Auch an anderen Stellen im Kinzigtal gibt es bereits vereinzelt Lamas. Zunächst soll eine kleine Herde von sechs Tieren ihr Zuhause in St. Roman beziehen. Foto: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Technischer Ausschuss: Gremium unterstützt Pläne einer Lama-Farm / Tiere eignen sich zur Offenhaltung

Positiv unterstützen will die Stadt Wolfach das Vorhaben, eine Lama-Farm in St. Roman einzurichten. Damit einhergehen soll der Neubau eines Einfamilienhauses mit Unterstand für die Tiere. Das war nun Thema im Technischen Ausschuss.

Wolfach. Das Projekt liegt im Außenbereich und ist nach ersten Abstimmungen mit dem Amt für Landwirtschaft und Kreisbauamt nicht privilegiert, wie Bürgermeister Thomas Geppert in der Sitzung am Mittwochabend mitteilte. Damit eine baurechtliche Genehmigungsfähigkeit erreicht werden könnte, wäre der Erlass einer Bauleitplanung samt Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich.

Entsprechende Verfahren wurden auch für die Errichtung des Tipi-Dorfes am Äckerhof durchgeführt, wie Geppert anmerkte. "Die Bauherren haben einen langen Atem bewiesen und werden ihn auch weiter brauchen", prophezeite der Bürgermeister (siehe Info).

"Das sind dicke Bretter, die Sie da bohren wollen", stellte Gemeinderat Hardy Happle (CDU) fest. Er empfahl für den Neubau des Einfamilienhauses eine ortstypische Bauweise. Es gibt noch keine exakte Planung dafür, doch versichern die Bauherren eine Hausform, die sich optisch gut in die Landschaft einfügt.

Für den Unterstand der Lamas ist eine Grundfläche von 24 Quadratmeter vorgesehen. Das Flurstück ist in familiären Besitz und verfügt über eine eigene Quelle. Die geplante Weidefläche ist etwa 1,7 Hektar groß und in Hanglage.

Auch für Tourismus ein ideales Projekt

Die Bauherren sind mit ausgesprochen gut durchdachten Überlegungen an das Vorhaben herangegangen. Zum Einen sind die Lamas ideal für die Landschaftspflege. Zum anderen bietet es sich aufgrund der touristischen Lage des Flurstücks und des ruhigen Temperamentes der Tiere an, Lamawanderungen anzubieten. Mit den Schwarzwald-Lamas könnten von der großen St.-Roman-Runde bis zu Kindertouren erlebnisreiche Wanderungen veranstaltet werden.

Zu Beginn ist eine kleine Herde von etwa sechs Tieren geplant, die für die Wanderungen ausgebildet werden sollen. Eine Vermarktung der Wolle ist zunächst nicht vorgesehen, aber bei einer späteren Vergrößerung der Herde eine Kooperation mit der lokalen Gastronomie, denen das Fleisch der Lamas angeboten werden könnte.

Gemeinderat Ulrich Wiedmaier (FW) fand es gut, dass im Außenbereich Kreativität gezeigt wird. "Das Brett, das in Wolfach gebohrt werden muss, können wir ja bohren", griff Wiedmaier die Redewendung von Happle auf. Fraktionskollege Thomas Schmider zeigte sich ebenfalls recht angetan von dem Vorhaben: "Die Offenhaltung der Landschaft geht auch mit Lamas."

Die nächsten Schritte nach der Zustimmung des Technischen Ausschusses sind: nDie Abklärung mit den ausschlaggebenden Fachbehörden beim Regierungspräsidium und dem Kreisbauamt, ob der Erlass der Bauleitplanung für den angegebenen Zweck überhaupt zulässig wäre

nDie Einholung von Honorarangeboten zur Aufstellung des Bebauungsplans und zur Änderung des Flächennutzungsplans

nDer Abschluss eines Kostenübernahmevertrages über die entstehenden Honorare, Aufstellung des Bebauungsplans, Änderung des Flächennutzungsplanes und sämtliche Fachgutachten mit den Bauherren und erst dann folgt die Durchführung der öffentlichen Verfahren im Gemeinderat.

Nachdem die Rechtsgrundlage geklärt sei, gebe es laut dem Bürgermeister überdies noch vielfältige Detailfragen zu klären.