Das Fahnenmeer ziert wieder die Wolfacher Hauptstraße – in diesem Jahr mit einer kleinen Ergänzung. Neben den bereits bekannten Exemplaren wehen nun auch neun "Alles wird gut"-Fahnen, die auch bereits am Rathaus hängen. Foto: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Beherbergungsbetriebe und Einrichtungen geöffnet/ Vieles geht, einige Veranstaltungen abgesagt

Corona hat den Tourismus in Wolfach quasi zum Erliegen kommen lassen. Seit Pfingsten dürfen Beherbergungsbetriebe wieder Gäste aufnehmen – und touristische Einrichtungen haben wieder geöffnet. Bei Veranstaltungen sieht es aber mau aus.

Wofach. Es ist eine Saison unter "besonderen Vorzeichen", wie es Tourist-Info-Leiter Gerhard Maier im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten ausdrückt. "Es war eine merkwürdige Zeit und wir sind alle froh, dass es nun wieder losgeht", sagt er.

Die touristischen Einrichtungen in Wolfach haben Maier zufolge wieder geöffnet – mit Ausnahme des Museums im Schloss. Das öffnet am kommenden Donnerstag, Fronleichnam, 11. Juni, wieder zu den regulären Öffnungszeiten.

Die Arbeiten zur aktuellen Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des FC Wolfach hätten sich aufgrund der Pandemie verzögert. Die Verantwortlichen steckten mitten in der Arbeit, dann kam alles zum Erliegen. "Ich bin überzeugt, dass das eine tolle Sache wird", so Maier.

Auch am Thema Stadtführungen sei die Stadt aktuell dran. Es bestehe die Möglichkeit, Führungen unter bestimmten Voraussetzungen anzubieten. "Da sind wir in enger Abstimmung mit unseren Stadtführern", erklärt der Tourist-Info-Leiter.

Konzerte liegen vorerst weiter auf Eis

Es müsse mit Anmeldungen und Teilnahmebeschränkungen gearbeitet werden, erklärt Maier. "Wir werden vorsichtig starten und die Details noch klären." Was allerdings entfallen muss, sind die Tunnelfahrten mit der Schwarzwaldbahn, da dabei unter anderem der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Das Biker-Weekend wurde bereits in den Herbst verschoben. Vom 1. bis 4. Oktober soll es in abgespeckter Form stattfinden. "Wir versuchen, dass Programm so zu stricken, dass es den Vorgaben gerecht wird", so Maier.

Andere Veranstaltungen wie etwa die Kurkonzerte wurden allerdings eingestampft – der Wiederbeginn ist offen. Das liege an den Bestimmungen, die vor allem Blasmusiker und Chöre hart treffen. "Unter diesen Voraussetzungen können Musiker einfach nicht spielen", erklärt Maier. Zumal auch die Zuschauer den Mindestabstand einhalten müssten. Denkbar seien eventuell kleinere Ensembles von zwei bis drei Musikern. Ob und ab wann das möglich sein könnte, sei aber noch zu prüfen.

Nachfrage bei Ferienwohnungen gut

Was aber immer gehe, sei Wandern und Radfahren. Zwar würden die meisten Wandertipps im Internet ausgetauscht und es gebe gute Wander-Apps, unter anderem von Schwarzwald-Tourismus. "Aber unsere Wanderkarte wird immer noch oft gekauft", sagt Maier. Positiv sei auch, dass Eisessen und Besuch der Gastronomie wieder möglich seien.

Bei den Ferienwohnungen herrsche eine gute Nachfrage, informiert Maier. Auch die Campingplätze seien wieder geöffnet – jetzt auch mit den sanitären Anlagen. "Damit bestehen keine Einschränkungen mehr beim Komfort", so Maier. Erfreulich sei zudem, dass Wellness-Bereiche wieder öffnen dürfen. Die Betreiber seien froh, dass nun endlich wieder weitergehe, so Maier. Allerdings habe es konkrete wirtschaftliche Sorgen gegeben, verrät er. Einige Hotels seien abhängig vom Reisebusgeschäft – was in Baden-Württemberg noch nicht erlaubt sei. Ab dem 15. Juni sei das wieder möglich. Wie das angenommen werde, bleibe abzuwarten. "Es war einfach eine merkwürdige Zeit", so Maier abschließend.

Das Fahnenmeer schmückt seit kurzer Zeit wieder die Wolfacher Hauptstraße – in diesem Jahr mit einer kleinen Ergänzung: Neun neue Fahnen sind darunter. Sie zeigen den "Alles wird gut"-Schriftzug des Wolfacher Labels Kinzigwolf. Nachdem die Fahnen sich großer Beliebtheit erfreuen und auch das Rathaus schmücken, wurde vorgeschlagen, sie auch in das Fahnenmeer zu integrieren. "Das passt gut, denn einige Fahnen waren ohnehin beschädigt", erklärt Maier. Drei Motive wurden ausgewählt und als Sondergröße hergestellt. Dafür seien weniger Fahnen zum "Festival der Kristalle" zu sehen. "Das muss in diesem Jahr leider auch ausfallen", erklärt Maier.