Wenn Linienbusse die Bergstraße befahren, wird’s besonders eng. Für die Anwohner mehr als bedenklich. Archivfoto: Bea Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Bergstraße ist auch für Wolfachs Bürgermeister ein ernstes Thema / Vor-Ort-Termin ist nötig

Das Thema "Bergstraße" beschäftigt die Stadt Wolfach seit Jahrzehnten. Nachdem Anwohner sich jetzt mit einem Brief an die Stadt gewandt haben (wir berichteten), hat Bürgermeister Thomas Geppert nun offiziell reagiert.

Wolfach. Bei einem Pressegespräch am Montagmittag wurde deutlich, dass die Position der Bergstraßen-Anwohner sich gar nicht so sehr von der der des Bürgermeisters unterscheidet. "Was in dem Schreiben steht, ist richtig", sagte Geppert am Montag.

Zusammen mit rund 80 Unterschriften war am Freitag ein Schreiben, das die Zustände in der Bergstraße thematisiert, der Verwaltung übergeben worden (siehe Infokasten). Sie forderten den Bürgermeister darin zum Handeln auf, bevor es zu Personenschäden oder Ähnlichem komme.

Die Initiatoren des Schreibens hatten betont, dass sie die Verkehrsverhältnisse unabhängig von der testweisen Sperrung der Innenstadt an Sonntagen anprangerten. Geppert allerdings sieht das anders: "Meiner Ansicht nach können diese Ereignisse nicht isoliert voneinander betrachtet werden", zumal die Entscheidung für die Sperrung "recht ad hoc" gefallen sei.

In diesem Zusammenhang hätte Geppert sich einen größeren zeitlichen Vorlauf gewünscht, macht er klar. "Die Entscheidung war überstürzt." Seiner Ansicht nach hätte es ein ausgereiftes Konzept, das gemeinsam mit Anwohnern und Wirten erarbeitet worden wäre, gebraucht. "Das war in der Kürze der Zeit aber nicht machbar." Dem Gemeinderatsbeschluss sei aber selbstverständlich nachzukommen, und daher laufe aktuell die Testphase. Die Rückmeldungen, so Geppert, zeigten teilweise aber eine große Unzufriedenheit mit der Sperrung.

Selbstverständlich müsse die Bergstraße jedoch angegangen werden. Geppert signalisiert, dass in der Sache schon Bewegung ist: "Wir befinden uns derzeit in der Terminabstimmung mit einem Ingenieurbüro, um zu ermitteln, was vor Ort überhaupt machbar ist", stellte er am Montag in Aussicht. Und weiter: "Es ist ja nicht so, als würden wir nicht sehen, dass es dort ein Problem gibt."

Irritiert ist der Bürgermeister allerdings über das Vorgehen der Anwohner. "Ich hätte die Sache gerne zunächst mit den Betroffenen geklärt", sagt er. Inzwischen habe er aber mit den Verfassern gesprochen. Auch bei der Gemeinderatssitzung, die am kommenden Montag, 23. September, ab 18.30 Uhr im Wolfacher Sitzungssaal stattfindet, will Geppert das Thema voraussichtlich noch einmal aufgreifen.

Am Freitag hatten Anwohner der Bergstraße der Verwaltung und unserer Redaktion ein Schreiben zukommen lassen, in dem sie die dortige Verkehrssituation beklagen: Erhöhtes Verkehrsaufkommen, beengte Straßenverhältnisse, beschädigte Fassaden. In dem Brief forderten sie Bürgermeister Thomas Geppert dazu auf, "dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten".