Am Wolfacher Ortenauklinikum geht am 6. Juli eine zentrale Notfallpraxis an den Start. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Einrichtung am Ortenau-Klinikum wird sieben Stunden besetzt sein.

Wolfach - Die Zentrale Notfallpraxis am Wolfacher Krankenhaus soll pünktlich zum 1. Juli starten, wie der Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg, Kai Sonntag, auf Anfrage des "Schwarzwälder Bote" mitgeteilt hat. Auch Verwaltungsdirektorin Kornelia Buntru vom Wolfacher Ortenau-Klinikum berichtet von organisatorischen Vorbereitungen, damit am Samstag, 6. Juli, die neue Anlaufstelle in Betrieb gehen kann.

Damit werden die bisher praktizierten Notdienste der ansässigen Hausärzte abgeschafft, weil dies für die betroffenen Mediziner eine starke Belastung war. Die Kassenärztliche Vereinigung stellt das System auf zwei Komponenten um: einen sogenannten Sitzdienst, der am Wochenende eine feste Sprechstunde am Wolfacher Krankenhaus anbietet und jeweils vermutlich von 9 bis 13 Uhr sowie von 17 bis 20 Uhr Patienten behandelt sowie einen Fahrdienst, der quasi im Kreisgebiet unterwegs sein wird und Hausbesuche macht.

Wie viele Teams im östlichen Ortenaukreis unterwegs sein werden, konnte der Pressesprecher spontan nicht sagen. Das Modell werde aber noch auf einer gesonderten Pressekonferenz in Offenburg vorgestellt, sagte Sonntag dem "Schwarzwälder Bote". "Wichtig ist, dass die Menschen eins verstehen: Unser ›Ärztlicher Notdienst‹ ist nicht mit dem Rettungsdienst und dem Notarzt zu verwechseln, sondern ist das, was in den anderen Bundesländern korrekterweise ›Ärztlicher Bereitschaftsdienst‹ heißt. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall sollte auf jeden Fall der Rettungsdienst und der Notarzt verständigt werden", sagt der Sprecher.

Deshalb ist die genaue telefonische Abfrage durch geschultes Leitstellenpersonal unabdingbar, um einzuschätzen, ob es sich um einen akuten medizinischen Notfall handelt oder nicht. Der Landkreis stellt der Kassenärztlichen Vereinigung die Räumlichkeiten zur Verfügung, sorgt für eine Beschilderung, doch auch die Abrechnung der medizinischen Leistungen erfolgt über die KV und nicht über das Krankenhaus. Das heißt, die KV setzt dort auch eigenes medizinisches Personal ein. Einen separaten Eingang am Ortenau-Klinikum für die Notfallpraxis wird es nicht geben, so Verwaltungsdirektorin Buntru, doch werde die Pforte zu den geplanten Sprechzeiten auf jeden Fall auch besetzt sein.