Silke Moser wird auch im vorerst weiter die Herlinsbach-Schule leiten. Foto: Kornfeld

Silke Moser wird auch in Zukunft Leiterin der Schulen in Wolfach und Hornberg bleiben.

Wolfach/Hornberg - Silke Moser ist auch im kommenden Jahr die kommissarische Schulleiterin der Herlinsbachschule in Wolfach. Das hat das Regierungspräsidium in Freiburg mitgeteilt.

Als Natascha Hettich, welche die Schule kommissarisch leitete, in Mutterschutz ging, übernahm Moser ihre Position zusätzlich zur Leitung der Wilhelm-Hausenstein-Schule in Hornberg.

Moser ist 35 Jahre alt, hat in Freiburg Mathematik und Sport studiert und anschließend ihr Referendariat in Schramberg/Sulgen absolviert. Danach ging sie als Lehrerin nach Hornberg und ist dort seit 2014 Schulleiterin.

Sie ist gebürtige Gutacherin und wohnt auch dort. "Es gibt keinen schöneren Beruf als den der Lehrerin, ich wollte schon immer mit Kindern und Jugendlichen arbeiten", erklärt sie. Es sei toll, junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und ihnen Werte und Normen mit auf den Weg zu geben.

Schulleiter sind stark gefordert

"Generell ist für einen Schulleiter die Frage wichtig: Möchte ich einen Lernort gemeinsam mit allen Beteiligten gestalten um den Bildungserfolg der Schüler zu begünstigen und die individuellen Stärken zu kräftigen?" sagt sie. Mut die Dinge anzugehen, die Tatendrang und auch Geduld erfordern, sind erforderlich.

Sie habe sich, bevor sie die Aufgabe in Wolfach übernommen hat, gefragt, ob es möglich ist, beide Schulen zu leiten. Natascha Hettich habe in Wolfach hervorragende Arbeit geleistet und die gemeinsame Übergangszeit sei eine Erleichterung gewesen, so Moser. Die Aufgabe, für zwei Schulen an verschiedenen Standorten zuständig zu sein, erfordert nach ihren Aussagen viel Koordination. Der Arbeitstag ist durch den Unterricht, den sie in Hornberg gibt, strukturiert. Individuelle Termine werden dem angepasst.

"Ich habe zwei sehr starke Teams in Wolfach und Hornberg. Es geht nicht ohne Ansprechpartner für Kollegen und Eltern vor Ort", erklärt sie. Sie komme aus dem Mannschaftssport und genau wie dieser funktioniere Schulleitung nicht als Einzelkämpfer. "Dinge müssen gemeinsam getragen werden". Mit Katja Zagermann in Wolfach und Anja Strittmatter in Hornberg hat sie starke Partnerinnen.

Die beiden Bildungseinrichtungen seien unterschiedlich, erzählt sie. Die Herlinsbachschule mit 201 Schülern, hat ein musisches Profil. Ein Musical am Ende des Schuljahres ist ein Ergebnis der entsprechenden Unterrichtsstunden. Die Wolfacher Schule ist eng mit dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) verzahnt, es findet auch Inklusion statt. Die Wolfacher Schule arbeitet mit der Hector-Kinderakademie zusammen. Dabei handelt es sich um ein zusätzliches Angebot zur Begabtenförderung für Grundschulkinder. In Wolfach können begabte Kinder beispielsweise Chinesisch lernen.

Die Wilhelm-Hausenstein-Schule andererseits ist eine der ersten offenen Ganztagsschulen in der Region. Prägend ist auch die Verzahnung mit außerschulischen Partnern, wie Vereinen. Das ermöglicht eine Ergänzung zum Unterricht. In Hornberg gebe es eine unglaubliche Vielfalt von Angeboten vor Ort, welche sie noch mehr in die Schule bringen möchte. "Schule soll ein Teil vom Ort und der Ort Teil der Schule sein", so Moser. Die Hornberger Schule bietet Förderstunden in den ersten beiden Klassen an. Die Schule hat circa 170 Schüler.

Im Moment werden die ersten bis vierten sowie die siebten bis neunten Klassen unterrichtet. Die fünfte und sechste Klasse gibt es in Hornberg nicht mehr. Ab dem kommenden Schuljahr wird es nur noch die vier Schuljahre geben. "Wir haben sehr viel Herzblut in die Werkrealschule gesteckt, es war schon sehr emotional als es beendet wurde", bedauert Moser.

Ressourcen werden in die Entwicklung gesteckt

Der Prozess der Umstellung auf die reine Grundschule wird sechs Jahre lang vom Schulamt begleitet. "Wir werden unsere Ressourcen in die Weiterentwicklung stecken, Schule muss sich mit der Gesellschaft ändern", fährt sie fort.

Als Moser die kommissarische Leitung der Herlinsbachschule übernahm, war klar, dass der Fokus dort auf den verwalterischen Aufgaben liegt. Dazu gehört beispielsweise die Lehrerversorgung und die Aufgabe, Ansprechpartnerin für Eltern und Lehrer zu sein. "Schul- und Unterrichtsentwicklung braucht Zeit", sagt sie. Da sie im kommenden Schuljahr weiterhin für die Wolfacher Schule zuständig sein wird, wird sie mit dem Kollegium entscheiden, wohin der Weg gehen wird.

Info: Vorgeschichte

Nachdem die Schulverwaltung und der ehemalige Leiter der Herlinsbachschule, Manuel Ressel, Ende Mai 2017 einvernehmlich vereinbart hatten, dass sich Ressel mit sofortiger Wirkung einer anderen Aufgabe zuwendet, übernahm die Konrektorin Natascha Hettich interimsweise die Leitung. Sie ging in Mutterschutz und Silke Moser übernahm von ihr die kommissarische Schulleitung.