Ausschuss: Ohne erweiterte Planung wäre die Kita schon auf drei Jahre ausgebucht

Bürgermeister Thomas Geppert hat in der Sitzung des Technischen Ausschusses bezüglich des Waldkindergartens im Gewann "Hofeckle" deutlich aufs Tempo gedrückt: "Der Rote Punkt ist das Ziel, nach Möglichkeit noch im Frühherbst".

Wolfach. So zog der Ausschuss schon für die Vorlage der Bebauungsplan-Änderung (Bestimmung des Baufensters und der Nutzungsschablone) die Erweiterungsoption auf zwei Gruppen (Gesamtkapazität 40 Kinder).

Planer Stefan Decker hatte die Option auch schon in seine Planskizze integriert und einen zweiten Gruppenraum an der Hauptachse des dann 16 Meter langen Gebäudes gespiegelt. Mit Mehrkosten von 121 000 Euro erkauft sich die Stadt die Option, dass der Waldkindergarten nicht mit den Erstinteressenten schon für drei Jahre ausgebucht ist und Wartelisten für Unmut bei künftigen Eltern sorgen.

Inge Schoch (SPD) fragte, ob, wie in der aktualisierten Geländeskizze ersichtlich, durch die Einhaltung des Waldabstands zahlreiche Bäume gefällt werden müssten. Dies sei der Fall, erläuterte Ratskollege und Förster Ulrich Wiedmaier (Freie Wähler). Um sicherzustellen, dass bei Windwurf das Gebäude nicht durch Bäume beschädigt werden könne, entstünde um die Notunterkunft ein Niederwald, der bei den alten Schwarzwaldhöfen von den Bauern alle 15 Jahre "ausgestockt" wurde, um die Brennholzversorgung zu sichern.

Dies brachte Wiedmaier zu seinem Anliegen, das Konzept "Elektroheizung" noch einmal zu überdenken. Eine Holzheizung, möglicherweise zumindest teilweise bestückt aus Erträgen des Niederwalds rund um die Unterkunft, könne so durchaus Teil des pädagogischen Konzepts werden.

Martina Hanke von der Verwaltung und Planer Stefan Decker erläuterten die zeitkritischen Komponenten der Planung. So müssten für die zwei Phasen der Offenlegung der Pläne je ein Monat gerechnet werden, erst danach kann die Planung der zuständigen Behörde zur Genehmigung vorgelegt werden.

Bis zur Genehmigung gingen etwa weitere drei Monate ins Land, mit Vorliegen des Roten Punktes erfolge dann die Ausschreibung. Möglicherweise ergäben sich durch den überraschend knapp gewordenen Baustoff Holz weitere Verzögerungen, warnte Decker das Gremium.

Zumindest in puncto Artenschutz konnte Geppert fast schon Vollzug berichten, die Mitarbeiter der Behörde seien im Wald schon fleißig bei der Arbeit. Einstimmig fällten die Mitglieder des Technischen Ausschusses den Beschluss, Stefan Decker mit der weiteren Planung zu beauftragen und die von der Verwaltung vorgestellten Änderungen am Bebauungsplan zu beschließen.

Erteilung der Baugenehmigung im Frühherbst 2021. Nach der Ausschreibung Beauftragung der Bauunternehmen. Baubeginn abhängig von der Witterung vielleicht noch im November 2021. Start als Kindertagesstätte im Frühjahr 2022. Parallel sollen mit den Eltern, Kindern und Erzieherinnen Ideen für die Spielstätten entwickelt werden.

Hierzu wird die Verwaltung mit dem Bauhof unterstützend tätig sein.