Wetterrückblick: Rekordwerte: Im Januar Durchschnittstemperaturen von mehr als 6 Grad. Sehr windig

Wolfach - Der Winter ist im vergangenen Januar über weite Strecken völlig abgemeldet gewesen. Stattdessen bestimmte ungewöhnlich mildes und regenreiches Wetter das Geschehen, dazu war es wie schon den ganzen Winter über sehr trübe und die Sonne verbarg sich zu oft hinter den dichten Wolken.

Schon der Jahresbeginn zeigte sich sehr mild mit Höchstwerten meist über zehn Grad, dazu war es regnerisch und windig. Mit dem Orkantief "Burglind" am 3. Januar kam es auch hier zu einigen Sturmschäden. Am Tag darauf sorgten starke Regenfälle für ein rasches Anschwellen der Flüsse mit kritischer Hochwasserlage.

Ab dem 15. Januar lebte die rege Westwindlage erneut auf und mit Friederike nahm ein neues Orkantief Kurs nach Mitteleuropa. Das Hauptsturmfeld erfasste am 18. Januar hauptsächlich die Mitte Deutschlands, aber die Ausläufer sorgten auch hier für starke Böen und diverse Schäden. An den nachfolgenden Tagen war das windige Wetter weiter von kräftigen Regenfällen begleitet. Ab 23. Januar gab es bis zum Monatsende hin wenigstens an einigen Tagen wieder etwas ruhigeres, aber weiter recht mildes Wetter mit Tagestemperaturen um zehn Grad.

Ein Blick auf die Abweichungen der Tagesmitteltemperaturen verrät, wie ungewöhnlich mild dieser Januar war. Schon Anfang des Jahres lagen diese um bis zu zehn Grad über dem langjährigen Mittel – danach noch öfters um bis zu sechs Grad darüber. Allein am 14. Januar kam es zu einer minimalen negativen Abweichung.

Für den gesamten Januar errechnete sich für Wolfach eine Durchschnittstemperatur von 6,1 Grad – ein Wert, der sogar noch etwas höher ist als der Wert eines durchschnittlichen Märzmonats. Die Abweichung vom langjährigen Mittel betrug 5,2 Grad und bedeutet somit einen neuen Rekordwert in der 60-jährigen Messreihe der Wetterstation. Die bisher führende Abweichung von 5 Grad stammt aus dem Januar 2007.

Wie wenig Winter der Januar war, zeigen auch ganze drei Frosttage. Eine so geringe Zahl wurde bislang noch nie gezählt. Eistage waren zudem völlige Fehlanzeige.

Nicht weit vom Niederschlagsrekord entfernt platzierte sich die Regenmenge des Monats, die mit 229 Litern pro Quadratmeter sehr üppig ausfiel und das Doppelte des Durchschnitts betrug. Nur dreimal wurden im Januar noch höhere Niederschlagsmengen gemessen.

Das seit November anhaltend trübe und oft sonnenlose Wetter fand im Januar eine weitere Fortsetzung. Mit 26,4 Sonnenstunden reihte sich der Januar unter die sonnenscheinärmsten zehn Januarmonate ein. An 13 Tagen schien überhaupt keine und nur an einem Tag wurden fünf Sonnenstunden erreicht.

Den Monat über wurden neun Tage mit Windstärke sechs gezählt, an einem Tag sogar Windstärke acht.

Info: Statistik

Monatsmittel: +5,6 Grad

 Abweichung : +5,2 Grad

  Maximum: +13,7 Grad am 3. Januar

  Minimum: minus 2,9 Grad am 14. Januar

 Frosttage: 3 (minus 15 Tage)

  Eistage: 0 (minus sechs Tage)

  Niederschlagssumme: 228,9 Liter pro Quadratmeter (201 Prozent)

  Niederschlagstage: 22 (vier Tage)

 Tage mit Schneefall oder Schneeregen: vier (minus vier Tage)

 Tage mit Schneedecke: einer (minus 14 Tage)

  Sonnenscheindauer: 26,4 Stunden (65 Prozent)

 Heitere Tage: einer

 Trübe Tage: 20

 Windtage (mindestens BF 6): 9

  Sturmtage (mindestens BF 8): einer

  Gewittertage: einer