In den Tagen vor Weihnachten summierte sich die Regenmenge in Wolfach auf fast 70 Liter pro Quadratmeter und sorgte so dafür, dass Wolf und Kinzig ihr Bett verließen – wie hier am Gassensteg. Foto: Bea Foto: Schwarzwälder Bote

Wetterrückblick: Milder und trüber Start in den Monat / Geprägt durch zwei warme Perioden

Das Wetterjahr klang aus, wie es begonnen hatte. Wie schon der Januar hat sich auch der Dezember von der sehr milden Seite gezeigt. Dazu gab es wieder viel Regen, einen ähnlichen Hochwasserstand und zu wenig Sonne.

Wolfach. Der Start in den Dezember war wenig geeignet, vorweihnachtliche Stimmung zu erzeugen. Bei sehr milden Temperaturen im zweistelligen Bereich bis nahe 15 Grad wollte der Glühwein einfach nicht munden, zudem verwässerte ihn der häufige Regen. Die milde und regenreiche Wetterlage dauerte das gesamte erste Monatsdrittel an.

Am 15. Dezember blieb das Thermometer erstmals ganztägig im Frostbereich. Der zweite Adventssonntag wartete sogar mit der ersten Schneedecke dieses Winters in den Tälern auf. Doch die Freude darüber hielt nicht lang – die Luftströmung drehte auf Südwest zurück und so schmolz die Schneedecke bald wieder dahin.

Umschwung bringt normale Temperaturen

Die Tage vor dem Fest wurden wieder mild, windig und regenreich. In der Nacht zu Heiligabend brachte eine Kaltfront den Wetterumschwung zu normalen Weihnachtstemperaturen und ruhigem Festwetter. Die Tage bis zum Jahresende blieben ruhig, aber wieder wolkiger bei gelegentlichem Regen und etwas ansteigenden Temperaturen.

Der Monat war geprägt durch zwei warme Perioden. Die erste erstrecke sich im ersten Monatsdrittel und war im Vergleich zum langjährigen Mittel zwischen fünf und zehn Grad zu warm. Der nächste zu warme Abschnitt lag zwischen dem 20. und 24. Dezember. Hier wurden um bis zu acht Grad zu milde Temperaturen gemessen. Ganz bescheiden dagegen die negativen Abweichungen im zweiten Drittel und vom 25. bis 28. Dezember mit lediglich um bis zu drei Grad zu niedrig temperierten Werten.

Von soviel Wärme profitierte der Gesamtmonat und war im langjährigen Vergleich um drei Grad zu mild. In diesem Jahrzehnt nicht mal eine Ausnahme, denn schon 2011 und 2015 waren ebenfalls um drei beziehungsweise sogar um 4,4 Grad wärmer als normal.

Nach zehn niederschlagsarmen Monaten lieferte der Dezember den dringend benötigten Regen. Schon zu Monatsbeginn wurde mit etwa 35 Litern eine ordentliche Niederschlagsspende verabreicht. Noch wesentlich mehr regnete es in den Tagen vor Weihnachten: Da summierte sich die Regenmenge auf fast 70 Liter, wobei die höchste Tagesmenge am 23. Dezember mit 37,4 Liter fiel.

Wolf und Kinzig verlassen ihr Bett

Das wurde Kinzig und Wolf zu viel und sie verließen ihr Bett mit der Folge eines veritablen Hochwassers. Der Kinzigpegel in Wolfach stieg auf 2,94 Meter, um dann wieder rasch zu fallen. Die gesamte Niederschlagsmenge betrug in Wolfach 159,7 Liter pro Quadratmeter, was mit einem Plus von 34 Prozent die dringende Entlastung brachte, aber hinter den Rekordmengen für den Monat blieb.

Nach sonnenscheinreichen Vormonaten hatte der Dezember nur Magerkost zu bieten. Gerade um die 28 Sonnenstunden wurden errechnet – genau gezählt werden konnten sie aufgrund der Entwendung der Glaskugel im Sonnenscheinautografen allerdings nicht (wir haben berichtet). Ohne die sonnigen Tage an Weihnachten und danach wäre die Bilanz deutlich schlechter ausgefallen, so aber wurde das Soll nur um sechs Prozent verfehlt.

Winterstürme waren im Dezember im ersten Drittel und vor Weihnachten aktiv, doch außer einigen stürmischen Böen kam es zu keinen größeren Beeinträchtigungen.

Monatsmittel: +4,4 Grad

Abweichung: +3 Grad

Maximum: +14,4 Grad am 3. Dezember

Minimum: -3,2 Grad am 27. Dezember

Eistage: 1 (-4 Tage)

Frosttage: 12 (-5 Tage)

Niederschlagssumme: 159,7 Liter/qm (134 Prozent)

Niederschlagstage: 24 (+9 Tage)

Schneefalltage: 2 (-3 Tage)

Tage mit Schneedecke: 2 (-4 Tage)

Sonnenscheindauer: 27,6 Stunden (94 Prozent)

Trübe Tage: 25 (+6 Tage)

Windtage (min. BF 6): 10

 Sturmtage (min. BF 8): 0