Die Familie Eberhard (von links Nicolas, Lars, Martina und Lea) haben wegen der Pandemie dieses Jahr nicht am RTL-Spendenmarathon teilgenommen.Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Halbmeiler Familie verzichtet in diesem Jahr auf Teilnahme am RTL-Spendenmarathon

Drei Weltrekord-Urkunden zieren die Wände der Familie Eberhard in Halbmeil. Diesen triumphalen Erfolg erzielten sie 2018 bei der Teilnahme am RTL-Spendenmarathon. Die Pandemie bremste dieses Jahr die Mannschaftsteilnahme aus.

Wolfach-Halbmeil. "Im Frühjahr war nicht abzusehen, ob die Aktion überhaupt stattfinden wird und wir wussten nicht wie es mit unserem Betrieb weiter geht", so Martina und Nico Eberhard. Sie beschlossen gemeinsam, auch nicht mitzumachen, wenn eine Teilnahme unter Auflagen möglich wäre.

Es ist eine Sache des Anstands

"Als Chefs wollten wir mit gutem Beispiel vorangehen und auf keine Großveranstaltung gehen, die zudem mit einer Reise verbunden gewesen wäre", findet Nicolas das eine Sache des Anstands den Mitarbeitern gegenüber.

Erstmals hätte Tochter Lea im Team mitmachen können. Zuvor war sie zu jung und sie hatte sich darauf gefreut, im Jubiläumsjahr des Spendenmarathons Premiere feiern zu können. Ihr Bruder Lars und die Eltern können von den Erlebnissen der vergangenen zwei Jahre zehren. So hoffen alle, dass bis Herbst 2021 die Krise unter Kontrolle ist. Bisher sei ihr Betrieb mit einer "Delle" wie Eberhard sagt, davon gekommen. Zunächst hätten sie schließen müssen, weil die Firma falsch eingeordnet worden sei. "Zum Glück beschränkte sich das auf wenige Stunden", erinnert sich der 42jährige Betriebswirt.

Immerhin ist der Fachbetrieb Anlaufstelle, wenn beispielsweise die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk (THW) kurzfristig Sprit oder eine Rettungssäge brauchen. Auch wenn das Geschäft dann verkaufen durfte, verfolgten die Inhaber eine vorsichtige Einkaufspolitik. "Wir sind froh um jeden Kunden, der den Fachhandel und den damit verbundenen Service schätzt", sind sie sich der Konkurrenz des Internets bewusst. Bisher musste keiner der elf Mitarbeiter, sechs fest angestellt und fünf Minijobber, in Kurzarbeit geschickt werden.

"Unser großes Bestreben war und ist, alle Mitarbeiter halten zu können", betont Eberhard. In dem Zusammenhang sei ein großes Lob an die Belegschaft auszusprechen, denn sie seien "alle bei der Stange" geblieben. Wenn überhaupt etwas positiv an der Krise ist, so Martina Eberhard, dann das Zusammenwachsen des Teams. Näher zusammen gerückt sei man auch in der Familie. "Ohne Oma Angelika und Opa Willi Eberhard hätten wir das gar nicht wuppen können, um nur mal das Homeschooling der Kinder zu nennen", ist sich Martina Eberhard sicher.

Der Hygieneablauf im Betrieb werde von der Kundschaft angenommen und bei mehrfachen Prüfung sei das Ordnungsamt mit der Umsetzung sehr zufrieden gewesen. Es werden stets Masken vorrätig gehalten für Kunden, die ihre vergessen haben. Manche schätzen auch den Außenschalter mit EDV–Anbindung. Dort erfolgt, getrennt durch eine Plexiglasscheibe und den nötigen Abstand, die Reparaturannahme ohne physischen Kontakt. "Wir verstehen jeden, der Probleme mit den Masken hat und haben nach Lösungen gesucht, die den Verordnungen Folge leisten und auch unsere Kundschaft glücklich macht", betont Eberhard. Wie sich die Auswirkungen der Pandemie betrieblich niederschlagen, wird sich erst zeigen. Die Eberhards hoffen, dass die finanzielle Unterstützung des Bundes für die Land- und Forstwirtschaft der Konjunktur zugute kommt. Privat vermisst die Familie das Treffen mit Freunden und den Sport.

Der 24 Stunden RTL Spendenmarathon am 19. November brachte ein Rekordergebnis in Höhe von 15 751 339 Euro. Mit zu dem Ergebnis beigetragen hat auch ein fünfstelliger Betrag, den der Verband, dem Familie Eberhard angehört, spendete.