Es können im Anschluss an das bisher letzte bebaute Grundstück auf der linken Seite der Waldenserstraße am Ortsausgang Richtung Gärtnerei zwei Wohnhäuser gebaut werden.
In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat mit der Ergänzungssatzung mehrheitlich beschlossen, die bisherigen Außenbereichsflächen in die zusammenhängende Bebauung des Ortsteils einzuschließen. Amei Fischer, Philipp Jourdan und Martin Jourdan enthielten sich der Stimme.
Für das ans letzte Wohnhaus angrenzende Flurstück 132 war bereits 2008 eine Ergänzungssatzung beschlossen worden, bisher wurde dort allerdings noch nicht gebaut. In die jetzt verabschiedete Ergänzungssatzung ist ein 670 Quadratmeter großer Teilbereich des daran anschließenden Flurstücks 130/1 eingeschlossen, dem bei der Vermessung eine eigene Flurstücknummer zugeordnet wird.
Ja zur Bauvoranfrage
Das Thema wurde in der Juli-Sitzung im Technischen Ausschuss bereits nichtöffentlich behandelt und die Bauvoranfrage für ein Wohnhaus mit Garage dort auch positiv beschieden, informierte Bürgermeister Rüdiger Klahm. Für die Anbindung des hinterliegenden restlichen Flurstücks 130/1 (gleicher Eigentümer wie der des neuen Bauplatzes) ist im Lageplan eine Zufahrt von der Waldenserstraße aus zwischen den beiden Baugrundstücken eingezeichnet, die vom neuen Bauplatz rausgemessen wird. Der Eigentümer muss auch den Wasser- und Abwasseranschluss in Eigenregie ausführen und den Umlegungsvorteil ausgleichen. Wenn mit Keller gebaut wird, braucht es an dieser Stelle eine Hebeanlage fürs Abwasser, so Bauamtsleiter Rainer Bubser auf die Frage von Philipp Jourdan. Bebaut werden können beide Grundstücke mit je einem Ein- bis Zweifamilienhaus mit Garage.
Wie steht es um den Artenschutz?
Für den Bereich Flurstück 130/1 und Umgebung gab es eine artenrechtliche Untersuchung, „es wurden keine Reptilien gefunden“, so die Vorlage. Die Umwandlung in einen Bauplatz bedeutet einen Eingriff in die Natur, der auszugleichen ist. Dafür werden 3850 Ökopunkte vom Ökopunktekonto der Gemeinde verbraucht, was der Grundstückseigentümer durch eine geeignete Maßnahme zeitnah wieder aufzustocken hat. Um das sicherzustellen, wird ein Vertrag geschlossen.
Kritik aus dem Gremium
„Ich habe die Erweiterung noch nicht im Neuhengstetter Ortschaftsrat gesehen“, kritisierte Martin Jourdan, der auch dem Neuhengstetter Gremium angehört, „das finde ich schade, dass das dort nicht vorgelegt wurde“. Vor Jahren sei in diesem Bereich ein ganzes Baugebiet bis auf Höhe der Gärtnerei angedacht gewesen, das damals abgelehnt wurde. Sowohl Bubser als auch der Bürgermeister wussten nicht, warum das nicht in den Ortschaftsrat kam, „es gibt keine verwaltungsinternen Gründe, die das ausgeschlossen haben“, so der Schultes.
Eckhard Flik, auch er Ortschaftsrat in Neuhengstett, unterstützte den Kollegen Jourdan, „das ist eine ortsbildprägende Geschichte, deshalb bin ich auch dafür, sowas in den Ortschaftsrat zu bringen“. Philipp Jourdan hatte an Bubser noch die Frage, ob diese Ergänzung um zwei Bauplätze Auswirkungen auf den Flächennutzungsplan habe, ob da an anderer Stelle etwas abgezogen werde. So etwas sei derzeit nicht geplant, so der Bauamtschef.