Vermutlich der "Wulstige Lackporling" (Ganoderma adspersum) im Jugendstadium. Foto: Karin Pätzold

Alarmierung der Feuerwehr wegen vermeintlichen Wespennests. Expertin vermutet ungefährliche Art.

Wolfach - Vermutlich ist es laut der Pilzexpertin Karin Pätzold der "Wulstige Lackporling" im Jugendstadium, dessen Fund in Wolfach für Verunsicherung gesorgt hat. Doch bei diesem Fund konnte die Sachverständige Entwarnung geben.

Angefangen hatte alles mit der Alarmierung der Feuerwehr: Unter einer Bank unter Bäumen war in der Wolfacher Innenstadt ein Wespennest vermutet worden. Doch der Fund entpuppte sich als Pilz – vorauf allerdings sein Aussehen nicht direkt schließen lässt.

Karin Pätzold, die Hornberger Pilzsachverständige der deutschen Gesellschaft für Mykologie, wurde hinzugezogen und kam zu folgender Einschätzung: "Es dürfte sich um einen Holz zersetzenden Pilz handeln." Ganz konkret vermutet sie, dass es sich bei dem Exemplar um einen sogenannten Wulstigen Lackporling handelt, dessen lateinscher Name "Ganoderma adspersum" lautet.

Laut Pilz-Literatur wachse dieser gern in Parkanlagen und in Städten auf Holz, insbesondere auf Rosskastanien. An besagtem Ort könnte diese Baumart laut Pätzold scheinbar noch im Boden mit seinen Wurzeln vorhanden sein, obwohl diese schon längst gefällt sind.

"Holzzersetzende Pilze sind nützlich, sie sind die ›Müllabfuhr‹ des Walds", betont Pätzold, "sie mineralisieren das absterbende Holz, so dass es wieder zu Waldboden wird und neuen Pflanzen zur Verfügung steht." Deswegen solle man ihn auch in Ruhe lassen und nicht zerstören. Erst wenn er erwachsen sei, könne eine genaue Bestimmung mikroskopisch erfolgen.

Die Sachverständige entwarnt: "Der Pilz ist ungefährlich, nicht giftig und wird von mir im Wachstum beobachtet." Doch nicht alle Funde, mit denen Pätzold aktuell zu tun hat, sind ungefährlich.