Die Corona-Pandemie belastet das Krankenhaus in Bethlehem massiv.Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Spendenaktion zugunsten des Baby-Hospitals in Bethlehem / Ziel: 10 000 Euro bis Weihnachten

Corona wirft seine Schatten auf das Weihnachtsfest. Die Menschen in Bethlehem leben unter schwierigsten Bedingungen. Eine Sonderspendenaktion aus dem Kinzigtal soll jetzt dem Caritas-Baby-Hospital helfen.

Wolfach (red/lmk). Ein Benefizkonzert, initiiert von Diakon Willi Bröhl und seiner Frau Renate, mit den Grundschulchören Wolfach und Halbmeil in Zusammenarbeit mit Lehrer Michael Schmider hatte vor fünf Jahren viel Anklang gefunden – und das Konzertprojekt fand seitdem immer zum Jahresende statt. Leider können solche Veranstaltungen zugunsten des Caritas-Baby-Hospitals in Corona-Zeiten nicht stattfinden – darum wurde das Anfang November geplante Konzert abgesagt. Nichtsdestotrotz sei es wichtig, zu helfen. Denn die Corona-Krise stellt das Krankenhaus im "Heiligen Land" derzeit vor besondere Herausforderungen. Das Ehepaar hat darum eine Sonderspendenaktion ins Leben gerufen. Das Ziel: 10 000 Euro bis Weihnachten. Mehr als die Hälfte sind bereits zusammengekommen.

Seit Jahren engagiert sich das Paar aus Oberwolfach für das Caritas-Babyhospital mit diversen Aktionen und sammelt Geld für den Sozialdienst der Einrichtung. In diesem Jahr sei die Hilfe besonders wichtig, so Renate Bröhl. Viele, die sonst als Tagelöhner arbeiten, haben durch die Krise ihre Arbeit verloren und gar kein Einkommen mehr und die Spenden durch Pilger blieben ebenfalls aus. Diese Familien seien jetzt erst recht auf Spenden aus dem Sozialdienst angewiesen, betont Renate Bröhl.

Covid hat verheerende wirtschaftliche Folgen

Covid-19 habe nicht nur gesundheitliche Folgen für Menschen mit sich gebracht, sondern auch verheerende langfristige wirtschaftliche und soziale Folgen, informiert Shaden Shaer aus dem Presseteam des Baby-Hospitals in einem Bericht. Nach Angaben des Ministeriums für soziale Entwicklung sind seit Beginn des Ausbruchs mindestens 53 000 palästinensische Familien in Armut geraten. Darüber hinaus belaste die Pandemie das bereits unzureichend ausgestattete und unterfinanzierte palästinensische Gesundheitssystem zusätzlich.

Aber auch das Krankenhaus selbst belaste die Pandemie: Die Spenden aus dem Ausland seien weniger geworden und auch die Spenden durch Pilger blieben aus. "Wie Sie wissen ist das CBH eine karitative Einrichtung. Unsere größte Sorge ist dass wir nicht genügend Spenden bekommen, um weiter zu überleben", so Shaer. Darüber hinaus das CBH in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium Coronavirustests an. Bis dato wurden Labor des CBH rund 45 000 Tests durchgeführt. Die derzeitige Situation bedeute auch, dass es einen zunehmenden Bedarf an sozialer Unterstützung im Zusammenhang mit Medikamenten und Behandlungsgebühren sowie an psychologischer Unterstützung durch die Sozialdienstabteilung gebe.

Für das Ehepaar Bröhl Grund genug, die Sonderspendenaktion ins Leben zu rufen. Diese startete im Oktober und läuft parallel zu der Pfand-Aktion in den Lebensmittelmärkten in Wolfach, Oberwolfach und Schiltach (Inhaber Armbruster) sowie in Haslach (Lehmann) Die Pfandaktion hat mittlerweile sogar "Zuwachs" bekommen: Auch im neu eröffneten Edeka-Markt Lehmann in Hausach sind entsprechende Boxen aufgestellt. Das Spendenziel von 10 000 Euro soll bis Weihnachten erreicht werden. "Corona wirft seine Schatten auf das Weihnachtsfest. Die Menschen in Bethlehem leben unter schwierigsten Bedingungen. Die Kinder von Bethlehem brauchen unsere Hilfe", so Renate Bröhl.

Die Spenden (Spendenbescheinigung ist möglich) können im jeweiligen Pfarrbüro der Seelsorgeeinheit an Wolf und Kinzig abgeben werden. Zudem ist unter dem Stichwort "Caritas Baby Hospital" unter der IBAN DE60664527760000018863 ein Spendenkonto eingerichtet.