Große Augen, charakteristische Nase: Der Mops steht im Mai in Wolfach im Mittelpunkt. Die Möpse Mobbi (links) und Gandhi freuen sich bereits auf die vielen Besucher aus ganz Deutschland und dem näheren Ausland. Foto: Beule

Vierbeiner steht am 23. Mai im Mittelpunkt. Mehr als 140 Hunde ziehen bei Parade durch die Stadt.

Wolfach - Klein, knautschig und immer gut gelaunt: Der Mops steht am Samstag, 23. Mai, in Wolfach im Mittelpunkt. Denn dann steigt das erste Mops-Festival. Der Hund mit der charakteristischen Nase hat viele Fans – und die geben sich ein Stelldichein.

Angela Menke ist sich sicher: Der Mops ist der perfekte Hund mit einem tollen Charakter. Zusammen mit Silvia Schwarzer und Michael Waitz ist sie die Organisatorin des Mops-Festivals, das am Samstag, 23. Mai, von 13 bis 18 Uhr in Wolfach steigt.

Wie kam es zu der Idee?

Sowohl Menke als auch Schwarzer sind in verschiedenen Mops-Foren, Facebook-Gruppen und auch im Verein Mopsliebe(nde) aktiv. Die Mitglieder sind über ganz Deutschland verteilt, erzählen sie. Den Ausschlag habe ein Video gegeben, so Schwarzer. "Da liefen die Möpse in einer Parade durch die Altstadt von Meran – und ich dachte mir: Warum nicht auch in Wolfach?". Die Stadt sei prädestiniert dafür, unter anderem weil sie abgesperrt werden kann. Darum habe sie die Fühler in Richtung Stadtverwaltung ausgestreckt.

Gibt es nicht schon andere Treffen?

"Klar gibt es die, aber eben nicht so viele", erklärt Menke. Und diese würden häufig auf abgelegenen Hundeplätzen stattfinden. Das aber eine ganze Stadt quasi auf den Mops kommt und dem Hund ein Fest widmet, das "gab’s in der ganzen Region noch nie", fügt Schwarzer hinzu.

Und wo steigt das Festival in Wolfach?

Zusammen mit der Stadt und der Tourist-Info sei sich das Trio schnell einig geworden, dass sich der Schlosshof für die Veranstaltung eigne. Dieser solle eingezäunt werden, damit die Hunde sich dort frei und ohne Leine bewegen können, erklärt Waitz. "Es soll schließlich auch ein Festival für die Hunde sein", sagt er. Sie sollen sich kennenlernen und miteinander spielen. Denn der Mops sei ein freundliches Kerlchen. "Friedliche Individualisten – das passt", so Waitz grinsend.

Wie sieht das Programm aus?

Für die Mopsparade um 14 Uhr soll die Hauptstraße gesperrt werden. Diese soll vom Bollenhut-Käfer angeführt werden. Eventuell sollen auch Trachtenträger mitlaufen. Schließlich sei das Motto "Schwarzwald". Darum bekämen die Mopsbesitzer beim Einlass auch einen kleinen Bollenhut, den sie ihren Lieblingen am Halsband befestigen können. Auch ein Rennen auf der Kinzigwiese hinter dem Schloss ist geplant, denn die kleinen Kerlchen seien mitnichten Schoßhunde, sind sich die drei einig. "Die können ganz schön Tempo machen", erklärt Menke und lacht. Als ersten Preis gibt’s einen von der Dorotheenhütte kreierten Glasmops.

Und was gibt’s für die Zweibeiner?

Im Schlosshof sollen die verschiedensten Stände aufgebaut werden: Vom Hundezubehör über Versicherungen bis hin zu Leckerchen und ein Infostand des Vereins Mopsliebe(nde). Die Hüttenklause bewirtet die Veranstaltung, zudem gibt es Kaffee und Kuchen. Eine Tombola lockt außerdem mit den verschiedensten Preisen.

Wie viele Menschen und Hunde werden erwartet?

Bislang hätten sich etwa 187 Herrchen und Frauchen mit 145 Möpsen angemeldet – Tendenz steigend. "Wir haben schließlich erst Anfang Februar", so Schwarzer. Diese kommen aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich. Übrigens auch Möpse im Rollstuhl. "Das ist dann echte Inklusion", so Waitz. Viele würden das Festival mit einem Kurzurlaub verbinden. "Der ›Hirschen‹ in Oberwolfach ist schon total ›vermopst‹", erklärt Schwarzer. Einige Besitzer würden sich dort für ein "Warm Up" treffen.

Was macht den Mops so besonders?

Über die Vorzüge ihrer Lieblinge könnte das Trio ewig erzählen. Nach dem Tod ihres Mannes habe sie sich dessen Wunsch erfüllt, einen Mops namens Gregor zu besitzen, erzählt Angela Menke. Zusammen mit Michael Waitz ist sie nun stolze Besitzerin von Mops Gandhi. Silvia Schwarzer hatte vor Mops Mobbi eigentlich mit Hunden so überhaupt nichts am Hut. "Er war bei einer Freundin in Vermittlung – und ich dachte, ich hol ihn mal eine Woche zur Probe zu mir", erzählt sie. Die "Probewoche" dauere nun bereits seit mehr als neun Jahren an. Der Mops nehme eine Art Kinderstellung ein, ist sich Waitz sicher. Er habe einen tollen Charakter, sehe originell aus, sei ein großer Schmuser – kurzum: "Einfach ein toller Kerl", erzählt Waitz.

Wie laufen die Vorbereitungen?

Es seien noch Kleinigkeiten zu tun – aber das seien einiger, so Schwarzer lachend. Gerade würden die drei noch Bekannte ansprechen, Listen mit Unterkünften erstellen und und und. Unterstützung bekämen sie von den Sponsoren und den Tourismusverbänden. Das Ganze sei aber keine Veranstaltung für jedes Jahr, betont Schwarzer. "Dafür ist es fast zu auswendig und es wäre nicht mehr so besonders". Eine Fortführung sei aber nicht ausgeschlossen, sind sich alle einig.

Info: Das steckt dahinter

Der Erlös der Veranstaltung soll in voller Höhe für die Tiere genutzt werden. "Viele lachen über die Veranstaltung, dabei hat sie durchaus einen ersten Hintergrund", so Menke. Denn mit dem Erlös des Mops-Festivals werden die sogenannten Notmöpse des Vereins Mopsliebe(nde) unterstützt.

Der Verein Mopsliebe(nde) unterstützt vor allem Besitzer von kranken Tieren mit Kontakten zu spezialisierten Fachärzten und gegebenenfalls auch mit finanzieller Hilfe (Darlehen), wenn die Arztkosten für das Tier die eigenen Mittel überschreiten. Auch hilft der Verein Tieren, die ihr Zuhause verloren haben.