Dicht gedrängt schoben sich die Besucher beim Kuchenmarkt 2019 bereits am Nachmittag durchs Städtle. Im Corona-Jahr 2020 ist das kaum denkbar. Doch mit der Idee der Gruppe des Forum Zukunft ist doch etwas Jahrmarkt möglich. Archivfoto: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Forum Zukunft und Gewerbeverein planen in der Innenstadt Ausstellung zum Kuchenmarkt

Spitzweckenduft und Glühweinaroma: Normalerweise ist der Kuchenmarkt einer der Höhepunkte im Wolfacher Veranstaltungskalender. Einen Hauch Kuchenmarkt soll es aber doch geben – in Form einer Schaufensterausstellung.

Wolfach. Bekanntlich kann der beliebte Markt, bei dem sich die Menschen dicht gedrängt in der Innenstadt treffen, aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Wenigstens einen kleinen Ersatz hat sich aber die Gruppe "Kuchenmarkt" des Forum Zukunft rund um Silke Klimek ausgedacht.

Alles will Klimek noch nicht verraten. "Schließlich soll noch ein wenig Überraschung dabei sein", sagt sie im Gespräch mit dem Schwabo. Das Konzept stehe aber bereits. Unter dem Motto "Geschichte und Geschichten" soll in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein und der Stadt eine Ausstellung in den Schaufenstern des Einzelhandels stattfinden. Im Mittelpunkt: die Tradition des Kuchenmarkts und vorweihnachtliche Bräuche in Wolfach sowie dem Schwarzwald.

Die Gruppe hatte sich im vergangenen Jahr bereits die Bühne vorgeknöpft und neu gestaltet – durch Corona sei in diesem Jahr aber keine größere Aktion möglich. "Die Absage ist natürlich schade, aber uns ist klar, dass es nicht geht", sagt sie. Aber ein abgespecktes Programm oder einen abgesperrter Bereich sehe sie kritisch. "Das wäre nicht der Kuchenmarkt – dann setzen wir lieber ein Jahr aus, dafür machen wir es im kommenden wieder ordentlich." Gleichwohl sei der Markt aber wichtig für die Wolfacher, darum habe die Gruppe unbedingt etwas machen wollen.

Geschichte soll im Vordergrund stehen

"Nun wollten wir zeigen, dass es uns noch gibt und wir uns nicht unterkriegen lassen", erklärt Klimek. Ideen für den ausgefallenen Markt habe die Gruppe viele gehabt. "Aber die Schaufensterausstellung ist die einzige, die wirklich corona-konform ist", so Klimek. So sei die Idee gekommen, einmal die Geschichte des Jahrmarkts in den Vordergrund zu stellen. "Viele wissen ja nicht, woher der Brauch kommt und wie das früher war", ist sie sicher.

Die Gruppe sei bereits fleißig am recherchieren – und auf der Suche nach Ausstellungsstücken (siehe Info). Gesucht werden Bilder, Fotos, Plakate, historische Backformen, Weihnachtsschmuck und mehr – alles was mit dem Kuchenmarkt und den vorweihnachtlichen Traditionen zu tun hat. Zudem ist die Gruppe auf der Suche nach Zeitzeugen, die berichten, wie es früher auf dem Kuchenmarkt war.

Die Ausstellung soll den ganzen Dezember über zu sehen sein. Bis jetzt hätten bereits 22 Einzelhändler ihre Schaufenster zur Verfügung gestellt – weitere können sich noch melden. Jedes Fenster soll unter einem eigenen Thema stehen. Hinzu kommt ein Handzettel oder Lageplan, damit Interessierte alle Fenster ablaufen können. "Jedes kann aber auch für sich betrachtet werden", sagt Klimek. Eine Texttafel im Fenster soll zudem das Gezeigte erklären. "Es kommt aber natürlich auch ein wenig auf die Stücke an, die wir zur Verfügung gestellt bekommen", erklärt sie weiter. Und auch einige Schwerpunkte verrät Klimek bereits: Es soll die Geschichte des Kuchenmarkts beleuchtet werden. Außerdem soll das Marktrecht beleuchtet werden. Und schließlich soll es auch um die Frage gehen: Wo kommen eigentlich die Spitzwecken her?

Für die Ausstellung bittet die Gruppe "Kuchenmarkt" die Wolfacher Bevölkerung um Mithilfe. Wer leihweise Ausstellungsstücke zur Verfügung stellen kann, kann Kontakt mit der Gruppe aufnehmen. Ansprechpartnerinnen sind Annette Manske-Striffler, Telefon 0170/ 9 65 81 31oder per E-Mail an geschaeftsstelle@gewerbeverein-wolfach.de sowie Silke Klimek, Telefon 07834/ 4 76 22 oder per E-Mail an klimeksilke@gmail.com. Termine für die Abgabe und zum Gesprächsaustausch sind zudem an den Samstagen 31. Oktober, 7. und 14. November, jeweils von 14 bis 18 Uhr im Schlossmuseum.