n Sachen Digitalisierung ist die Oberwolfacher Wolftalschule vorne mit dabei im Kinzigtal. Am Freitag sind die Höhepunkte der Staatssekretärin im Kultusministerium, Sandra Boser (Grüne), vorgestellt worden.
Oberwolfach - Gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Bauernfeind und Schulleiterin Lydia Seyffert unternahm die Grünen-Landtagsabgeordnete einen Rundgang durch die Schule. Mit von der Partie war Martin Bruder von der Firma Elektro Schillinger, der die Serverinfrastruktur erläuterte. Letztere wurde komplett erneuert und moderne Arbeitsstationen sowie Endgeräte sowohl für die Schülerschaft als auch Lehrkräfte angeschafft. Rund 100 000 Euro hat Oberwolfach dafür investiert.
Verantwortlicher Umgang mit den Tablets
"Auch wenn erfreulicherweise mit 45 000 Euro gefördert wird, traf der Gemeinderat eine mutige Entscheidung für die Zukunft unserer Kinder", stellte Bauernfeind fest. Derzeit besuchen knapp 100 Schüler die Grundschule. In Oberwolfach sei auf Grundlage des erstellten Medienentwicklungsplans ein praxistaugliches System speziell auf den Bedarf der Wolftalschule zugeschnitten worden, erklärte Schulleiterin Seyffert. Ein Augenmerk liege auch auf der verantwortlichen Handhabung der Tablets. "Zocken können fast alle, aber der sinnvolle Umgang damit ist eine andere Geschichte", meinte Seyffert.
Martin Bruder als Experte
Boser pflichtete dem bei und unterstrich die Wichtigkeit von Medien- plus Anwendungskompetenz. Angetan zeigte sie sich auch von dem Jugendschutzfilter, der sicheren Unterricht gewährleistet und von Bruder erläutert wurde. Die Gemeinde habe großes Glück, mit Martin Bruder einen versierten Experten an der Seite zu haben, erklärte Bauernfeind. Andere Schulen dieser Größe hätten diesen Bonus nicht und eigens eine Anstellung sei wohl fraglich hinsichtlich der Machbarkeit. Die Mittel seien derzeit gebunden an die Systemadministration, bestätigte Boser. "Wir brauchen die Kommunikation mit den Gemeinden", betonte die Abgeordnete. Es gelte die Bereiche des technischen und pädagogischen Supports auseinanderzuhalten. In dem Zusammenhang werden auch die Deputatsstrukturen an den Schulen angepasst, wie Boser ergänzte.
Verschiedene Einsatzmöglichkeiten
Bei der demonstrierten Anwendung von unter anderem der Dokumentenkamera (Elmo) und Apple TV durch die Schulleiterin wurden die Einsatzoptionen im Unterricht deutlich. Neben der Präsentation von Schüler- und Gruppenarbeiten und Hausaufgabenbesprechungen ist auch es möglich, spontan auf verschiedene Unterrichtssituationen zu reagieren. Schon in der ersten Klasse werde alles genutzt, so die Schulleiterin. Die klassische Tafel habe indes nicht ausgedient und sei in der Grundschule noch wichtig: es macht den Kindern erstens Spaß und zweitens werden Bewegungsabläufe eingeübt und die Feinmotorik trainiert. Auch Atlanten und Bilderbücher werden weiterhin in den Unterricht integriert, wie Exemplare neben den Hightech Lehrerpulten belegten.
Die Ausstattung
Die Oberwolfacher Grundschule im Ortsteil Kirche ist je nach Jahrgangsstärke ein- oder zweizügig. Die Investition der Gemeinde ermöglichte flächendeckendes W-Lan im Gebäude sowie vier Medienbereiche mit modernen Präsentationsmöglichkeiten. Auf zwei Etagen steht jeweils ein Medienkoffer mit je 19 Tablets bereit. Vier Räume der Schule sind bereits komplett ausgestattet, Experimentier- und Kunstraum sollen in Bälde folgen.