Flötenlehrerin Kathrin Krichel (von links) mit Anna-Lydia Oehler, Hannah Jehle, Mara Paschke, Fiona Dorn, Julius Uhl und Cara Uhl Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

"Jugend musiziert": Eleven der Musikschule zeigen ihr Können im Blauen Salon

Wolfach. Als Generalprobe für den Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" an diesem Wochenende in Lahr haben die Flötenensembles der Musikschul-Zweigstellen Hausach und Wolfach kürzlich ihr Wettbewerbsprogramm im Blauen Salon des Wolfacher Rathauses vorgestellt.

Die Geschwister Cara und Julius Uhl (Hausach) starten mit ihrem Altflöten-Duett in der Altersklasse II. Als besondere Form der Hausmusik erschallen zuhause seit den Sommerferien immer wieder die drei Stücke "Annie Laurie", ein Prelude und ein Allegro von Johann Mattheson und – nichts für empfindliche Ohren – der mit Blockflöten ausgetragene, zuweilen schrill trillernde Streit aus den "Acht einseitigen Stücken von Franz Müller-Busch".

Auch die Epoche der "modernen" Musik soll nach Möglichkeit in dem sechs- bis zehnminütigen Programm vertreten sein. Alle drei Stücke gelangen vortrefflich und zeigten, dass die Blockflöte durchaus auch über die Anfänger-Zeit hinaus ein interessantes Instrument sein kann.

Alle drei Stücke gelingen vortrefflich

Deutlich schwieriger abzustimmen hatten sich in der Vorbereitung die vier Flötistinnen Fiona Dorn (Kirnbach), Hannah Jehle (Wolfach), Anna-Lydia Oehler (Gutach) und Mara Paschke (Gengenbach).

Die vier musizieren schon seit einigen Jahren in verschiedenen Konstellationen zusammen, unter anderem im Jugendsinfonieorchester Offenburg. Für die Probenarbeit mussten Abiturvorbereitung, Führerschein und der ganz normale Alltag mit Nachmittagsunterricht, Fußballtraining, Ballett oder Musikproben in den Musikvereinen unter einen Hut gebracht werden. Mal wurde in Gengenbach, mal in Wolfach im Alten Bahnhof geprobt. Irgendwie schaute trotz vielfältiger Belastung spätestens alle zwei Wochen eine gemeinsame Probe heraus.

Auszüge ihres 20-minütigen Programms in der Altersgruppe V mit den "Musiques lilliputiennes" von Raymond Chevreuille und dem Quartett e-moll opus 103 von Friedrich Kuhlau hatte das Quartett schon in der Hausacher Dorfkirche und im Offenburger "Salmen" vorspielen können.

Am Dienstagabend wurden beide Stücke erstmals nacheinander gespielt.

Exakt 19,51 Minuten zeigte die Stoppuhr der Lehrerin (ohne Applaus) – zumindest zeitlich die gewünschte Punktlandung. Bei den schweren As3-Trillern (Triller in der dritten Oktave) entscheidet beim Wettbewerbsvorspiel in Lahr die Tagesform. Der künstlerische Gesamteindruck passt, das Quartett hört und schaut auf sich.

Der künstlerische Gesamteindruck passt

In der Not werden dann auch mal der Kollegin die Noten umgeblättert, wenn diese gerade die Melodie und man selbst gerade eine Atempause hat. Kathrin Krichel sparte im Anschluss an das Konzert nicht am Lob und an den Vorschuss-Lorbeeren für die beiden Ensembles. Für den letzten Schliff steht noch einmal für jedes Ensemble eine Unterrichtsstunde an.

Die Zusatz-Unterrichte für die "Jugend-Musiziert"-Teilnehmer sind als Ensemblestunden beziehungsweise Talentförderung mit dem "normalen" Musikschultarif abgegolten. Je nach Wohnort übernimmt die Gemeinde einen prozentualen Zuschuss an den Musikschulgebühren. Zuletzt hatte die Gemeinde Fischerbach ihren Anteil auf den von vielen Gemeinden im Kinzigtal gewährten Satz von 21 Prozent angehoben.