Nicht jeder freut sich über Temperaturen jenseits der 40 Grad. (Symbolbild) Foto: dpa

Knapp 30 Sonnenscheinstunden mehr als im Schnitt. Im Spitzenfeld wärmster Juli-Monate.

Wolfach - Worüber man sich im April und Mai gefreut hatte, wurde im Juli von vielen als Belastung empfunden. Von Sonnenanbetern und Badefreunden mal abgesehen wird dieser Sommer inzwischen schon von Land- und Fortwirten und den Medien als Katastrophenfall eingestuft.

Nach der warmen und trockenen Vorwitterung hat sich im Juli die Situation weiter verschärft.

Hohe Temperaturen, wenig Niederschlag und zu viel Sonnenstunden verwandelten grüne Wiesen in dürre Steppe. Laubbäume reagierten mit vorzeitiger Blattverfärbung und Wasserentnahme aus Bächen und Flüssen wurde verboten. Wenn diese Entwicklung anhält, wird der Traumsommer am Ende gar ein "Traum(A)sommer".

Schon der Julibeginn gestaltete sich sonnig und sommerlich heiß mit Temperaturen um 30 Grad. Am 5. Juli sorgte eine Störung für eine kurze Unterbrechung. Danach ging es mit sommerlichem und meist trockenem Wetter weiter.

Im zweiten Monatsdrittel kam es bei weiter hohen Temperaturen lokal zur Bildung von Wärmegewittern, die aber im Raum Wolfach nur wenig Niederschlag ergaben. Nach einer kurzen Abkühlung mit etwas Regen um den 21. Juli folgte bis zum Monatsende die intensivste Hitzewelle des Monats. An den beiden letzten Tagen stiegen die Temperaturen über die 35-Grad-Marke.

Vergleicht man die Tagesmitteltemperaturen des Juli mit dem langjährigen Durchschnitt, dann zeigt sich ein deutliches Übergewicht an zu warmen Tagen. Weit überwiegend betrugen die Abweichungen zwischen zwei und sechs Grad, vereinzelt auch sieben Grad.

Leicht zu kalt war es nur am 10. und 11. Juli. Der Gesamtmonat hatte in Wolfach ein Temperaturplus von 3,2 Grad und setzte damit die Reihe der um mindestens drei Grad zu warmen Monate seit April fort.

Noch nie in der nun über 60-jährigen Klimareihe von Wolfach gab es eine solch anhaltende Folge so überdurchschnittlich temperierter Monate. Mittlerweile ist der Sommer 2018 dabei, die Rückstände zum Sommer 2003 aufzuholen, welche von Tag zu Tag geringer werden.

Mit 13 heißen Tagen und 26 Sommertagen liegt der Monat mit im Spitzenfeld der wärmsten Julimonate und auch die höchste gemessene Temperatur des Monats mit 35,8 Grad am 31. Juli platziert sich im oberen Feld.

Hatten schon die Monate seit Februar zu wenig Niederschlag, verschärfte sich die Situation im Juli weiter. Mit nur 34,5 Litern pro Quadratmeter war es der bislang trockenste Monat dieses Jahres und der zweittrockenste Juli seit Beginn dieses Jahrhunderts. Auf ganze elf Tage verteilte sich diese Regenmenge. An zwei Tagen wurden am Ort Gewitter beobachtet, jedoch ohne stärkere Aktivität.

Sonnenanbeter kamen im Juli wieder voll auf ihre Kosten. In Wolfach summierte sich der Sonnenschein auf 236,4 Stunden, was 14 Prozent oder knapp 30 Stunden mehr als im Durchschnitt bedeutet. Während des Monats gab es keinen Tag, an dem die Sonne, und wenn auch nur kurz, nicht schien.

Info: Statistik

Monatsmittel: 20,7 Grad

  Abweichung: 3,2 Grad

  Maximum: 35,8 Grad

  Minimum: 7,7 Grad

  Hitzetage: 13 (+ 9 Tage)

  Sommertage: 26 (+ 11 Tage)

  Sonnenscheindauer: 241 Stunden (116 Prozent)

  Gewittertage: 2 Tage

  Heitere Tage: 8 (+ 3 Tage)

  Trübe Tage: 6 (- 3 Tage)

  Windtage (min. BF 6): 1

  Sturmtage (min. BF 8): 0