Immer rein damit: Insgesamt wurden sieben Damen in den Stadtbrunnen geworfen. Beim traditionellen Nasenzug gehört das einfach dazu. Foto: Forth

Beim Nasenzug zeigen die Teilnehmer Modelle in allen Formen und ziehen hunderte Zuschauer an.

Wolfach - Knollennasen, krumme Zinken und leuchtende Riecher – der Nasenzug in Wolfach bietet  vielen hundert Zuschauern ein tolles Spektakel. In diesem Jahr endete der Zug für sieben Frauen, die sich unter die männlichen Teilnehmer mogelten, im Stadtbrunnen.

Trotz kalten Wetters fanden sich gestern 251 Nasenzügler vor dem Wolfacher Stadttor ein, um ihre selbst gebastelten Kunstwerke zu präsentieren. »Das ist  mehr als wir bei diesem Wetter erwartet haben«, zeigte sich Jürgen Bachthaler, Medienmeister der Wolfacher Narrenzunft, überrascht.

Dass in diesem Jahr mehr Frauen in den Stadtbrunnen geworfen werden, als bei dem Umzug im vergangenen Jahr, bezweifelte er hingegen zu Recht. Bereits gegen 17 Uhr bildete sich am Brunnen eine stattliche Menschentraube, um diesen Moment der Schadenfreude nicht zu verpassen. Der lange Nasenzug ließ sich jedoch Zeit und drehte seine erste Runde noch vor der Stadtmauer. Dahinter ging es durch die Polizeiwache und sämtliche Gasthäuser der Stadt. Dabei war der Zug so lang, dass die ersten bereits die dritte Kneipe durchliefen, als der letzte noch aus dem Polizeigebäude kam.

Zu diesem Zeitpunkt war es noch schwer, in dem Getümmel die weiblichen Nasenzügler auszumachen. Nach einer großen Runde durchs Rathaus näherte sich der Zug schließlich dem Stadtbrunnen, an dem es für die Damen in jedem Jahr ernst wird. Lange tat sich gar nichts, fast konnte man meinen, dass die Frauen sich in diesem Jahr etwas zierten. Doch der ein oder andere hatte bereits einen Verdacht, hinter welcher Nase sich eine Frau verstecken könnte.

Plötzlich liegt die erste Frau im Wasser

Mit lautem Tröten, Klappern und Scheppern zogen die Nasenzügler um den Brunnen, schöpften mit ihren Hörnern immer wieder Wasser ins Publikum. Wie aus dem nichts lag dann die erste Züglerin im Brunnen und wurde natürlich komplett unter Wasser getaucht. Die enttarnte und völlig durchnässte Frau zahlte es den Nasenzüglern mit einigen ordentlichen Spritzern des Brunnenwassers heim. Kurze Zeit später landeten weitere sechs Frauen und Mädchen im Brunnen und bedachten besonders die Zuschauer in der ersten Reihe mit einer ordentlichen Ladung Brunnenwasser.

Während der Nasenzug seinen Weg durch die Stadt fortsetzte, blieb den nassen Frauen nur der Heimweg. Die Fußspuren waren bis  vor die Tore der Stadt zu verfolgen.