Begeisterungsstürme gibt es in Wolfacher Festhalle für die Aufführung "Die Schneekönigin" der Ballettschule Mader
Von Evelyn Jehle Wolfach. Einen wahren Begeisterungsturm erntete das Ensemble der Ballettschule Isgard Mader nach seiner Aufführung der "Schneekönigin" am Samstag.Fantasievoll adaptiert nach dem Märchen von Hans-Christian Andersen, erfreuten die Elevinnen das Publikum mit der glanzvoll getanzten Geschichte von der Schneekönigin (Lea Fingerhut), Kay (Lea Gorenflo) und Gerda (Julia Holderer). In farbenprächtigen Kostümen stellten die Tänzerinnen die heile Welt des Geschwisterpaares dar, aus der Kay jäh durch die Listen des Teufels (Julia Dold), der ergebener Diener der Schneekönigin ist, gerissen wird. Gerda macht sich auf den weiten Weg durch Raum und Zeit – hinreißend repräsentiert durch Frühling (Soraya Krischak), Sommer (Linda Schenk) und Herbst (Sandra Pieper).
Die "Jahreszeiten" bestachen durch konzentriert ausgeführte Hebungen und Sprünge – allerliebst umrahmt von den jüngsten Tänzerinnen, die die saisonalen Erkennungszeichen wie Schmetterlinge, Käferchen und Hasen darstellten. Auf ihrer Suche besteht Gerda viele Abenteuer. Dabei gewinnt sie auch Weggefährten, die ihr treu zur Seite stehen. Da ist die gute Hexe (Anna Koch) und die muntere tiefschwarz kostümierte Krähenschar. Die Oberkrähe (Sanja Epting) beschließt, Gerda auf ihrer Suche nach Kay zu unterstützen. Bei einem fröhlichen Fest auf dem Schloss lernen sie das das liebenswerte Rentier (Silia Heinrich) kennen, das den Weg in den Norden kennt.
Auf ihrer weiteren Reise zu dritt treffen sie auf einen Eskimo und Eisbären beim Fischen, die Kay gesehen haben und wissen, wo die Schneekönigin wohnt. Im Palast der Schneekönigin findet Gerda den zu Eis erstarrten Kay. Haltungssicher verkörperte Lea Fingerhut in rollengerechter kühler Eleganz die Schneekönigin, die klar macht, dass sie Kay nicht gehen lässt, ja, sogar versucht, Gerda in ihre eisige Welt zu locken. Mutig nimmt das Rentier den aussichtslosen Kampf gegen die Herrscherin der weißen Welt auf. Erst als der Teufel seine Gefolgschaft im Tausch gegen die nervige Trillerpfeife der Oberkrähe kündigt und die Schneekönigin verlässt, wird sie besiegt.
In einem grandiosen Finale feiern die Dorfleute die Rückkehr von Gerda und Kay mit ihren Freunden. Unterstrich die grandiose Musik der Komponisten Edvard Grieg und Jean Sibelius den nordischen Charakter des Märchens, entwarf die Choreografie mit eingestreuten Stücken von Jacques Offenbach wie die "Barcarole" und populärem Cancan übermütige Abstecher in südliche musikalische Gefilde. Mit dem Dancefloor-Hit "I Like To Move It" von Reel to Real verabschiedete sich das bezaubernde Schneegestöber, verkörpert von den jüngsten Tänzerinnen, die Eiskristalle und die zahlreichen Solistinnen, von denen fast jede mehr als eine Rolle tanzte. Isgard Mader ist es gelungen, die Ballettschülerinnen in ein harmonisch tanzendes Ensemble einzubinden, dem es sichtlich ungeheuren Spaß machte, sich auf der Bühne zu präsentieren. Einige der Jüngsten, die heimlichen Stars des Abends, sind laut Mader erst seit einigen Wochen bei der Truppe. "Eine Aufführung wie diese ist nur möglich, wenn die Großen die Kleinen mitnehmen in das Bühnenerlebnis", verneigte sich Mader vor ihren Schülerinnen und dankte den Eltern für das entgegengebrachte Vertrauen.