Wieder in Berlin: Kordula Kovac rückt in den Bundestag nach.Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Masken-Affäre: Wolfacherin rückt im Bundestag für Löbel nach

Wolfach/Berlin. Die frühere Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac (63) aus Wolfach wird unverhofft wieder Mitglied des Deutschen Bundestags. Die Politikerin bestätigte am Montagabend unserer Zeitung, dass sie für den CDU-Abgeordneten Nikolas Löbel (Mannheim) nachrücken werde. Dieser hatte wegen der Masken-Affäre sein Bundestagsmandat niedergelegt. Er hatte nach parteiinterner Kritik massiv unter Druck gestanden. Kovac steht als nächste Nachrückerin auf der Liste ihrer Partei

"Damit hatte ich nicht gerechnet", erklärte die Wolfacherin. Sie habe zwar um ihren aussichtsreichen Platz als Nachrückerin für den Bundestag gewusst, aber nicht mit der jüngsten Affäre gerechnet. "So sehr ich mich über das Nachrücken freue, so traurig bin ich über die Begleitumstände für meine Partei", räumte sie im Gespräch mit unserer Zeitung ein.

Kovac war von 2013 bis zur letzten Wahl 2017 Mitglied des deutschen Bundestags gewesen. Damals hatte die CDU kräftig Federn gelassen und die Wolfacherin war nicht wieder in den Bundestag eingezogen. Sie hatte sich auf ihr Privatleben und ihren Einsatz für die Kommunalpolitik in Wolfach zurückgezogen. Seit Herbst vergangenen Jahres ist ihr Mann Hans-Jörg Kovac, ein Bergbau-Ingenieur aus dem Kinzigtal, in Rente und die beiden hatten sich gerade auf den gemeinsamen Ruhestand eingestimmt, als die Bombe in Berlin platzte und das Bundestagsmandat von Nikolas Löbel frei wurde. "Meine Frau ist eine Berufspolitikerin durch und durch, da muss man mit allem rechnen", nimmt es Hans-Jörg Kovac gelassen.

Amtszeit dauert zunächst ein halbes Jahr

Die Wolfacherin wird nun für zunächst sechs Monate in Berlin wirken, bis zur nächsten Bundestagswahl, die im September stattfindet. Wie es danach weitergeht, ob sie dann weitermachen möchte, all das lässt die Kinzigtälerin zunächst offen. "Da habe ich mir noch keinen Kopf gemacht, das kam jetzt alles sehr überraschend", meinte sie. Die Aufgabe in Berlin könne sie problemlos sofort übernehmen, "ich weiß ja nach vier Jahren dort, wie es funktioniert".