Georg Henn ist ab September als Kaplan in der Seelsorgeeinheit tätig. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Neuer Kaplan stellt sich vor

Wolfach. Mit Vorfreude blickt Georg Henn auf seine neue Stelle. Noch ist der 32-Jährige in der Seelsorgeeinheit Schutterwald/Hohberg/Neuried tätig. Im September wird er seine zweite Vikarstelle in Wolfach antreten und das Team um Pfarrer Hannes Rümmele verstärken. Im Interview mit dem Schwarzwälder Boten spricht blickt er auf die Aufgaben, die er in der Seelsorgeeinheit übernehmen wird, und spricht über seine Ziele sowie seinen Weg zum Priester.

Herr Henn, ab September sind Sie Kaplan in der Seelsorgeeinheit an Wolf und Kinzig. Was werden Ihre Aufgaben sein?

Zu meinen Aufgabenfeldern werden sicherlich alle typischen Aufgaben eines Priesters gehören, besonders die Spendung der Sakramente, also Messfeiern, Taufen, Hochzeiten, Beichthören und Krankensalbungen. Daneben auch Beerdigungen, Hausbesuche, seelsorgliche Gespräche und Religionsunterricht. Voraussichtlich werde ich auch im Bereich Firmvorbereitung und Jugendarbeit tätig werden und darüber hinaus eventuell auch für Erwachsene Glaubenskurse anbieten. Konkreteres wird sich dann zeigen.

Kennen Sie Wolfach bereits und was hat Sie besonders gereizt, herzukommen?

Ja, ich war schon mehrfach in Wolfach, da ich Pfarrer Hannes Rümmele noch vom Studium her kenne und schon gelegentlich in Wolfach zu Besuch war – unter anderem einmal an Fronleichnam, wo ich als frisch geweihter Diakon an der feierlichen Prozession teilnehmen durfte. Ich freue mich bereits auf die weitere Zusammenarbeit im Team, aber auch auf ein aktives Gemeindeleben in einer landschaftlich sehr schönen Gegend, in welcher der Glaube noch etwas tiefer verwurzelt ist.

Wie kam es zu der Entscheidung, Priester zu werden?

Als Jugendlicher wäre das für mich überhaupt nicht in Frage gekommen, aber gegen Ende der Schulzeit und besonders während meines Freiwilligen sozialen Jahrs (FSJ) in Rumänien bin ich tiefer zum Glauben gekommen und wollte zunächst Religionslehrer werden. Im Laufe der ersten Semester habe ich dann aber immer stärker gemerkt, dass ich wohl Priester werden soll – ich hatte da mehrere Erlebnisse, die mir den deutlichen Eindruck gegeben haben: das ist Gottes Plan für mich. So bin ich schließlich ins Priesterseminar eingetreten und bin heute sehr froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben.

Ihre Schwerpunkte liegen laut Ihrer Vorstellung der Internetseite der Seelsorgeeinheit bei unter anderem "besonderen Gottesdiensten" – worauf können die Gläubigen sich freuen?

Ich hoffe, dass ich auch in Wolfach und Umgebung ähnlich wie an meiner derzeitigen Stelle regelmäßig Gottesdienste mit modernen Lobpreisliedern und anschließende Gebetsabende im Stil von "Nightfever" anbieten kann.

Und wie sieht es in der Jugendarbeit aus?

Ich möchte auf jeden Fall einige Jugendfahrten anbieten, zum Beispiel zum Fest der Jugend in Salzburg. Aber schön wäre auch ein regelmäßigeres Angebot für Jugendliche vor Ort.

Worauf freuen Sie sich am meisten in Wolfach?

Ich freue mich auf vitale Gemeinden und auf Fronleichnamsprozessionen mit Kanonenschüssen! Aber auch darauf, nicht schon nach ein oder zwei Jahren wieder umziehen zu müssen.

Was sind Ihre Ziele und Wünsche für die neue Stelle?

Ich hoffe, dass ich auch an der neuen Stelle Menschen näher zu Gott führen kann – dafür bin ich Priester geworden! Fragen: Katharina Beule

Georg Henn ist am 19. Juni 1987 in Heidelberg geboren und in Neckarhausen zwischen Mannheim und Heidelberg aufgewachsen. Er ging in Ladenburg zur Schule und absolvierte anschließend 2007/2008 ein FSJ in Temeswar/Rumänien. Danach studierte Henn in Freiburg und Salamanca katholische Theologie. Nach dem Studium hat er kurze Zeit bei einer Ordensgemeinschaft mitgelebt, war dann für ein Gemeindepraktikum in Lauda-Königshofen und anschließend für seine Diakonatszeit in Karlsruhe. Im Jahr 2018 wurde er zum Priester geweiht und ist nun seit knapp zwei Jahren in der Seelsorgeeinheit Schutterwald-Hohberg-Neuried im Einsatz.