Wirtschaft: Projektteam bereitet intensiv das neue Heimatkärtle vor / Design der Karten steht bereits

Das Design steht, das Projektteam ist voll in der Planung und viele Kommunen wollen am gemeinsamen Gutschein- und Bonuskartensystem mitmachen. Bis das neue Heimatkärtle an den Start gehen kann, kann es allerdings noch etwas dauern.

Wolfach/Mittleres Kinzigtal. Zurückhaltend und modern kommen sie daher, die drei Karten, die zusammen das Heimatkärtle bilden. Die drei Systeme werden jeweils mit einem farbigen Kopf und einem eigenen Spruch voneinander unterschieden, ansonsten ist das verbindende Aussehen gleich. Das äußere Erscheinungsbild des gemeinsamen Bonus- und Gutscheinsystems im Kinzigtal steht also. Wie ist aber der weitere Stand des Projekts?

"Wir sind voll in der Planung", erklärt Reinhold Waidele, Projektleiter und Vorsitzender des Wolfacher Gewerbevereins, auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Am Tag zuvor erst habe er in Gutach einen Vortrag für Gewerbetreibende über das Heimatkärtle gehalten – mit positiven Rückmeldungen.

Das Heimatkärtle besteht aus drei Säulen: Am gewichtigsten ist die Gutschein-Karte, die die bisherigen Gutscheine der Gewerbevereine ablösen soll. Hinzu kommt die Bonus-Karte, über die Einzelhändler und Gastronomen Bonus-Punkte an die Kunden weitergeben können. Die dritte Karte im Bunde ist die Job-Plus-Karte, über die Arbeitgeber und Firmen in der Region steuerfreie Sachzuwendungen in Form von Bonuspunkten auszahlen können. Für die Arbeitgeber soll es im Mai nochmals eine Infoveranstaltung geben.

Wann das Projekt starten kann, sei aber aufgrund der Corona-Situation noch fraglich. "So lange die Gastronomie und der Einzelhandel keine gesicherte Öffnungsperspektive haben, macht es noch keinen Sinn, damit zu starten", erklärt Waidele. Das Projektteam, das sich derzeit einmal wöchentlich trifft, sei aber voll in den Vorbereitungen, die Rahmenbedingungen zu klären und Verträge vorzubereiten. Der Startschuss werde aber wohl erst im Herbst fallen, so Waidele.

Momentan würden zudem Infoschriften und -Flyer sowie Mappen zu allen drei Karten und ihren Vorteilen entstehen, zudem würde immer wieder Online-Veranstaltungen stattfinden, um die Vorteile der drei Karten zu erklären. "Wir lassen uns von Corona jedenfalls nicht beeirren", so Waidele weiter. "Und wenn wir dann starten können, sind wir gut vorbereitet."

Das gemeinsame Heimatkärtle bedeute eine erhebliche Wertschöpfung für die Region. Viele Händler vor Ort seien gegenüber großen Händlern benachteiligt, was den Online-Handel angehe, hieß es bei einer Online-Präsentation im Februar. Es sei wichtig den Kunden wieder mehr an den urbanen Handel zu binden. Dafür bräuchten sie aber lokale Anreize – und da komme das neue Heimatkärtle mit seinem Gutschein- und Bonussystem ins Spiel.

Momentan mit dabei sind Wolfach, Hausach, Oberwolfach, Schiltach und Hornberg, Auch in Gutach zeichne sich eine Teilnahme ab, ebenso würden auch in Schenkenzell entsprechende Gespräche geführt, so Waidele. Dass Bad Rippoldsau-Schapbach in der vergangenen Woche eine Teilnahme abgesagt hatte, sei kein Beinbruch. Es sei auch später möglich, in das Projekt einzusteigen, so Waidele. Die teilnehmenden Kommunen geben dem Projekt jeweils eine Anschubfinanzierung, abhängig von der Größe.