Wissenschaftsministerin Theresia Bauer Foto: AFP/MARIJAN MURAT

Gemeinsam mit Klimaaktivisten hat ein Professor einen Baum an der eigenen Hochschule in Ravensburg-Weingarten besetzt. Das hat Wellen geschlagen – und ihm einen Anruf der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin eingebracht.

Stuttgart/Ravensburg - Mit seinem Protest gegen die Beheizung der Hörsäle während der Semesterferien hat ein Professor der Hochschule Ravensburg-Weingarten offenbar Eindruck im baden-württembergischen Wissenschaftsministerium gemacht. Ein Sprecher sagte am Donnerstag, dass sich Ministerin Theresia Bauer (Grüne) jüngst bei Wolfgang Ertel, Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz an der Hochschule, gemeldet hat.

Am Dienstag vergangener Woche hatte der Wissenschaftler gemeinsam mit Klimaaktivisten einen Baum an der Hochschule besetzt. Mit dem Protest wollten Ertel und seine Mitstreiter nach eigenen Angaben erreichen, dass die Heizungen in den Hörsälen der Hochschule nicht mehr permanent laufen, sondern intelligent gesteuert werden.

„Dann muss da was dran sein“

„Wenn ein Professor auf Bäume steigt, dann muss da was dran sein“, hat Ressortleitern Bauer nach Angaben aus dem Ministerium am Telefon zu dem Professor gesagt, der auch Nachhaltigkeitsbeauftragter der Hochschule ist. Wie es aus dem Wissenschaftsministerium weiterhin heißt, will man sich nun zusammen mit Liegenschaftsverwaltung und Hochschule ein Bild von der baulichen und energetischen Situation machen. Dann könne man prüfen, ob sich „Optimierungspotenziale“ ergeben und diese auf Umsetzbarkeit prüfen. Von besonderem Interesse seien Vorschläge, die sich womöglich auf weitere Hochschulen übertragen lassen.

In einer schriftlichen Mitteilung Ertels heißt es, er sehe nun „tatsächlich Chancen, dass kurzfristig Bewegung in das starre bürokratische System kommen könnte“.