Ab dem zweiten Monatsdrittel ging es mit den Temperaturen schubweise nach oben. Grafik: Schmalz Foto: Schwarzwälder Bote

Wetter: Nach winterlichem Start steigen die Temperaturen / Milde und frostlose Tage vor Weihnachten

Der letzte Monat des Jahres 2020 passte sich seinen Vormonaten an und war im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt zu mild. Außerdem reichte die Niederschlagsspende nicht gänzlich zur Erfüllung des Sollwerts.

Wolfach. Zu Beginn des Monats kam Freude bei allen Schneeliebhabern auf: erstmals in diesem Winter konnte sich auch in den Tälern eine – wenn auch nur dünne – Schneedecke ausbreiten. Doch leider währte die Freude nur kurz, am 4. Dezember waren davon nur noch kümmerliche Reste vorhanden. Besser ging es den höheren Schwarzwaldregionen, die noch einige Tage länger mit der weißen Pracht leben durften.

Mit der Wende zum zweiten Monatsdrittel zog sich der Winter bei steigenden Temperaturen wieder zurück. Bis kurz vor Weihnachten waren nun milde und frostlose Tage an der Tagesordnung, am 22. und 23. Dezember stiegen die Temperaturen sogar bis 15 Grad an. War der Heilige Abend noch sehr nass mit viel Regen, war doch an den sinkenden Temperaturen abzusehen, dass sich nun wieder ein winterlicher Abschnitt ankündigte.

Schnee in höheren Lagen, in den Tälern grau

Tatsächlich konnten sich die höheren Schwarzwaldlagen dann am ersten Weihnachtstag über eine Schneedecke freuen, in den Tälern blieb es vorerst grau.

Der Start in den ersten Wintermonat entsprach bei den Temperaturen den jahreszeitlichen Erwartungen – mal war es geringfügig zu kalt, mal leicht übernormal temperiert. Ab dem zweiten Monatsdrittel ging es dann aber schubweise nach oben, erst etwa vier Grad über das langjährige Mittel, ab der Monatsmitte auch schon mal bis zu sechs Grad und kurz vor Heiligabend sogar 12 Grad darüber. Danach passten sich die Temperaturen wieder weitgehend an mit leichten Abweichungen bis zwei Grad in beide Richtungen.

Mit einer positiven Abweichung von 2,5 Grad zum langjährigen Mittel setzte der Dezember nun den warmen Schlusspunkt in einem durchweg von zu mild geprägten Monaten Jahr 2020. Alle Monate des zu Ende gegangenen Jahres zeigten sich teils deutlich zu warm, um den ersten zu kalten Monat zu finden, muss man sogar bis zum Mai 2019 zurückgehen. Seit 19 Monaten in Folge nur positive Monatsabweichungen, das ist bisher einmalig und es könnte noch weiter gehen.

Auf sonnigen November folgt trüber Monat

Nach einem deutlich zu trockenen November gab es im Dezember wieder häufiger Niederschlag, doch das Soll wurde mit 112,1 Liter pro Quadratmeter um sieben Liter verfehlt. Angesichts der milden Temperaturen führte Schneefall nur in den höheren Lagen auch für einige Tage zu einer geschlossenen Schneedecke. Im Bereich der Wetterstation wurde eine solche nur am Monatsersten registriert. Lediglich am 26. Dezember konnte am Morgen nochmals eine hauchdünne Schneedecke beobachtet werden.

Auf den überaus sonnigen November folgte ein überwiegend trüber Dezembermonat. Nur 23,6 Sonnenstunden (80 Prozent) konnten in Wolfach gezählt werden. Das reichte natürlich nicht um den Ende November noch möglichen Sonnenscheinrekord von 2003 und 2011 zu übertreffen. Insgesamt wurde an 16 Tagen überhaupt kein Sonnenstrahl auf den Meßstreifen aufgezeichnet.

Im Gegensatz zu vielen Jahren erwies sich der Dezember 2020 als recht windschwach. Stürmische Wetterlagen waren die Ausnahmen und so wurden lediglich vier Windtage gezählt.

Monatsmittel: +3,9 Grad

Abweichung: +2,5 Grad

Maximum: +15,8 Grad am 23. Dezember

Minimum: -3,9 Grad am 1. Dezember

Frosttage: 10 ( -7Tage)

Bodenfrost: 14 Tage

Niederschlagssumme: 112,1 Liter pro Quadratmeter (94 Prozent)

Größte Tagesmenge: 19,6 Liter pro Quadratmeter am 23. Dezember

Niederschlagstage: 22 (+7 Tage)

Schneefall/-regentage: 10 (5 Tage)

Sonnenscheindauer: 23,6 Stunden (80 Prozent)