Stefan Mross und seine Frau Anna-Carina Woitschack drehten ihr neues Musikvideo in Wolfach. Foto: German Popp

Die Schlagerstars Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack drehten Video in Wolfach.

Wolfach - Fans des Schlager-Traumpaars Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack freuen sich jetzt schon auf die Geschenk-Edition des Albums "Stark wie zwei". Am Samstag wurde das Musikvideo dazu in der Jakobuskapelle und der Dorotheenhütte in Wolfach gedreht.

Mross scheint beste Beziehungen zum Wettergott zu pflegen, denn pünktlich zum Dreh hört der Regen auf und bald darauf scheint die Sonne von einem wolkenlos blauen Himmel. Erwartungsvoll üben sich die Statisten an der malerisch gelegenen Wallfahrtskirche in Geduld bei Kaffee und Häppchen, bis Stefan Mross kommt. Einige Komparsen wie Petra und ihre Tochter Julie sind aus dem Saarland angereist, um ihr Idol aus der Nähe erleben zu können.

"Wir haben gar nicht damit gerechnet, teilnehmen zu dürfen und freuen uns riesig", erzählt Petra, die in Facebook am Aufruf zum Mitmachen teilgenommen hat. Sie sind große Fans von Mross und besuchen seit langem regelmäßig seine Show "Immer wieder sonntags" im Europa-Park Rust.

Programm verläuft corona-konform

Im Corona-Jahr ist natürlich alles anders. Auch Stefan Mross gibt nach der herzlichen Begrüßung der 15 Statisten die mittlerweile übliche Einweisung in die Abstands- und Hygieneregeln. Anschließend erfahren die Komparsen mehr über das Drehbuch und Spezialeffekte.

Eine erste Szene wird zeigen, wie der "Little Drummer Boy" (Trommeljunge) aus dem gleichnamigen Weihnachtslied staunend die Kapelle betritt: die Trommelstöcke spielen das Schlagzeug von alleine. "Ein bissel Harry Potter darf auch in Wolfach sein", scherzt Mross. Dargestellt wird der Trommler von dem achtjährigen Ben Forkert aus Windschläg, der das Schlagzeugspielen bei der Musikschule Offenburg erlernt. Allein mehrere Einstellungen braucht es, bis das staunende Gesicht beim Türe öffnen des Jungen sitzt. Kameramann Carlo gibt die Anweisungen und Stefan Mross macht vor, wie die Mimik aussehen soll.

Fast eine Stunde dauert es schon, bis die "Kirchenbesucher", die Statisten, die Kapelle betreten können. Drinnen herrscht weihnachtliche Atmosphäre mit festlich geschmückten Christbäumen seitlich am Altar und einem Meer vor Kerzen, die strategisch verteilt sind. Techniker Dirk schaut, dass Beleuchtung und Ton stimmen. "Wir nehmen das Publikum in Unschärfe und den staunenden Ben holen wir ran", schlägt Kameramann Carlo vor. Gemeinsam mit Stefan Mross begutachtet er die Ausrichtung der Kamera und sie beschließen, verschiedene Einstellungen zu drehen. "Einmal müssen wir noch", heißt es wiederholt. Mal ist es zu dunkel, mal zu hell. "Lass uns jetzt die Emotionen machen", meint Carlo und ordert den Bodennebel für das richtige Flair.

Mross lockert immer wieder die Stimmung auf

Besonderes Augenmerk wird auf die Schaffung einer guten Kombination aus Nah- und Weitaufnahmen gerichtet. Wenn Mross das Gefühl hat, die Statisten brauchen eine Aufmunterung nach etlichen Durchläufen, lockert er mit Scherzen und lockeren Sprüchen die Stimmung wieder auf. Auch nach mehreren Stunden Dreharbeit sitzt das blütenweiße Hemd noch perfekt und der Künstler scheint über unbegrenzte Energiequellen zu verfügen.

Neuen Schub und Glanz erfährt der Dreh, als Anna-Carina Woitschack strahlend schön in das Geschehen einsteigt. In der guten Stube von St. Jakob Eremit Bruder Otto hat sie sich mit Freundin und Assistentin Dunja für den Auftritt vorbereitet. "Wir haben ja schon heute Vormittag gedreht", erzählt Woitschack im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Wie alle Künstler hofft sie, dass bald wieder Auftritte mit großem Publikum möglich sind. Es sei traurig gewesen, in Rust die leere Arena zu sehen, wo sonst fast 3000 Menschen die Show besuchen. Die Innenstadt von Wolfach finde sie übrigens sehr schön, meint sie.

Bei aller Disziplin und Professionalität der weiteren Dreharbeiten kommt doch auch eine besondere Stimmung in der Kapelle auf, als die beiden gemeinsam mit Ben den Weihnachtsklassiker "Little Drummer Boy" anstimmen.

Nach dreieinhalb Stunden steht immer noch die "Laternenszene", in der die Komparsen aus dem Wald Richtung Kapelle strömen aus. Es wird wohl ein langer Tag werden, denn anschließend geht es zur Dorotheenhütte ins Weihnachtsdorf – dort wird noch ohne Statisten weitergearbeitet.

Das gefilmte Material des gesamten Drehtages wird im Nachgang gesichtet, geschnitten und bearbeitet. Die Abspiellänge des am Samstag produzierten Musikvideos wird etwa dreieinhalb Minuten betragen.