Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker (von links) und stellvertretender Vorsitzender Siegfried Scheffold überreichten Klio-Eterna-Geschäftsführerin Edeltraud Syllwasschy die Naturpark-Urkunde. Angelika Kalmbach-Ruf (Beraterin), Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert und Vertriebsleiter Ralf Richter freuen sich auf die Umsetzung des Projekts. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Naturschutz: Wolfacher Firma Klio-Eterna nimmt an Projekt des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord teil

Für eine Blumenwiesen-Patenschaft statt Weihnachtsgeschenken hat sich das Wolfacher Unternehmen Klio-Eterna in diesem Jahr entschieden. Außerdem wird das Firmengelände insektenfreundlich umgestaltet.

Wolfach. Anstatt der üblichen kleinen Geschenke werden die Kunden dieses Mal Post mit der Projekt-Vorstellung und Animation zur Nachahmung bekommen.

Das Herz von Geschäftsführerin Edeltraud Syllwasschy schlägt schon lange für eine Blumenwiese zum Schutz von Insekten. "Gerade in diesem kontaktarmen Jahr haben wir uns für ein nachhaltiges Projekt auf 800 Quadratmetern Fläche entschieden", erklärte Prokurist und Vertriebsleiter Ralf Richter beim Pressetermin. Ein Jahr lang werde nun das Projekt "Blühender Naturpark" des Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord unterstützt und durch die Auszubildenden des Betriebs erweitert. Im Frühjahr werden sie Insektenhotels inklusive Wasserstelle in Eigenregie bauen und auch ein Biotop samt Steinhaufen für nichtfliegende Insekten und Kleintiere soll angelegt werden.

Als stellvertretender Vorsitzender des Naturparks erklärte Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold das Erfolgsprojekt "Blühender Naturpark".

Umgestaltung ist keine Selbstverständlichkeit

110 Städte, Gemeinden und Firmen haben bisher 370 Flächen mit einer Gesamtgröße von 220 000 Quadratmetern durch Wildblumenwiesen aufgewertet. "Da gehören Sie mit der 17. Unternehmens-Partnerschaft jetzt auch dazu", bedankte sich Scheffold und verwies auf die Vorbildfunktion von Edeltraud Syllwasschy. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Firmen ihre Grünflächen nach dem Motto: "Lieber Blumenwiese statt Mäh-Roboter" umgestalten würden.

Doch für die Geschäftsführerin stand fest: "Es macht Spaß, sich um so ein Projekt zu kümmern." Für etwa 1000 der besten Kunden hat sich die Geschäftsleitung etwas Besonderes einfallen lassen. Mit den Weihnachtsgrüßen erhalten sie Samentütchen und eine Bauanleitung fürs Insektenhotel samt Aufforderung, ein attraktives Insekten-Refugium zu schaffen. Anschließend sollen Fotos davon an Klio-Eterna gesandt werden, die auf Instagram veröffentlicht und in einer Online-Abstimmung bewertet werden. Dem Sieger wird am Ende ein Wochenende im Naturpark Schwarzwald geschenkt.

Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker lenkte den Blick auf die anderen Themen, die in diesem Jahr im Vordergrund stehen würden.

Insektensterben geht unaufhaltsam weiter

Trotzdem gehe das Insektensterben unaufhaltsam weiter. Deshalb werde seitens des Naturparks auf regional zertifiziertes Saatgut gesetzt, das mehrjährig blühende Blumensorten enthalte. Denn nur so könnten heimische Insekten vom künftigen Nahrungsangebot profitieren. Dunker betonte: "Es zählt jede Fläche – auch Privat!"

Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert schickte seitens der Stadt ein Kompliment und Anerkennung für das nachhaltige Projekt. Auf einer Flächen-Reserve, die irgendwann vielleicht anderweitig gebraucht werde, werde nun ein erster ökologisch wichtiger Schritt gegangen, sagte er.

Seit 2016 gibt es das Projekt "Blühender Naturpark", an dem sich Kommunen, Firmen und auch Privatpersonen beteiligen können. Am Mittwoch wurde eine entsprechende Urkunde von Karl-Heinz Dunker und Siegfried Scheffold an die Klio-Eterna-Geschäftsleitung Edeltraud Syllwasschy und Ralf Richter übergeben. Mit der Übernahme der Patenschaft erhält das Unternehmen auch fachliche Unterstützung bei der ökologischen Aufwertung der etwa 800 Quadratmeter großen Grünfläche.