Sopranistin Bianca-Esther Moreno (links) zeigte ihre sängerischen und auch darstellerischen Fähigkeiten, während sich Pianist Bernhard Renzikowski im Hintergrund hielt und mit seinem überaus exzellenten Klavierspiel brillierte. Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Spanischer Liederabend" im Blauen Salon / Sopranistin mit Pianist zu Gast

Die elfte Saison der "Konzerte im Blauen Salon" ist am Sonntag mit einem "Spanischen Liederabend" beendet worden. Diesen präsentierte die Sopranistin Bianca-Esther Moreno zusammen mit dem Pianisten Bernhard Renzikowski im voll besetzten Wolfacher Rathaussaal.

Wolfach . Noch etwas verhalten begann der Abend mit vier Liedern von Enrique Granados, in denen es in erster Linie um die Liebe ging: Da wurde hier ein diskreter Kavalier besungen. Dort trat ein kokettes Mädchen auf, das nur Trallala-singend auf das Werben des Verehrers reagierte.

Auch in den fünf Liedern von Eduard Toldrà war von der Liebe die Rede, aber ebenso von der Sehnsucht eines Schiffsjungen oder der nach und nach erwachenden Natur in den Monaten April und Mai.

Manuel de Fallas "Tus ojillos negros" besang die schwarzen Augen eines Mädchens. Die "Olas gigantes", die "riesenhaften Wellen", vertonte er sehr anschaulich mit stetig auf- und abwärtsgleitenden Läufen im Klavier. Der erste Teil endete mit zwei Liedern von Fernando Obradors.

Gegebenheiten angepasst

Morenos schlanke Sopranstimme wirkte zunächst vor allem in den hohen Lagen sehr scharf und etwas gekünstelt in ihrer Ausdrucksweise. Erst nach und nach passte sie sich den akustischen Gegebenheiten des Raumes besser an und nahm ihre Stimme etwas zurück.

Von besonderer Güte war das geniale Klavierspiel Renzikowskis. Hier stimmte einfach alles, von der technischen Perfektion, mit der der Pianist selbst die schwierigsten Passagen mit souveräner Leichtigkeit zu meistern verstand, bis hin zu seiner sehr differenzierten Dynamik, die die feinsten Nuancen auslotete. Vor allem aber drängte er sich niemals gegenüber der Sängerin in den Vordergrund.

Facettenreiche Komposition

Nach der Pause bekam Morenos Stimme mehr und mehr einen geradezu samtenen Klang an, der die leichten Schwächen zu Beginn vergessen ließ. Die drei Lieder von Jesús Garcia Loz auf Gedichte von Federico Garcia Lorca bestachen durch ihre originelle musikalische Umsetzung.

Höhepunkt des Abends waren sicherlich die ausdrucksstarken Lieder von Antón Garcia Abril, die durch eine sehr facettenreiche Kompositionsweise die Zuhörer in ihren Bann zogen. Auf ähnlichem Niveau bewegten sich die fünf Lieder von Joaquin Turina. Hier zeigte Moreno nochmals voller Dramatik all ihre sängerischen und darstellerischen Fähigkeiten. Und auch Renzikowski brillierte hierbei mit seinem überaus exzellenten Klavierspiel.

Kein Wunder, dass das Publikum die beiden Musiker nach dieser grandiosen Leistung erst nach zwei Zugaben von der Bühne ließ.

Der Spanische Liederabend war das letzte von sechs Darbietungen im Rahmen der "Konzerte im Blauen Salon 17/18". Zu Gast war dabei unter anderem Pianistin Katja Poljakova mit Mitgliedern der Badischen Staatskapelle.