Konrektorin Natascha Hettich (links) bei einer Spendenübergabe im Foyer der Herlinsbachschule Anfang Juli 2017: Nun hört sie Mitte März als kommissarische Leitung auf. Foto: Steitz

Hornberger Rektorin verwaltet bald. Hettich in Mutterschutz. Elternbrief diese Woche.

Wolfach - Personelle Veränderungen kündigen sich bei der Herlinsbachschule an: Die bisherige kommissarische Leiterin Natascha Hettich verlässt die Einrichtung Mitte März. Vorläufiger Ersatz ist gefunden, die langfristige Lösung liegt aber noch in weiter Ferne.

Ins Rollen gebracht, hatte CDU-Stadtratsmitglied Simone Heitzmann dieses Thema am Dienstagabend in der Gremiumssitzung. Sie fragte bei Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert nach, wie die Leitung der Herlinsbachschule gestaltet werde, wenn Hettich ab März in Mutterschutz geht.

Geppert antwortete: "Es wird eine kommissarische Mitversorgung geben über Hornberg." Wahrscheinlich bleibe Hettich bis zum 12. März Konrektorin, danach werde die Hornberger Wilhelm-Hausenstein-Schule bis Ende des Schuljahres den administrativen Part miterledigen, teilte Geppert mit. "Das operative Geschäft teilen sich die Lehrkräfte in Abstimmung mit der Stadt Wolfach", informierte er. "Es wird weitergehen", prognostizierte der Bürgermeister, "aber klar, eine eigenständige Schulleitung ist derzeit nicht in Sicht", beurteilte er.

Zur Erinnerung: Die Schulverwaltung und der ehemalige Leiter der Herlinsbachschule, Manuel Ressel, hatten Ende Mai 2017 einvernehmlich vereinbart, dass sich Ressel mit sofortiger Wirkung einer anderen Aufgabe zuwendet.

Die Stelle der Leitung an der Herlinsbachschule Wolfach wurde dann laut Matthias Henrich, dem stellvertretenden Pressesprecher des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg, zeitnah in der Ausgabe von "Kultus und Unterricht" ausgeschrieben. Die Konrektorin Hettich übernahm interimsweise die Aufgabe der Leitung bis zur Neubesetzung. Zu den Gründen, die zu Ressels Entscheidung geführt hatten, nahm das RP keine Stellung, da dies Persönlichkeitsrechte des Betroffenen berühre.

In einem Brief an die Eltern schrieb Ressel, der beim RP um seine Entpflichtung gebeten hatte, am 23. Mai: "Diesen Schritt gehe ich, da ich die mir selbst gesetzten Ziele als Schulleiter nicht erreichen konnte. Um die Schule vor Schäden zu bewahren und aus Verantwortungs- und Fürsorgepflicht dem Kollegium gegenüber habe ich beschlossen, von meiner Verantwortung zurückzutreten."

In einem weiteren Schreiben an die Eltern informierte das gesamte Kollegium der Herlinsbachschule am 29. Mai: "Die Amtsniederlegung von Herrn Ressel hat auch uns überrascht und erschüttert. Jedoch sind wir der Meinung, dass wir persönliche Entscheidungen von Menschen akzeptieren müssen."

Mit "Herzblut" weiterhin

Direkt nachdem Ressel die Einrichtung verlassen hatte, kündigte das Team an, sich weiterhin "mit all unserem Herzblut" für die Kinder und Schule einzusetzen. Trotz fehlenden Leiters sollte auch zukünftig konzeptionell an der Einrichtung gearbeitet und diese mit Projekten vorangebracht werden. Bernd Sandhaas vom Staatlichen Schulamt Offenburg ist für den guten Übergang dankbar. "Frau Hettich hat die Schule bis dato hervorragend kommissarisch geleitet und auch die Schul- und Unterrichtsentwicklung vorangetrieben", sagt er und fügt hinzu: "Das Kollegium vor Ort ist sehr engagiert und der Unterricht auf sehr hohem Niveau."

Nun wird – wie Geppert in der Ratssitzung angedeutet hatte – Silke Moser, die Rektorin der Wilhelm-Hausenstein-Schule in Hornberg, bis zum Ende des Schuljahres die kommissarische Leitung für die Herlinsbachschule übernehmen. Das gibt Henrich vom RP bekannt.

"Alle Beteiligten, wie die Schulleitung, das Kollegium, der Schulträger und der Elternbeiratsvorsitzende, wurden bereits informiert", erläutert Sandhaas. Nun fänden noch die Detailabsprachen im Kollegium statt. Da die Personalveränderung nun schon öffentlich bekannt ist, sind Hettich und Moser dabei, einen Elternbrief aufzusetzen, um den Kommunikationsweg einzuhalten. Dieses Dokument soll die Väter und Mütter in Wolfach und Hornberg noch diese Woche erreichen.

Die geplante Elternbeiratssitzung finde am Dienstag, 6. März, statt, hebt Sandhaas gegenüber dem Schwarzwälder Boten hervor. Dabei werden Hettich und Moser das Gremium gemeinsam über die Details informieren.

Nach einer neuen, eigenständigen Schulleitung wird Sandhaas zufolge aber weiter auf Hochtouren gesucht. Die Stelle ist seit September 2017 im Amtsblatt "Kultus und Unterricht" und auf der Homepage www.lehrer-online-bw.de ausgeschrieben. Bisher sei keine einzige Bewerbung eingegangen, teilt Sandhaas mit (siehe Info).

Die Suche scheint schwieriger als zunächst angenommen. Es sei nicht nur ein Problem in Wolfach. "Prinzipiell gibt es landesweit Probleme Schulleitungsstellen zu besetzen", sagt er. Das Land Baden-Württemberg erarbeite derzeit ein Konzept, um solche Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten. Obwohl auch Sandhaas weiß: "Sicher schränkt die Lage des Standorts das mögliche Bewerberfeld ein." Dem Staatlichen Schulamt sei aber an einer endgültigen Lösung gelegen, betont er. Und so geht die Suche weiter.

  Die Hasemann-Schule in Gutach wird auch immer noch kommissarisch geleitet: Dort gibt es derzeit eine Bewerbung. Das Verfahren sei laut Markus Adler, Pressesprecher des RPs Freiburg, in Vorbereitung. "Ob und wann wir dann eine neue Schulleitung haben werden, lässt sich im Moment leider noch nicht sagen", betont er.

Bewerbungsverfahren: Für Wolfach können nicht nur Externe, sondern auch die Lehrer, die bereits an der Herlinsbachschule arbeiten, für das Amt kandidieren. Die Voraussetzungen können auf der Internetseite unter www.km-bw.de/,Lde/Startseite/Schule/Anforderungsprofil+Schulleitungen.de eingesehen werden. wa/ms