Schafe halten im Wolfacher Ortsteil Kirnbach die Steilhänge offen. Foto: Kern/Kern

Der Umbau des kommunalen Schafstalls im Wolfacher Ortsteil Kirnbach wird politisch befürwortet. Das zeichnete sich in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses ab.

Ob das Vorhaben umgesetzt wird, hängt ab von der Finanzierbarkeit und der Vertragsgestaltung mit den künftigen Bewirtschaftern – den örtlichen „Dalschäfern“.

In der Sitzung wurde beschlossen, dass die Ausführungsplanung durch das Planungsbüro Stefan Decker weitergeführt werden soll, um die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.

Eine erste Kostenkalkulation zum Umbau des bestehenden Stalls wurde dem Ausschuss bereits vorgestellt. Für die Erhöhung des Dachs mit größerer Neigung sowie einem Anbau werden rund 214 000 Euro angesetzt. Günstiger wäre mit 178 000 Euro eine Folienrundbogenhalle, wie sie von den „Dalschäfern“ angeregt wurde. Der Abriss des bestehenden Stalls wäre in dem Preis inbegriffen.

Dieser Ausführung wurde mehrheitlich vom Gremium eine Absage erteilt. Grund hierfür war zum einen das Landschaftsbild und auch das Material Kunststoff wurde aus ökologischen Überlegungen heraus abgelehnt.

Insgesamt fand das Projekt als solches jedoch überwiegend Zustimmung. Ulrich Wiedmeier (FW) begrüßte es, dass die Kommune die Bewirtschaftung unterstützen will. Dem schloss sich Carsten Boser (Grüne) an mit der Einschränkung: „Es muss halt finanzierbar sein und für uns als Gemeinde auch langfristig gut handhabbar sein.“

Kordula Kovac (CDU) sprach sich ebenfalls dafür aus, das Vorhaben weiter zu verfolgen. Sie regte an, zu prüfen, ob das Holz für den Bau aus dem Kirnbacher Wald entnommen werden könnte. Zur Vorsicht hinsichtlich der Kosten mahnte Hans-Joachim Haller (SPD) und rief dazu auf, alle Zuschussmöglichkeiten auszuloten. Das geplante Unterfangen sei zwar wichtig, aber für ihn haben die formulierten Vorbehalte angesichts der aktuellen großen Aufgaben der Stadt ebenso viel Gewicht.

Hubert Kessler (FW) sah keine Alternative zum Umbau des Schafstalls. „Nicht ob, sondern wie wir es machen gehört diskutiert“, so Kessler. Seiner Meinung nach würden es die „Dalschäfer“ halt bleiben lassen mit der Bewirtschaftung, wenn die Kommune sie nicht unterstützt.

„Im Kern sagen wir, dass wir das wollen und nur mit Fortfahren der Ausführungsplanung können wir aufsatteln“, fasste Bürgermeister Thomas Geppert das Stimmungsbild zusammen. Die Offenhaltung der Landschaft sei politischer Wille und eine Alternative zur Schafhaltung wäre maschinelle Pflege – mit unter anderem Mulchen – durch die öffentliche Hand.

Klar sei aber auch, dass das bisher gesetzte Budget von 100 000 Euro nicht ausreiche. Selbst wenn einige Arbeiten durch Unterstützung der „Dalschäfer“ in Eigenleistung erbracht werden können, müssen Mehrkosten durch einen weiteren Haushaltsansatz finanziert werden.

Da die Bauantrags- und Zuschussverfahren noch bevorstehen, rechnet der Bürgermeister ohnehin nicht mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr, so dass ein Großteil der Kosten erst 2024 anfallen würde.

Die Vorgeschichte

Der Schafstall und das Grundstück, auf dem er steht, ist im Besitz der Stadt Wolfach. Die Stallung wurde 2010 mit Unterstützung des Landschaftsentwicklungsverbandes (LEV) auf städtischem Gelände fertiggestellt. Seinerzeit wurde Robert Pachollek für die Landschaftsoffenhaltung für etwa 13 Hektar Steilfläche (davon fünf Hektar städtisch), gewonnen.