Nach vielen Monaten mit oft zu wenig Niederschlag sorgte der Januar endlich für eine stärkere Durchfeuchtung der Böden – vor allem im letzten Drittel. Grafik: Schmalz Foto: Schwarzwälder Bote

Wetterrückblick: Erster Monat des Jahres fällt geringfügig zu kalt aus, ist aber deutlich zu niederschlagsreich

Der Januar hatte getreu nach dem Namensgeber Janus zwei Gesichter. Das eine war das aus den vergangenen Jahren bekannte, trübe und milde Schmuddelwetter, das andere dagegen eine traumhafte Winterkulisse mit dichter Schneedecke.

Wolfach. Insgesamt war der Monat in der Bilanz der Wetterstation Wolfach geringfügig zu kalt, aber deutlich zu niederschlagsreich und blieb beim Sonnenschein deutlich unter dem Durchschnitt.

Zum Jahreswechsel setzte sich das feuchtkalte Wetter aus dem Altjahr fort. Im Tal erreichten die Temperaturen Werte zwischen ein und vier Grad, Niederschlag fiel teils als Regen oder Schnee/-regen. Zum Ende des ersten Monatsdrittels sanken die Temperaturen und am 11. Januar gab es den ersten Dauerfrosttag dieses Winters. Ab dem 12. Januar erreichten uns feuchtkalte Luftmassen und brachten in den Tälern Schneeregen, auf den Bergen Schneezuwachs.

Intensiver Schneefall ließ dann aber am 14. und in der Nacht zum 15. Januar auch an den Ufern der Kinzig eine bis zu 30 Zentimeter hohe Schneedecke anwachsen. Bei strahlendem Sonnenschein lud der kommende Tag zu einem Winterspaziergang in dicht verschneiter Umgebung ein.

Leider war das Winterwunderland nur von kurzer Dauer. Die unstete Witterung ließ keine längerfristige Wetterberuhigung zu und so setzten am Abend des 16. Januar erneute Niederschläge ein, die in den tieferen Lagen bald wieder in Regen übergingen. Bei nasskaltem Wetter tauten die Schneemengen langsam ab. Das beschleunigte sich aber am 21. und 22. Januar bei warmen Südwestwind und zweistelligen Temperaturen. Das restliche letzte Monatsdrittel war weiter sehr niederschlagsreich, teilweise fiel auch Schnee bis weit herunter, dann aber brachte der milde Wind wieder Tauwetter bis in die Höhenlagen. Die starke Schneeschmelze und kräftiger Regen ließen auch Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Das Kinzighochwasser am 29. Januar blieb aber im Bereich eines zweijährlichen Ereignisses.

Der Temperaturverlauf des Januars bewegte sich überwiegend im unterdurchschnittlichen Bereich des langjährigen Mittels. Vielfach lagen die Abweichungen allerdings nur leicht unter Durchschnitt. Kälter war es um den 11. und 16. Januar mit Abweichungen um fünf Grad.

Deutlich zu warme Tage im letzten Monatsdrittel

Deutlich zu warme Tage gab es dann im letzten Monatsdrittel mit Temperaturen die um vier bis sechs Grad über dem Mittel lagen. Der gesamte Monat war nach dem ab diesem Jahr geltenden neuen Klimamittel von 1991 bis 2020 geringfügig zu kalt, die Monatsabweichung betrug -0,4 Grad Kelvin. Nach dem alten Klimamittel hätte die Abweichung dagegen +0,9 Grad betragen.

Nach vielen Monaten mit oft zu wenig Niederschlag sorgte der Januar endlich für eine stärkere Durchfeuchtung der Böden. Erstmals seit Februar vergangenen Jahres lag die gefallene Niederschlagsmenge mit 224 Liter pro Quadratmeter über der 200 Liter-Marke. Dies entsprach der doppelten Januar-Normalsumme. Eine ähnliche Menge fiel auch im Januar 2018, was dann keinen Einfluss auf das folgende Trockenjahr hatte. Die Feuchtigkeit aus den damals noch reichlicheren Niederschlägen der Vormonate war durch die Niederschlagsarmut im weiteren Jahresverlauf schnell aufgebraucht. Winterniederschläge sind wichtig für die Frühjahrsentwicklung, doch sie können nur nachhaltig wirken, wenn sie in den Frühlingsmonaten, wo die Verdunstungsrate rasch ansteigt auch durch weiteren Regen unterstützt werden.

Die Sonne ließ sich im Januar deutlich weniger sehen, als erhofft. So wurden in Wolfach mit 33 Sonnenstunden nur ganze 61 Prozent des Sollwertes erreicht. An 16 Tagen wurde überhaupt kein Sonnenschein registriert. Besonders trübe waren die ersten sechs Tage des Jahres, an denen es in Folge keinen Sonnenstrahl zu sehen gab. Die sonnigsten Tage erlebte man am 10. und 11. Januar mit jeweils sechs Stunden Dauer.

Außerordentlich windarm blieb es im vergangenen Monat, lediglich zweimal wurden Windböen der Stärke sechs gemessen.

nMonatsmittel: 1,3 Grad

nAbweichung: -0,4 Grad (Mittel 61 bis 90 jedoch +0,9 Grad)

nMaximum: 11,8 Grad am 22. Januar

nMinimum: -7,3 Grad am 11. Januar

nFrosttage: 17 ( - ein Tag)

nBodenfrost: 19 Tage

nEistage: drei (- drei Tage)

nNiederschlagssumme: 224,2 Liter pro Quadratmeter (204 Prozent)

nGrößte Tagesmenge: 33,5 Liter pro Quadratmeter am 13. und 28. Januar

nNiederschlagstage: 22 (+ vier Tage)

nSchneefall/-regentage: 14 (+ sechs Tage)

nSchneedeckentage: 15 (+ ein Tag)

nSonnenscheindauer: 32,9 Stunden (61 Prozent)

nTrübe Tage: 26 (+ sechs Tage)