Freuen sich über den Besuch (von links): Evmarie Buick, Helga Wössner, Sandra Boser, Madeleine Hebler, Aaron Schöner und Stefan Euler-Benz. Foto: Störr

Staatssekretärin Sandra Boser hat bei ihrem Besuch in Mühlenbach über öffentliche Verkehrsmittel und die Finanzierung der Unterbringung von Flüchtlingen informiert. Auch die Modernisierung der Heinrich-König-Schule war Thema.

Mühlenbach - Die Mühlenbacher Hauptschule steht gut da und verzeichnet zunehmende Schülerzahlen – Das wurde beim Gemeindebesuch von Staatssekretärin Sandra Boser (Grüne) deutlich. Zunächst gab es eine Gesprächsrunde mit Bürgermeisterin Helga Wössner, Stellvertreterin Evmarie Buick und Mitarbeitern der Verwaltung. "Danke für Ihre Unterstützung. Wir sind froh, dass wir Sie haben", richtete sich Helga Wössner an die Abgeordnete.

Die erste Frage galt dann den landesseitig geplanten Corona-Regeln. Doch da beruhigte Sandra Boser: "Wir möchten schauen, wie man zu einem normalen Umgang mit der Situation kommt." In Pflege- und Behinderten-Einrichtungen wolle man aus den Maßnahmen raus, Personalausfälle wären auch für das gesamte System schwierig. Angesprochen auf die hohen Energiekosten erklärte die Abgeordnete: "Wir haben schwierige Zeiten vor uns." Was vom Bund in Sachen Gaspreisbremse komme, wisse man noch nicht, dass Übergewinne abgeschöpft werden müssten – darin sei man sich auf politischer Ebene einig.

Sprachbarriere sorgt für Probleme

Landesseitig gebe es eine "Task Force: Energie", die aktuell Windflächen und Standorte für Freiflächen-PV-Anlagen wie beispielsweise Autobahnränder oder Parkhausdächer untersuche.

Beim Dauerthema "Bauen im Außenbereich" bemängelte Helga Wössner: "Man merkt, dass die Politik in Städten gemacht wird." Sandra Boser sah das als spezielles Thema von Baden-Württemberg mit vielen Flächengemeinden und wenig Ballungszentren. Evmarie Buick regte an, dass sich Entscheider die Situation vor Ort anschauen sollten. "Es geht oft nur um einzelne Gebäude mit wenig Flächenversiegelung oder eine Umnutzung", erklärte sie.

Bei der Unterbringung von Flüchtlingen berichtete Wössner von derzeit acht Ukrainern, dem ausgeschöpften gemeindeeigenen Wohnraum und der Anmietung eines Hauses. "Von privater Seite gibt es keine Rückmeldungen zu möglichem Wohnraum", bedauerte die Bürgermeisterin. Auch auf Landesebene sei Wohnraum die drängendste Frage – nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für den Zuzug von Fachkräften. Hauptamtsleiter Christian Hofstetter berichtete von der großen Sprachbarriere, da bei den Ukrainern so gut wie keine Englischkenntnisse vorhanden wären. Das sei bei Flüchtlingen aus anderen Herkunftsländern oft einfacher.

Hinsichtlich des öffentlichen Nahverkehrs – gerade in Richtung Elzach – erklärte Helga Wössner: "Uns nutzen die besten Tickets nichts, wenn die Taktung nicht stimmt." Sandra Boser verwies auf den Regiobus Haslach-Elzach, den das Land finanziell fördere, der vom Kreis aber einfach nicht eingerichtet werde. Als Modellregion für die Mobilitätsgarantie müsse es im Ortenaukreis am Ende ein abgestimmtes Konzept geben, das in alle Regionen passe.

Schülerzahlen steigen stetig an

In der Heinrich-König-Schule verwies Schulleiter Stefan Euler-Benz auf steigende Hauptschüler-Zahlen. Waren es im Jahr 2010 noch 56 Hauptschüler, wurden im Jahr 2020 bereits 90 registriert. Genau gegensätzlich verlief die Zahl der Grundschüler, die in den gleichen Jahren von ursprünglich 80 auf 56 gesunken ist. Die aktuelle neunte Klasse war mit 16 Schülern in der fünften Klasse gestartet und zählt mittlerweile 21 Schüler, auch die im Sommer verabschiedete Abschlussklasse war am Ende 21 Schüler stark. Die Schulsprecher Madeleine Hebler und Aaron Schöner stellten Sandra Boser die neuen Arbeitsplätze vor, die mit Unterstützung der Bildungspartner Foboha, Moser, Hydro und Benz im Laufe der kommenden fünf Jahre die alten ersetzen werden.

Modernisierung

Neben den neuen Arbeitsplätzen, die in den kommenden fünf Jahren die alten ablösen sollen, stehen weitere Projekte für die Heinrich-König-Schule an. So soll der Technikraum modernisiert und mit neuen Geräten ausgestattet werden. Auch der Umbau des Lehrerzimmers ist geplant.