Wetterrückblick: Mai liegt 1,1 Grad unter Mittelwert / Sechs Tage mit Bodenfrost

Nach 13 zu warmen Monaten in Folge zeigte sich das Wetter im Mai erstmals wieder von einer deutlich zu kühlen Seite. Besonders die erste Maihälfte war kältegeprägt, dazu auch regenreich und die Sonne schien auch zu wenig.

Wolfach. Dank eines wärmeren letzten Maidrittels war die Gesamtbilanz am Ende doch nicht ganz so schlimm, wie noch zur Monatsmitte befürchtet wurde. Der Wonnemonat begann zwar mit einem sehr sonnigen und warmen Feiertag, doch danach ging es mit den Temperaturen erst mal in den Keller. Am 4. und 5. Mai wurden gerade mal zehn Grad Höchsttemperatur gemessen, dazu gesellte sich regnerisches Wetter. Auf den Bergen fiel sogar nochmal Schnee. Nach kurzer Wetterberuhigung folgten ab dem 8. Mai weitere Regenfälle.

Ab dem 12. Mai sorgte ein Hoch mit einströmender Kaltluft aus dem Norden zwar für durchweg sonniges Wetter, aber tagsüber nur leicht erwärmte Temperaturen. Nachts kam es verbreitet noch zu Bodenfrösten, in Muldenlagen sogar zu Luftfrösten. Selten waren die Eisheiligen so präsent und termingenau wie in diesem Jahr. Nach Abzug des Hochs geriet der Schwarzwald in den Einflussbereich einer kräftigen Tiefdrucklage über dem Mittelmeer, was zu länger anhaltenden und teilweise intensiven Regenfällen mit örtlichen Überschwemmungen führte. Besonders betroffen war das Acher- und Renchtal. Der Kinzigpegel erklomm keine beängstigenden Werte. Nach diesem letzten Tiefpunkt des Wonnemonats durfte man sich im letzten Maidrittel doch noch über einige schöne und etwas wärmere Tage freuen, wenn es auch noch nicht zu richtigen Sommertagen reichte.

Die Tagesmitteltemperaturen waren im ersten Maidrittel um bis zu sechs Grad kälter als im langjährigen Durchschnitt, bis zur Monatsmitte wurden noch mehrfach Abweichungen bis zu vier Grad unter der Norm errechnet. Erst danach glichen sich die realen Mittelwerte denen des Durchschnitts an, vom 23. bis 27. Mai gab es sogar ein leichtes Temperaturplus, so auch an den beiden letzten Maitagen. Das reichte allerdings bei weitem nicht um das Defizit aus der ersten Hälfte auszugleichen und so blieb der gesamte Monat um 1,1 Grad unter dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990. Nimmt man dagegen den Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre, sieht die Bilanz noch deutlich schlechter aus: Daraus errechnet sich ein sattes Minus von 2,5 Grad. Die Kühle des Mais ist auch darin sichtbar, dass kein einziger Sommertag zu verzeichnen war. Im Gegenzug wurden sechs Tage mit Bodenfrost gezählt – soviel wie noch in keinem Mai seit Beginn der Messungen 1958.

Nachdem durch den trockenen April bereits wieder Befürchtungen einer neuen Dürre die Runde machten, wurde dieses Problem im Schwarzwald aber durch reichlichen Niederschlag zumindest für die nahe Zukunft beseitigt. Schon im ersten Maidrittel fielen an drei Tagen mehr als je zehn Liter. Besonders intensiv waren die Regenfälle vom 18. bis 21. Mai mit insgesamt 73 Litern in Wolfach. Bis Ende Mai sind seit Jahresbeginn 571 Liter gefallen, der Sollwert liegt bei 530 Liter pro Quadratmeter. Trotz der um ein Viertel erhöhten Niederschlagsmenge im Mai blieb die Zahl der Regentage mit 16 sogar noch um einen unter dem Durchschnitt – der Monat hatte also auch schöne und trockene Tage zu bieten.

Dies kam der Sonne zugute. Zwar schaffte sie es letztlich nicht ganz, die gewünschten 164 Sollstunden zusammen zu bringen, doch mit 160,2 Stunden war sie nahe dran. Besonders sonnige Abschnitte gab es um die Monatsmitte herum und im letzten Monatsdrittel.

Monatsmittel: 11,2 Grad

Abweichung: -1,1 Grad

Maximum: 24,5 Grad am 31. Mai

Minimum: -0,1 Grad am 6. Mai

Bodenfrost: Sechs Tage

Frosttage: Ein Tag

Niederschlagssumme: 152,3 Liter pro Quadratmeter

Größte Tagesmenge: 26,7 Liter pro Quadratmeter am 20. Mai

Niederschlagstage: 16 Tage

Sonnenscheindauer: 160,3 Stunden

Heitere Tage: Zwei Tage

Trübe Tage: 13 Tage

Windtage (min. BF 6): Ein Tag