Ist das geplante Baugebiet Kehlenstraße auf absehbare Zeit das letzte Neubaugebiet in Waldmössingen? Diese Befürchtung hat Ortsvorsteher Reiner Ullrich. Foto: Herzog

Ist das Wohngebiet Kehlenstraße das letzte Neubaugebiet im Stadtteil Waldmössingen auf lange Sicht? Diese Befürchtung äußerte Ortsvorsteher Reiner Ullrich in der Sitzung des Ortschaftsrats.

Schramberg-Waldmössingen - Ratsmitglied Roland Weißer verwies unter Punkt Anfragen und Anregungen auf die Innenentwicklung, bei der ihm die Zeitschiene fehle, wann etwas realisiert werden soll.

 

Nach Auskunft von Ullrich ist die Ortsverwaltung da nicht involviert. Die Stadt plane eine Bauplatzbörse, um Bewegung in privaten Grund und Boden zu bekommen. Durch das Baugebiet Kehlenstraße sei die Innenentwicklung in die Warteschleife gedrängt worden, räumte der Ortsvorsteher ein.

An Innenentwicklung denken

Weißer forderte, die Innenentwicklung dürfe nicht aus den Augen verloren werden und müsse parallel zur Kehlenstraße weiter bearbeitet werden. "Die Kehlenstraße wird meiner Meinung nach durch die Vorgaben des Landes auf absehbare Zeit das letzte Baugebiet in Waldmössingen sein. In Zukunft werden Bestand und Baulücken das beherrschende Thema sein, die jedoch nicht in städtischem Besitz sind. Der Zustand der Häuser ist kritisch und sollte wieder für den Wohnraum gewonnen werden", betonte Ullrich. Den Hinweis von Weißer, dass andere Kommunen von dem Förderbauprogramm "Unser Dorf soll schöner werden" profitiert hätten, nahm der Ortsvorsteher gerne auf und bestätigte: "Da werden wir hinkommen müssen."

Gewerbe und Industrie am Ortsrand

An der Aussage Ullrichs zum vorerst letzten Neubaugebiet störte sich Adrian Schmid. "Bei Gewerbegebieten spielt der Flächenverbrauch offenbar kaum eine Rolle", sprach Schmid indirekt von zweierlei Maß. Wie der Ortsvorsteher erläuterte, würden Wohnflächen und Gewerbeflächen unterschiedlich behandelt. Gewerbe und Industrie müssten an den Ortsrand. Die übergeordnete Raumordnungsbehörde des Regierungspräsidiums Freiburg schreibe vor, dass kein zusätzlicher Flächenverbrauch im Außenbereich für Wohnbebauung mehr erfolgen dürfe. Deutschland sei nach wie vor ein Industriestandort, der expandieren und wachsen müsse, um existieren zu können, schilderte Ullrich.