Die Wolterdinger Störche haben sich wieder auf dem Strommasten neben dem Klärwerk niedergelassen. Das sanierte Nest an der Hauptstraße ist dagegen leer.Foto: Reichart Foto: Schwarzwälder Bote

Tiere: Erneut bleibt Nest an der Wolterdinger Hauptstraße leer

Das aufwändig sanierte Storchennest kann die großen Vögel auch dieses Jahr nicht locken.

Donaueschingen-Wolterdingen. Auch das dritte Jahr in Folge wird das neue Storchennest mitten in Wolterdingen wieder links liegen gelassen. Trotz des Lärms, den die Baumaschinen machen, haben sich die Störche stattdessen wieder auf dem Überlandstarkstrommasten niedergelassen. Dort hatten sie bereits im Vorjahr ihre Brut aufgezogen.

Das Nest auf dem Metall-Baum steht in unmittelbarer Nähe der Kläranlage. Und dort geht es den ganzen Tag über laut zu. Denn es laufen die Arbeiten für den Neubau eines Pumpwerkes. Den Weißstörchen kann der Lärm wohl nichts anhaben. Sie sind eigensinnig, haben, wie man sieht, also einen eigenen Willen, und sind sehr schlau.

Um die 5000 Euro wurden im Frühjahr 2019 in die Umgestaltung des Storchennestes in die Hand genommen. Dies war erforderlich, weil das Jahrzehnte alte Storchennest auf dem Dach der Bäckerei Scherzinger, gegenüber der Wolterdinger Kirche, infolge von Ablagerungen und Witterungseinflüssen sowohl in artenschutzrechtlicher Hinsicht, als auch aus statischen und Verkehrssicherheitsgründen nicht mehr den Anforderungen entsprach.

Viele Stunden dauerte es damals, bis das alte Storchennest abgebaut und das neue einige Meter weiter entfernt aufgebaut war. Doch das neue Domizil nehmen die Störche nicht an.

Dabei gaben sich die Wolterdinger alle Mühe, um Adebar zu helfen. Alt-Ortsvorsteher Reinhard Müller hatte im Nachhinein nochmals Arbeiter in die luftige Höhe geschickt, um das Nest mit Geäst auslegen und mit einer mattdunklen Farbe streichen zu lassen.

Aber alles war vergebens. Offenbar ist es wohl so, dass Störche lieber Nester mit Aussicht bevorzugen, keineswegs aber eine Quasi-Absteige im Hinterhof. Oder wirkt bei den Störche, wie bei uns Menschen auch, die Macht der Gewohnheit? Manfred Bartler, der Storchenbeauftragte des Schwarzwald-Baar-Kreises, war im Frühjahr 2019 der Meinung gewesen, dass die Umsetzung des Storchennestes einfach zu spät erfolgt sei. Sie hätte seiner Ansicht nach schon im Januar durchgeführt werden sollen.