Foto: Amann

Fast 60 Jahre lang war Wolfang Amann Organist und leitete 40 Jahre den Kirchenchor in der St. Ulrich Kirche in Geislingen. Nun ist er im Alter von 81 Jahren gestorben.

Wolfgang Amann hat die Hingabe zur Kirchenmusik in die Wiege gelebt bekommen. Sein Vater war ebenfalls Organist und Chorleiter der Kirchengemeinde. Dementsprechend förderte seinen Sohn und bereits als Siebenjähriger bekam Wolfang Amann Klavierunterricht. Bereits drei Jahre später übernahm der damals Zehnjährige die Rolle des Organisten in den Gemeinden Erlaheim und Binsdorf.

 

Von 1954 bis 1958 war Wolfgang Amann Schüler im Bischöflichen Internat Martinihaus in Rottenburg, die nächste Station im musikalischen Werdegang des Geislingers war die Musikhochschule Trossingen. Professor Gerd Witte erkannte bei dem jungen Musiker dessen außergewöhnliche Begabung für das Orgelspiel und führte ihn an der „Königin der Instrumente“ zu hohem Können.

Fast 60 Jahre lang Organist in St. Ulrich

Nach seinen Studien bei den qualifiziertesten Professoren seiner Zeit, übernahm Wolfgang Amann mit 19 Jahren im Jahr 1960 den Organistendienst in Geislingen und erfüllte diese Tätigkeit mit Leidenschaft bis 2019.

Es dürften rund 12 000 Gottesdienste gewesen sein, die er in knapp 60 Jahren musikalisch begleitete: Sonntags- und Werktagsmessen, Hochämter, Andachten, Tauf- und Hochzeitsfeiern, Requien sowie andere Anlässe und Feierlichkeiten.

Auch der Geislinger Kirchenchor, den er während seiner 40-jährigen Tätigkeit mit großem Engagement geformt und geleitet hat, war weit über die Gemeindegrenze hinaus bekannt.

Landesehrennadel wurde 1997 verliehen

Wolfang Amann führte während seiner Zeit als Chorleiter eigene Kirchenkonzerte mit Chor, Orchester und namhaften Solistinnen und Solisten auf. Beispiele dieser großen Werke, sind Chöre und Arien aus dem Oratorium „Messias“ von Georg Friedrich Händel, die „Theresienmesse“ von Joseph Haydn, die „Jubelmesse“ von Carl Maria von Weber und Werke des „Lieblingskomponisten“ Amanns, nämlich Wolfgang Amadeus Mozart, von dem unter anderem die „Krönungsmesse“, die „Große Vesper“ und als Höhepunkt sicher das weltberühmte „Requiem“ das zur 800-Jahr-Feier der Stadt Geislingen zur Aufführung kam.

Im Jahr 1997 wurde ihm die Landesehrennadel für besonderes Engagement überreicht. 2019 ging Wolfang Amann in seinen Ruhestand und erhielt den Ehrenbrief vom Bischof Gebhard Fürst.