In Wolfach (Ortenaukreis) haben die Männer der Geldwäschergilde im Stadtbrunnen ihre Geldbeutel gewaschen - als Zeichen dafür, dass die Portemonnaies während der Fastnacht völlig geleert wurden. Hier die Bilder. Foto: dpa

Auch eine außergewöhnlich lange fünfte Jahreszeit geht einmal zu Ende. Am Aschermittwoch hieß es für die Narren in der Region Abschied nehmen. In den Fastnachtshochburgen flossen viele Tränen. Etwa beim Geldbeutelwaschen in Wolfach.

Auch eine außergewöhnlich lange fünfte Jahreszeit geht einmal zu Ende. Am Aschermittwoch hieß es für die Narren Abschied nehmen. In den Fastnachtshochburgen flossen viele Tränen. Beispielsweise beim Geldbeutelwaschen in Wolfach.

Wolfach - Mit großem Wehklagen und lautem Jammern haben die Narren in Baden-Württemberg am Mittwoch Abschied von der Fastnacht genommen. In Wolfach (Ortenaukreis) haben die Männer der Geldwäschergilde im Stadtbrunnen ihre Geldbeutel gewaschen - als Zeichen dafür, dass die Portemonnaies während der Fastnacht völlig geleert wurden. Nach der tränenreichen Wäsche wurden die Geldbeutel an einer Leine zum Trocknen aufgehängt. Rund 300 Zuschauer verfolgten das Spektakel.

Auch in Freiburg und Rottenburg (Kreis Tübingen) haben sich die Narren mit Geldbeutelwäschen von der fünften Jahreszeit verabschiedet. In den Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht gaben sie am Aschermittwoch die Schlüssel der Rathäuser zurück und damit ihre Macht wieder ab. Vielerorts wurden Narrenbäume gefällt und versteigert.

Damit ist die Fastnacht endgültig vorbei und die Fastenzeit bis Ostern hat begonnen. Im Freiburger Münster hängt wieder ein geschichtsträchtiges Fastentuch. Seit mehr als 400 Jahren verhüllt das zehn mal zwölf Meter große Tuch zum Beginn der Fastenzeit den Hochaltar.

Nach Angaben des Erzbistums wurde das Tuch zwischen 1611 und 1612 vom französischen Maler Francois Arparel geschaffen. Den Angaben nach ist es das größte noch erhaltene Stück dieser Art in Europa. Seit dem Mittelalter gibt es die Tradition der Fastentücher, die in der Fastenzeit die prächtigen Altaraufbauten mit der Darstellung des auferstandenen Christus verhüllen und dem Kirchenvolk stattdessen die Leidensgeschichte Christi vor Augen führen sollten.

Eine gute Nachricht hatte die Polizei zum Abschluss der närrischen Zeit: Während der Fastnacht vom 10. Februar bis zum 4. März sank die Zahl der alkoholbedingten Unfälle mit 218 Unfällen im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Sechstel. Die Polizei zog bei Kontrollen während der fünften Jahreszeit 546 Führerscheine ein.