Geschäftsführer Adrian Steiner (rechts) und Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Doll (von links) mit dem wiedergewählten Aufsichtsrat Simon Wolber und dem scheidenden Mitglied Reiner Wöhrle. Foto: Beule

Raiffeisen Kinzigtal blickt auf Geschäftsjahr 2018 zurück. Filiale in Zunsweiher schließt im November.

Wolfach - Die Raiffeisen Kinzigtal hat das vergangene Geschäftsjahr als zufriedenstellend bewertet – wenn auch mit Luft nach oben. Bei der Hauptversammlung in der Wolfacher Festhalle wurde ein Gesamtumsatz von 12,6 Millionen Euro bekannt gegeben.

"Das Geschäftsjahr 2018 ist trotz einiger Beeinflussungen zufriedenstellend zu bewerten", resümierte Geschäftsführer Adrian Steiner. An Anforderungen und Herausforderungen habe es nicht gemangelt, unter anderem sprach er den heißen Sommer 2018 an. Nach Rammersweier müsse nun auch die Filiale in Zunsweier zum 31. November geschlossen werden, da die Volksbank das Grundstück "verkauft hat, ohne mit den Mietern zu sprechen", erklärte Steiner. "Wo bleibt da der genossenschaftliche Gedanke?", fragte er. Ein Ersatzgrundstück wurde nicht gefunden. Der Schritt sei ein Schlag für die Mitglieder und das Unternehmen.

Positive Entwicklung in fast allen Märkten

Im Anschluss stellte er das umfangreiche Zahlenwerk vor. Das Betriebsergebnis werde immer häufiger durch Wetterkapriolen beeinflusst. Dennoch sei der positive Entwicklungsprozess in fast allen Märkten fortgeführt worden, so Steiner. Selbst die Umsatzeinbußen durch die Schließung des Markts in Rammersweier 2017 seien nahezu kompensiert worden. Der Gesamtumsatz wurde um ein Prozent (129  600 Euro) auf 12,6 Millionen Euro gesteigert, insbesondere in den Artikelgruppen Getränke, Lebensmittel und "Grüne Theke". Dagegen waren wesentlich Umsatzrückgänge in den Filialen und im Großhandel in den Artikelgruppen Wein, Sekt, Spirituosen und Bedarfsartikel zu verzeichnen. Im Streckengeschäft gab es einen Umsatzrückgang von 11,7 Prozent. Der Rückgang der Erlöse bei den landwirtschaftlichen Bedarfsartikeln war teils witterungsbedingt, aber auch durch die Abgabe des Agrargeschäfts an die ZG Raiffeisen begründet, erklärte Steiner.

Die positiven Barverkaufsumsätze in den Märkten hätten zu einer positiven Umsatzentwicklung geführt. Nennenswerte Umsatzsteigerungen hätten die Märkte in Gengenbach (plus 8,5 Prozent) und Biberach (plus 9,8 Prozent) erzielt. Ausschlaggebend dafür waren die Getränke. "In allen Märkten haben wir im Barverkauf zwischen 2,5 Prozent und 32 Prozent zugelegt", erklärte Steiner. Ganz anders dagegen der Großhandel in Wolfach, in dem ein deutlicher Rückgang um 3,4 Prozent zu verzeichnen war.

Das Zugpferd und Alleinstellungsmerkmal "Grüne Theke" sei weiterhin auf Erfolgskurs. Dabei wurde ein Plus von mehr als fünf Prozent erzielt. "Inzwischen hat sie sich zur zweitgrößten Umsatzgröße entwickelt", erklärte der Geschäftsführer. Ein Umsatz von 1,3 Millionen Euro spreche für sich. Nach Abzug von Steuern ergibt sich ein Bilanzgewinn von 16 580 Euro.

Zum Ende des vergangenen Jahres waren 670 Mitglieder mit 858 Anteilen an der Genossenschaft beteiligt. "Die Mitgliederentwicklung ist weiterhin geprägt durch Tod und Kündigung", brachte es Steiner ehrlich auf den Punkt.

Zusammenfassend sei die Ertragslage aber dennoch zufriedenstellend. "Alles was wir erreicht haben, beruht letztendlich auf der Leistung unseres Personals", betonte er.

Mehr Wertschätzung ist gewünscht

Der Blick auf die ersten fünf Monate des laufenden Jahrs zeige, dass sich die Stimmung und das Einkaufsverhalten zu ändern scheine. "Die Dienstleistung, die wir am Markt erbringen, erhält nicht mehr die Wertschätzung, die wir brauchen", betonte er. Dennoch: Im Barverkauf legten fast alle Märkte kräftig zu. "Jeder Verbraucher muss sein eigenes Einkaufsverhalten auf den Prüfstand stellen und sich selbstkritisch fragen, was er bereit ist, für heimische Produkte zu zahlen", appellierte Steiner an die Versammlung.

Vor den Regularien bescheinigte Aufsichtsratvorsitzender Klaus Dold mit einem zusammengefassten Prüfbericht eine ordnungsgemäße Buchführung. 3500 Euro werden laut Beschluss den Rücklagen zugeführt und 371 Euro auf neue Rechnungen vorgetragen. Die Mitglieder dürfen sich nach dem Beschluss auf eine Dividende von drei Prozent freuen, was in Summe 12  709 Euro sein werden.

Wahlen: Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat unter Leitung von Max Winterer wurden Hans Breithaupt und Simon Wolber von der Versammlung in ihren Ämtern bestätigt, Reiner Wöhrle scheidet nach drei Jahren Amtszeit aus persönlichen Gründen aus, sein Posten wurde nicht neu besetzt.

Ehrungen: Für zehn Jahre Betriebszugehörigkeit wurden Esther Braun, Martin Isenmann, Waltraud Ludwig und Andrea Hogenmüller geehrt. Sabine Faller wurde für 15 Jahre ausgezeichnet.