Kirchengemeinderatsvorsitzender Markus Harter (von links), Katharina Zehntner-Matzander und Pfarrer Stefan Voß diskutierten lebhaft mit den evangelischen Christen über die Übergangszeit der rund einjährigen Bauzeit des neuen Gemeindezentrums. Foto: Jehle

Kirchenrat im Dialog mit Gläubigen über Gemeindezentrum. Jubiläumsfeier bei Einweihung.

Ein bewegtes Jahr steht den Wolfacher evangelischen Christen bevor. Einblicke hat es bei der jüngsten Kirchengemeinderatssitzung gegeben.

Wolfach . Die Planungen zum Neubau des Gemeindezentrums sind abgeschlossen. Schon im August soll der Abriss des Altbaus erfolgen. Wie die Übergangszeit von voraussichtlich einem Jahr Bauzeit gestaltet werden soll, war Hauptthema bei der sehr gut besuchten Gemeindeversammlung am Sonntag.

Gemeinsame Gottesdienste mit den Gläubigen in Kirnbach in der Nikolauskirche, die Schlosskapelle in Wolfach, die Friedenskapelle in Bad-Rippoldsau oder Vorschläge aus dem Kreis der Kirchengemeinde standen zur Diskussion. Pfarrer Stefan Voß und Katharina Zehntner-Matzander, die den Vorsitz führte, ermunterten die Mitglieder dazu, Stellung zu beziehen. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die Wolfacher gern mit Kirnbachern den Gottesdienst feiern. Eingerichtet wird ein Fahrdienst mit dem Bus vom Brenzheim.

Die Zusammenlegung ist auch unter dem Aspekt der erhöhten Arbeitsbelastung des Pfarrers durch die Vakanzzeit in Schiltach von Vorteil, wie Zehntner-Matzander anmerkte. Offenheit signalisierte Voß für die Anregung einer Wolfacherin, die Schlosskapelle zumindest ab und an mit einzubeziehen. Bei besonderen Gottesdiensten wie Jubelkonfirmation konnte der Pfarrer sich dies vorstellen.

Mögliche Lösung

Eine Räumlichkeit vor Ort für das Pfarramtsbüro sowie die Treffen der verschiedenen Gruppen ist laut Voß zwar in Arbeit, jedoch noch nicht ganz in trockenen Tüchern. Zuvor hatte der Pfarrer kurz Rückblick gehalten, wie die Entscheidung zum Neubau zustande kam und erläuterte den aktuellen Stand der Dinge (siehe Infokasten).

"Grüne" Strukturen

Mit der regenerativen Energie Nahwärme und LED-Beleuchtung werden Strukturen des Umweltmanagements "Grüner Gockel" in den Neubau einfließen. Kirchengemeinderat Michael Gleich warb in dem Zusammenhang um Verstärkung des Wolfacher Umweltteams, das momentan aus ihm und Michaela Harter besteht. Gesucht werden auch Personen, die den ökumenischen Krankenhausbesuchskreis unterstützen.

Thematisiert wurde in der Versammlung zudem die aktuelle Personalsituation. "Wir stricken an Lösungsmöglichkeiten", so der Geistliche. Bekanntlich werden auch Hausach und Gutach bald ohne evangelischen Pfarrer sein, weil Imke und Mirko Diepen sich neuen Aufgaben stellen.

Das im September anstehende 125-jährige Jubiläum des Wolfacher Gotteshauses wird mit einem Festgottesdienst auf der Freifläche zwischen der Kirche und dem Brenzheim begangen. Eine angemessene Jubiläumsfeier wird laut Voß zusammen mit der Einweihung des neuen Gemeindezentrums in großem Rahmen stattfinden.

 Die Visionen : Das neue Gemeindezentrum ist wesentlich kleiner konzipiert als das bisherige Gebäude. Mit dem dadurch frei werdenden Raum soll ein einladender Kirchplatz geschaffen werden.

  Die Vorteile: Wichtig war der Kirchengemeinde der direkte Anschluss des Bauwerks an das Gotteshaus, das eine Unterteilung in zwei Gruppenräume ermöglicht oder bei Bedarf zur Erweiterung des Kirchenraums genutzt werden kann. Untergebracht werden in dem Neubau soll auch das Pfarramtsbüro.

 Der Verlauf: Im Dezember 2016 wurde der Entwurf der K9 Architekten aus Freiburg vorgestellt, deren Konzeption die Jury überzeugt hatte. Dem Bauantrag wurde bereits die Zustimmung des Technischen Ausschusses erteilt.   Die Finanzierung: Zuschuss Landeskirche 50 Prozent, 30 Prozent innerkirchliches Darlehen und 20 Prozent Eigenmittel (Rücklagen aus dem Verkauf des Pfarrhauses)