Ein reger Dialog ergab sich zwischen Schülern (vorne) des SBBZ sowie (von links) Schulleiterin Barbara Moser, Elternbeirätin Anika Ferreira, Lehrerin Uta Friedemann und Sandra Boser. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: Grünen-Landtagsabgeordnete Sandra Boser zu Gast im SBBZ / Schüler und Lehrer diskutieren mit

Bildungsangebot, personelle Ausstattung und Wahrnehmung des SBBZ – der Themenkatalog, den Sandra Boser (Grüne) und Schulleiterin Barbara Moser erörtert haben, war umfangreich. Schüler formulierten zudem ihre Wünsche.

Wolfach. Mitdiskutiert haben außerdem die Lehrer Uta Friedemann und Volker Neumaier sowie Vertreter der Schülermitverwaltung (SMV) und Elternbeirätin Anika Ferreira.

Nach der Vorstellungsrunde erzählten die Schüler von ihren Aktionen und formulierten die Wünsche, die ihnen am Herzen lagen: Klassenzimmer streichen und den Pausenhof aufpeppen mit einem Fußballfeld, Klettergerüst, Trampolin und einer großen Rutsche. Das konnte Landtagsabgeordnete Boser gut verstehen und stellte in Aussicht, bei dem Umbau diese Wünsche zu berücksichtigen. Es gebe in den Pausen eine ziemliche Rangelei und die Gestaltung des Pausenhofs stehe auch auf der Wunschliste der Grundschüler, ergänzte Neumaier.

Bevor es zum Rundgang durch die Schule ging, erfuhr Boser auch von der Schulhündin "Easy", die jedoch ausgerechnet am Freitag frei hatte. Der Australian Shepherd hat ein Diplom als Begleithund und verstärkt den Unterricht der Mittelstufe. Beim Gang durch die Klassenräume waren deutliche Unterschiede in deren Einrichtung erkennbar. War in einem Klassenzimmer lediglich Frontalunterricht möglich, zeigte der modernisierte PC-Raum konzentrierte Schüler bei der Arbeit.

Lob für die Schulsozialarbeit

Die von Moser vorbereitete Präsentation konnte nur im B-Bau gezeigt werden, weil der C-Bau über keinen Internetanschluss verfügt. Bei letzterem ist ein weiteres Manko fehlender Sonnenschutz, was die Klassenzimmer im Sommer sehr aufheizt. Geld in die Hand genommen wurde dagegen bei der Ausstattung des MNT-Raums, in dem naturwissenschaftliche Fächer unterrichtet werden. Dort stellte Moser unter anderem die Schulstruktur und das pädagogische Personal in einer Präsentation vor. Von derzeit acht Lehrkräften in Voll- und Teilzeit haben zwei einen befristeten Vertrag. Der kontinuierlichen Arbeit sei ein befristetes Arbeitsverhältnis abträglich, fand Moser. In dem Zusammenhang wertete sie die nunmehr unbefristete Schulsozialarbeit ausgesprochen positiv.

Nach einem dicken Lob Bosers für die engagierten SMVler, verabschiedeten sich diese in ihre Klassen. Im weiteren Gespräch machte die Abgeordnete deutlich, dass die derzeit 350 offenen Stellen nicht mit Sonderpädagogen besetzt werden können. "Ich könnte Ihnen hier Versprechungen machen, die aber gar nichts nützen, weil ich die Leute nicht habe", schilderte Boser die Situation. Seit Moser die Schulleitung vor fünf Monaten übernommen hat, arbeitet sie mit fehlenden 1,5 Stellen Fachkompetenz. Im Gespräch ist ein Konrektor für das SBBZ. Weitere Ideen gehen in Richtung Trennung von Verwaltungs- und pädagogischen Aufgaben. Mit dem Auf- und Ausbau von multiprofessionellen Teams, die laut Boser beispielsweise aus Sonderpädagogen, Erziehern, und Sozialarbeitern bestehen, sollen Angebote geschaffen werden, die über das pädagogisch-fachliche hinausgehen.

Mehr Wertschätzung ist gewünscht

Klar ist aber auch laut der Abgeordneten, dass an der förmlichen Qualifikations-Voraussetzung für unbefristete Arbeitsverhältnisse festgehalten werden soll.

Einig waren sich Boser und die Schulleiterin über das gute Bildungsangebot des SBBZ. Zu wünschen wäre allerdings den Worten Mosers nach, dafür mehr Wahrnehmung und Wertschätzung in der Öffentlichkeit zu erfahren.

Im Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Wolfach werden aktuell 32 Schüler aus Wolfach, Hausach, Gutach, Hornberg, Oberwolfach und Alpirsbach unterrichtet. In jeder Klassenstufe ist der Wechsel der Schule möglich. Das pädagogische Personal besteht aus acht Lehrkräften in Voll- und Teilzeit, davon zwei mit befristeten Verträgen, vier Auszubildenden für Jugend- und Heimerziehung, zwei Honorarkräften (stundenweise) und einer Honorarkraft der WfMB Haslach (Lebenshilfe-Werkstatt für Menschen mit Behinderungen).