Bürgermeister Geppert schenkte der Musikschule das Bild "Blick auf Wolfach": Thomas Geppert (von links), Geschäftsführer Walter Glunk, musikalischer Leiter Peter Stöhr, Zweigstellen-Leiterin Kathrin Krichel , die Lehrer Markus Mayer und Barbara Schell Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Feier: Musikschul-Zweigstelle feiert 40-jähriges Bestehen / Viel Lob für Arbeit am Standort Wolfach

Mit einem Festakt im großen Probesaal des Alten Bahnhofs Wolfach wurde am Samstag das 40jährige Jubiläum der Zweigstelle Wolfach der Musikschule Offenburg/Ortenau gefeiert. Im Mittelpunkt der Feier standen die Musikschüler.

Wolfach. Wie bereits in den Anfangstagen der Musikschule im Juni 1979 unter ihrer Gründungsleitern Karin Pätzold musizierten Talente aus Wolfach, Kirnbach und Oberwolfach und Gutach gemeinsam und gaben so einen musikalischen Einblick in die aktuelle Unterrichtsarbeit unter der engagierten Zweigstellenleiterin Kathrin Krichel.

Walter Glunk, der Geschäftsführer der Musikschule, erinnerte an den Wert der musikalischen Bildung für den Einzelnen und die Gesellschaft. Im Instrumentalunterricht erlernten die Kinder das nötige Wissen, engagierte Musiklehrkräfte, von denen es an der Zweigstelle Wolfach über vier Jahrzehnte viele gab, motivierten die Zöglinge zum nötigen Übefleiß, aus dem heraus zum Wollen und Wissen auch das Können und Tun hinzukämen.

Einrichtung erfüllt demokratischen Auftrag

Als Individualisten lernten die Jugendlichen dann in den zahlreichen Ensemble-Angeboten, dass man mal im Vordergrund, mal im Hintergrund spielen darf und muss und erst das Miteinander aller zum musikalischen Ergebnis führe. Damit erfülle die Musikschule auch noch einen wichtigen demokratischen und gesellschaftlichen Auftrag. Glunk dankte allen Bürgermeister- und Gemeinderatsgenerationen der vergangenen 40 Jahre dafür, dass sie auch in finanziell schwierigen Zeiten zu "ihrer" Musikschule gestanden hätten. Mit dem "Alten Bahnhof" verfüge die Musikschule jetzt auch über ein gleichermaßen funktionelles wie repräsentatives Domizil.

Die Redebeiträge des Wolfacher Bürgermeisters Thomas Geppert und der Landtags- und Bundestagsabgeordneten Sandra Boser und Thorsten Frei spiegelten die Einschätzung der Geschäftsführung deutlich wieder. In den Lebensläufen der Politiker ließ sich der eine oder andere Bezug zur Musikschule festmachen. Boser selbst sprach auch als Mutter zweier Musikschüler, Frei saß lange als Oberbürgermeister am anderen Tisch der Finanzverhandlungen mit der Jugendmusikschule Donaueschingen. Landtagsabgeordnete Marion Gentges schließlich wurde erst vor wenigen Tagen in das wichtige Lobby-Amt der Präsidentin des Landesverbands der baden-württembergischen Musikschulen gewählt.

Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert beglückwünschte Pätzold und Krichel und bescheinigte eine einwandfreie, weit über das arbeitsvertragliche Maß hinausragende Amtsführung in der Zweigstellenleitung. So hätten die Musikschüler in den vergangenen 40 Jahren mit unzähligen Ensemble- und Solo-Auftritten das städtische Leben bereichert und viele öffentliche Terminen besondere Momente hinzugefügt. Beispielhaft für die vielen Talente hob Geppert die überreichten "Quali-Pässe" und die guten Ergebnisse in den Landes- und Bundeswettbewerben "Jugend musiziert" hervor. Zu den lobenden Worten hatte das Stadtoberhaupt auch noch ein großformatiges Bild "Blick auf Wolfach" als Geschenk dabei. Dieses soll die Musikschüler daran erinnern, dass sie es sind, die das Musizieren in Wolfach lebendig halten.

Thorsten Frei bekannte sich neben dem Lob für die ausgezeichnete Arbeit am Standort Wolfach und der Kooperation mit den drei Wolfacher Musikvereinen – neben der Stadtkapelle profitieren auch die Trachtenkapellen Kinzigtal und Kirnbach von der Ausbildung ihrer Zöglinge an der Musikschule – ausdrücklich zur Elitenförderung im System der Musikschulen.

Boser hatte sich schon beim Sektempfang mit dem musikalischen Leiter Peter Stöhr über die von den Musikschulen gewünschte Erhöhung der Landeszuschüsse von zehn auf 12,5 Prozent unterhalten, über die in den kommenden Etat-Beratungen hoffentlich eine Einigung erzielt werden kann.

Mit der frisch ins Amt gewählten Marion Gentges als Präsidentin des Musikschulverbands haben die Musikschulen für diese Verhandlungen ihr Personal bestens aufgestellt.

Dass die Investition in die Arbeit der Musikschulen jeden Cent wert ist, zeigten beim Festakt gleich vier musikalische Auftritte (siehe Infokasten).

Lena Rapp und Hannah Jehle (Klavier, Johannes Brahms "Ungarischer Tanz Nr. 5"), Jannik Moser (Schlagzeug, Menno Bosgars "Extravaganza"), Louisa Busch und Marlen Arnold (Klavier, Albert Parlows "Amboßpolka"), Anna-Lydia Oehler, Fiona Dorn und Hannah Jehle (Querflöte/Klavier, Mike Mowers "The Kipper")