Soll der Gassensteg weiterhin für Radfahrer nutzbar bleiben, muss das Geländer hinsichtlich deren Sicherheit aus versicherungsrechtlichen Gründen auf 1,30 Meter erhöht werden. Foto: Jehle

Räte sollen über Ausführung des Geländers entscheiden. Diskussion über Zuständigkeiten.

Wolfach - Die Erneuerung des Gassensteg-Geländers geht in eine neue Runde. Auf Antrag von vier Mitgliedern des Technischen Ausschusses (TA) wird sich der Gemeinderat in seiner kommenden Sitzung mit dem Thema beschäftigen.

Vor drei Wochen war mit knapper Mehrheit beschlossen worden, dass die Erneuerung des Geländers in einer Stahlausführung erfolgt – keine der drei seinerzeit präsentierten Versionen fand indes die Zustimmung im Ausschuss. Deshalb lautete der Auftrag an die Verwaltung, das Geländer filigraner und ästhetischer zu gestalten.

Eigentlich war vorgesehen, dass Josef Vetterer, Technisches Bauwesen, in der TA-Sitzung am Mittwoch sechs neu überarbeitete Varianten des Geländers dem Gremium vorstellen sollte. Dazu kam es aber gar nicht. "Wenn ein Antrag auf Übertragung an den Gemeinderat gestellt wird, dann lieber, bevor wir heute anfangen, über verschiedene Versionen zu diskutieren", empfahl Bürgermeister Thomas Geppert eine klare Linie. Damit reagierte der Bürgermeister auf die knappe Entscheidungsfindung in der damaligen Sitzung und das ausgesprochen geteilte Echo in der Bevölkerung auf die Erneuerung des Brückengeländers in Stahl.

Gemeinderat Georg Schmieder (FW) sprach sich gegen ein erneutes Aufrollen des Themas im Gemeinderat aus: "Wozu gibt es den technischen Ausschuss denn dann?" Auch Fraktionskollege Ernst Lange sah die Beschlussaufgabe klar im Gremium. Die Maßnahme weise keine weitreichenden Belange auf wie etwa, dass andere Gemeinden tangiert werden. "Zum Dachausbau durchwinken bin ich nicht da", so Lange. Gemeinderat Ulrich Wiedmaier (FW) hielt das Geländer ebenfalls nicht für eine "richtungsweisende Entscheidung". Das Thema werde in Wolfach stark diskutiert, merkte Rat Emil Schmid (CDU) an.

Als gewählte Volksvertreter sollte den öffentlichen Diskussionen Rechnung getragen werden, fand Schmid und befürwortete eine Neuauflage im Gemeinderat. Ihn habe die starke Reaktion in der Öffentlichkeit gar nicht gewundert, meinte Carsten Boser (Grüne). Die Entscheidung für die Ausführung in Stahl sei seinerzeit auch denkbar knapp ausgefallen. Seinem gestellten Antrag auf Übertragung der Angelegenheit an den Gemeinderat folgten Ursula Tibaldi, Emil Schmid (beide CDU) und Stefan Decker (SPD). Das Votum war eindeutig, denn drei Stimmen hätten auch gereicht, wie Geppert feststellte.

Der Gassensteg wird in Wolfach allgemein als prominenter Übergang zur Vorstadt empfunden. Die Brücke ist stark frequentiert von Fußgängern und Radfahrern. Nach der Betoninstandsetzung steht nun auch die Erneuerung des Geländers an. Soll die Brücke weiterhin für Radfahrer nutzbar bleiben, muss es hinsichtlich deren Sicherheit aus versicherungsrechtlichen Gründen auf 1,30 Meter erhöht werden. Vor drei Wochen votierte der technische Ausschuss mit knapper Mehrheit für eine Ausführung des Geländers in Stahl. Mit ausschlaggebend für die Entscheidung war seinerzeit die Kostenfrage des zukünftigen Pflegeaufwands. Eine der damals vorgestellten Variationen sah Holzstaketen und Rundholme aus Vollholz vor. Der ästhetische Aspekt kam nach Meinung einiger Räte allerdings zu kurz und für die jüngste Sitzung wurden sechs weitere Varianten ausgearbeitet.