfinale eingezogen. Foto: dpa

Andrea Petkovic, Angelique Kerber undJulia Görges haben in Stuttgart das Achtelfinale erreicht.

Stuttgart - Auf sich allein gestellt können Deutschlands Tennis-Damen wieder siegen. Zwei Tage nach der Niederlage gegen Australien haben Andrea Petkovic, Angelique Kerber und Titelverteidigerin Julia Görges ihren Fed-Cup-Frust abgelegt und beim WTA-Turnier in Stuttgart das Achtelfinale erreicht.

Während Kerber am Dienstag beim 6:2, 6:3 gegen die Italienerin Roberta Vinci keine Mühe hatte, musste Görges gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa beim 5:7, 6:3, 6:4 Schwerstarbeit verrichten. Petkovic bezwang bei ihrem ersten Auftritt auf der WTA-Tour seit 106 Tagen die Saarländerin Kristina Barrois mit 6:1, 6:4. „Ich habe tausendmal besser aufgeschlagen als zuletzt und gut returniert. Und vor allem habe ich mich körperlich gut gefühlt“, sagte Petkovic nach ihrem ersten Turnier-Auftritt seit 106 Tagen zufrieden.

Mit ihren Erfolgen weckten die drei Fed-Cup-Spielerinnen erneut Hoffnungen auf einen positiven Turnierverlauf. Im vergangenen Jahr hatten bei der einzigen Damen-Veranstaltung in Deutschland gleich vier deutsche Spielerinnen das Viertelfinale erreicht. Görges gewann die mit 740.000 Dollar dotierte Veranstaltung sogar.

Im Achtelfinale werden die Gegnerinnen schwieriger

Im Achtelfinale warten auf das deutsche Trio allerdings schwere Brocken. Petkovic trifft auf die Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka aus Weißrussland, Görges muss sich mit der australischen US-Open-Siegerin Samantha Stosur messen. Kerber spielt gegen die Siegerin der Partie zwischen den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Caroline Wozniacki aus Dänemark und Jelena Jankovic aus Serbien. An diesem Mittwoch kann zudem noch Mona Barthel gegen die Serbin Ana Ivanovic ins Achtelfinale einziehen.

Petkovic zeigte dreieinhalb Monate nach ihrem Zweitrunden-Aus beim Turnier in Sydney und anschließender Verletzungspause wegen eines Ermüdungsbruches im Rücken eine solide Leistung. Den ersten Satz entschied sie nach 33 Minuten für sich. Im zweiten Abschnitt hatte die Hessin dann etwas Mühe. Nachdem sie Barrois zum 3:2 den Aufschlag abgenommen hatte, kassierte sie umgehend das Re-Break. Doch Petkovic schlug zurück und verwandelte nach 83 Minuten ihren dritten Matchball.

Görges: "Ich war so nervös"

Görges hätte an der Stätte ihres bislang größten Erfolges wie schon am Wochenende zuvor im Fed Cup fast gepatzt. Anders als bei der Niederlage gegen die Australierin Jarmila Gajdosova am vergangenen Samstag stemmte sich die Bad Oldesloerin dieses Mal aber vehement gegen die Niederlage. „Ich war so nervös, hier rauszugehen, weil ich es wieder perfekt machen wollte“, sagte Görges nach dem Kraftakt.

„Ich bin einfach froh, dass ich durch bin und weiß, dass ich mich gegen Samantha steigern muss“, sagte die Norddeutsche, die nach 2:13 Stunden ihren dritten Matchball verwandelte. Im vergangenen Jahr hatte Görges die Australierin auf ihrem Weg zum Titel im Halbfinale in drei Sätzen besiegt.

Kerber kam dagegen im Schongang weiter. Nachdem sie am Montag erst einmal ausgeschlafen und nach einem lockeren Training mit ihren Großeltern über das Frühlingsfest auf dem nahe gelegenen Cannstatter Wasen geschlendert war, sah die Welt am Abend bereits wieder besser aus. Dennoch war auch sie vor der Begegnung extrem angespannt. „Es war nicht leicht heute, weil wir alle sehr enttäuscht waren“, sagte Kerber, die vor zehn Tagen in Kopenhagen triumphiert hatte. „Ich habe versucht, mich daran zu erinnern und bin sehr zufrieden“, sagte die Nummer 14 der Welt nach ihrem Erfolg in 67 Minuten.