In den kommenden zwei Jahren soll die Digitalisierung an Realschule und Herlinsbachschule parallel vorangehen.Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium vergibt Planungsleistungen an Ettenheimer Unternehmen / Zwei Jahre als Zeitrahmen

In den kommenden zwei Jahren soll es forsch vorangehen in Sachen Digitalisierung der Wolfacher Schulen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung beschloss das Gremium den Abschluss eines Ingenieurvertrags mit dem Büro Vertec aus Ettenheim.

Wolfach. Das Leistungspaket des Ingenieurbüros für Versorgungstechnik ist überschrieben mit "Technische Ausrüstung" und umfasst die Bereiche fernmeldetechnische Anlagen sowie Starkstromanlagen. Die Planungsleistungen beinhalten Grundlagenermittlung, die Vor- und Entwurfs- sowie Ausführungsplanung. Eingeschlossen sind auch die Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe sowie die Projektüberwachung.

Auszugehen ist von einem Gesamthonorar in Höhe von etwa 90 000 Euro, das auf der derzeitigen groben Kostenschätzung von 350 000 Euro netto basiert. "Die Annahmen im Angebot entsprechen den Vorgaben der Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen und sind sehr moderat angesetzt", betonte Kämmerer Peter Göpferich.

Gemeinderat Pascal Schiefer (CDU) erkundigte sich, ob in dem Auftrag die Projektplanung inbegriffen sei. Ihm ging es vor allem um die Präzisierung, wann welche Aufgaben wie ausgeführt werden.

Die Begehung sei vor einer Woche gewesen, gab Bürgermeister Thomas Geppert Auskunft: "Der nächste Schritt wird die Vergabe Anfang Juli sein." Geplant ist, in den Sommerferien in der Realschule W-Lan anzubringen. Wo räumlich angefangen wird, steht laut Geppert fest.

"Masterplan" wird demnächst vorgestellt

Weitere Details werden im Rahmen des Planungsprozesses vorgestellt, doch sei eine Zeitschiene von grob zwei Jahren anvisiert. In dem Zusammenhang vergewisserte sich Gemeinderat Hubert Kessler (Freie Wähler), dass auch die Herlinsbachschule mit eingebunden sei. "Wir fangen an beiden Schulen parallel verschachtelt an", bestätigte Geppert. Es sei ein "Masterplan" vorhanden, der allerdings noch nicht in schriftlicher Form vorläge. Wenn Anfang Juli das Auftragspaket vergeben werde, hofft der Bürgermeister auf einen Ausblick auf das, was wann läuft.

Gemeinderat Hans-Joachim Haller (SPD) wollte wissen, inwieweit der Betrag von 350 000 Euro belastbar sei. "Ist damit lediglich die technische Seite abgedeckt?" konkretisierte Haller. Geppert gab sich zuversichtlich angesichts mehrerer Fördertöpfe und reichte das Wort an Sachgebietsleiterin Kathrin Ribeiro dos Santos.

"Die Bundes- und Landesmittel für die Digitalisierung der Schulen sind sehr vielfältig", stellte Santos fest. Digitale Lernprogramme seien beauftragt und einige werden sogar bereits vor Ort genutzt. Gemeinderat Helmut Schneider (Freie Wähler) vermisste bei dem beauftragten Ingenieurbüro Vertec ein Referenzobjekt hinsichtlich Schulen. "Die Qualität der Hardware zweifle ich nicht an, doch mir kommt es so vor, als wäre da viel Technik und wenig Konzeption", erklärte Schneider und regte an, noch weitere Angebote einzuholen. In dem Fall sei die Zeitschiene von zwei Jahren nicht einzuhalten, meinte Geppert und verwies auf die Fachkompetenz der Firma, die sich bei der bisherigen Zusammenarbeit gezeigt habe.

Die Räte Schiefer und Haller befürchteten ebenfalls, wertvolle Zeit zu verlieren und plädierten für zügiges Vorangehen. Der Rat folgte dem Beschlussvorschlag der Verwaltung einstimmig, den Ingenieurvertrag mit Vertec abzuschließen.

Das Maßnahmenpaket "Digitalisierung der Schulen Wolfach" umfasst die Abwicklung des Inhalts der Medienentwicklungspläne aller Wolfacher Schulen. Dazu gehört die Vernetzung, die WLAN-Ausleuchtung, Server und Ausstattung der Klassenräume wie unter anderem digitale Bildschirme und Beamer. Im Haushalt 2021 sind insgesamt Mittel in Höhe von gut 470 000 Euro veranschlagt.