Fließender" Generationenwechsel: Alexander Thau (Mitte) wird Vorstandsmitglied Ulrich Kniep (links) ablösen. Der Verwaltungsratsvorsitzende und Bürgermeister Thomas Geppert (rechts) ist mit der neuen Personalie auch sehr zufrieden. Foto: Melanie Steitz

Eigengewächs der Sparkasse Wolfach komplementiert ab Juli Vorstand/ Vorgänger will Ruhestand genießen

Anfang Juli wird es Neuerungen in der Vorstandsebene der Sparkasse Wolfach geben. Alexander Thau wird den derzeitigen Vorstand Ulrich Kniep ablösen. Kniep verabschiedet sich im Alter von 64 Jahren in seinen wohlverdienten Ruhestand.

Wolfach. Mathematik war schon immer sein Lieblingsfach in der Schule. "Ich bin ein Zahlenmensch", bekundet Alexander Thau beim Pressegespräch am Montag in der Sparkasse Wolfach. Der 39-Jährige wird ab Juli dort das neue Vorstandsmitglied sein.

Von einem "fließenden Übergang" spricht der Vorstandsvorsitzende Günter Rauber. Ab Juli, wenn Thau sein Amt offiziell bekleiden wird, würde nach dem Ausscheiden seines Vorgängers Ulrich Kniep daher kein Bruch erfolgen, denn Thau hat seit 2014 als dessen Stellvetreter eng mit Kniep zuvor zusammen gearbeitet.

Kniep wird ab Juli seinen Dienstvertrag auf eigenen Wunsch hin nicht mehr verlängern und sich im Alter von 64 Jahren in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschieden.

Auf Thau hingegen warten nun große Herausforderungen und ein noch abwechslungsreiches, neues Aufgabengebiet. Der 39-Jährige ist bei der Sparkasse Wolfach kein Unbekannter mehr, habe die DNA und die Werte der Institution tief verinnerlicht, und bringe wirklich alle Voraussetzungen für diese Stelle mit, betonte Rauber.

"Er stammt aus dem Haus und kennt die internen Abläufe", bemerkt auch Thomas Geppert, Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Wolfach. Über zwei Jahre habe Thau mit dem nun scheidenden Kniep schon als stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Wolfach zusammengearbeitet.

Keine externen Bewerber

Der 39-Jährige fiel dabei durch seine hervorragenden Fähigkeiten als interner Kandidat auf. Auf eine externe Ausschreibung der Stelle sei daher verzichtet worden, so Geppert.

Die Bewerbung sei dennoch unter höchsten Ansprüchen der Neutralität erfolgt. Beim Sparkassenverband Baden-Württemberg habe sich Thau zuerst einmal einem Management-Audit, einem Auswahlverfahren, stellen müssen und im Laufe des Bewerbungsverfahrens auch dem Verwaltungsrat der Sparkasse präsentiert. Er habe dabei ein "uneingeschränktes Testat" erhalten, erläutert Geppert.

Diese Sympathien schlugen auch bei der geheimen Wahl des Gremiums am 20. Dezember bei der letzten Verwaltungssitzung des alten Jahres zu Buche: Thau wurde zu 100 Prozent einstimmig von den Anwesenden in das Amt gewählt – eine Rückendeckung sowohl von innen als auch außen, wie Rauber unterstreicht.

1977 wurde Thau in Wolfach geboren und absolvierte sein Abitur am Wirtschaftsgymnasium Eduard-Spranger-Schule in Freudenstadt. Danach qualifizierte er sich im Laufe seines Berufswegs zum Sparkassenbetriebswirt und absolvierte weitere Lehrgänge an der deutschen Sparkassenakademie in Bonn.

Thau wandert gern

Seit 1999 ist Thau bei der Sparkasse Wolfach in verschiedenen Ressorts verantwortlich tätig gewesen. Derzeit fungiert er als Leiter der Gesamtbanksteuerung und Risikocontrolling. Hinzu kommen ab Juli noch der Marktfolge- sowie Beauftragtenbereich.

Neben seinem beruflichen Werdegang hat Thau zahlreiche Hobbys. Er wandert gern und sucht die Erholung in der freien Natur. Auch Vereinsaktivitäten ist er nicht abgeneigt und engagiert sich sowohl im Schwarzwaldverein als auch beim TV Schenkenzell. Zu seinen Passionen zählen außerdem das Handball- und Tennisspielen. Thau hat zwei Töchter und wohnt mit seiner Familie in Aichhalden in einem selbst gebauten Haus.

"Sparkässler bleiben"

Sein Vorgänger Kniep verlässt die Sparkasse Wolfach, obwohl er dies selbstbestimmt beschlossen hat, mit ein bisschen Wehmut. Immerhin war der 64-Jährige 44 Jahre lang in der Sparkassenorganisation – davon 24 Jahre im Vorstand der Sparkasse Wolfach tätig.

"Ich werde immer Sparkässler bleiben, der gesamte Verbund hat mich sehr geprägt", bekennt er. Kniep habe noch zwar keine neuen Pläne, was er im Ruhestand dann machen wolle. Aber: "Langweilig wird mir nicht", ist er sich sicher. Über seinen Nachfolger weiß Kniep nur Gutes zu berichten. "Sehr fach- und sachkundig" sei der junge Mann, lobt er.

Thau freut sich nun, bald Knieps Amt zu bekleiden: "Ich freue mich in dem Haus mehr Verantwortung zu übernehmen", teilte er mit.

Selbstständig bleiben

Obwohl der 39-Jährige auch durchaus seinen eigenen Führungsstil haben werde und eigene Akzente setzen könnte, will der Schenkenzeller an der Beständigkeit, den kontinuierlichen Strategien und Ideen der Sparkasse Wolfach festhalten.

Ziel sei, den unabhängigen Fortbestand der Sparkasse Wolfach noch über viele Jahre hinweg durch den eigenen Beitrag gewährleisten. In einer Finanzwelt der Niedrigzinsen und steigender Kosten aufgrund von zahlreicher Regulatorik müssten die Prozesse und Strukturen die Erträge sichern.

Die Sparkasse Wolfach verfügt neben der Hauptstelle über weitere sechs Filialen in der Region und beschäftigt insgesamt 106 Mitarbeiter. Die Bilanzsumme hat zum 31. Dezember 2016 circa 465 Millionen Euro erreicht. Eine hohe Eigenkapitalquote und unterdurchschnittliche Risiken prägen die Bilanzqualität der Sparkasse Wolfach.

Ziel der Kontinuität

Der Neue will nun erst einmal diese Kontinuität unterstützen, damit die Sparkasse weiterhin vor Ort ihren Platz hat, und in einem immer unbeständigeren Marktumfeld eigenständig aufzutreten vermag.