Im Grüninger Neubaugebiet "Weidenäcker" liegt das Traumgrundstück, wie Ortsvorsteher Michael Böhm sagt. Dort soll die Mehrgenerationen Wohnanlage gebaut werden. Foto: Reichart

Wohnen: Mehrgenerationen-Projekt nimmt wieder Fahrt auf / Auch für Familien geht es voran

Altersgerechtes Wohnen und bezahlbarer Wohnraum für junge Familien: Damit beschäftigt sich Grüningen schon seit Jahren.

Donaueschingen-Grüningen. Den ersten Anlauf nahm Alt-Ortsvorsteher Günther Buller bereits vor rund zehn Jahren mit einem Mehrgenerationen-Projekt. Damals scheiterte das Vorhaben, obwohl zu der damaligen Informationsveranstaltung einige interessierte Bürger gekommen waren.

Nun wurde das Thema "Mehrgenerationen-Wohnpark" seit einigen Monaten wieder aufgegriffen. Ein Bauträger hat dafür auch schon eine Planung vorgestellt. "Es wird ein anspruchsvolles Projekt werden, aber nicht zu verwechseln mit einem Altenheim", stellt Ortsvorsteher Michael Böhm im Gespräch klar. Älteren Menschen soll der Verbleib im Dorf und in ihrer Gemeinschaft mithilfe dieses Projektes ermöglicht werden. Das heißt, man möchte den Menschen die Möglichkeit geben, in ihrem Heimatort, auch im fortgeschrittenen Alter, bleiben zu können – und das in einer Gemeinschaft mit jüngeren Menschen. Gebaut werden soll diese Anlage im Grüninger Neubaugebiet "Weidenäcker". Es ist "ein Traum-Filet-Grundstück", schwärmt der Ortschef. Es liegt neben der Kirche, Heimatstube und dem Rathaus – "und bietet auch eine schöne Kommunikationsfläche." Allerdings ohne Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.

Die aktuelle Planvorstellung beinhaltet Ein- und Zweizimmerwohnungen mit Kochnische und Duschbad, auf einer Wohnfläche zwischen 35 und 60 Quadratmetern. Der Bau soll dreigeschossig mit einem zusätzlichen Dachgeschoss sein. Hinzu kommen ein Gemeinschaftsraum, eine Außenfreifläche, Tiefgarage und Besucherparkplätze. "Das Kind soll jetzt zum Leben erweckt werden", sagt der Ortsvorsteher. Junge und ältere Menschen sollen sich dort ergänzen. Also, sich gegenseitig quasi unter die Arme greifen – das würde Michael Böhm gerne sehen.

Nun sind die Grüninger Bürger mit ihren Wünschen und Ansprüchen gefragt, denn es gibt noch kein festes Konzept. Sie sollen sich Gedanken machen und Ideen einbringen. Sollte eventuell auch ein Ärzte-Schwesternzimmer für einen ambulanten Pflegedienst mit eingeplant werden? Das sei eine der Fragen, die sich die Bürger stellen sollen.

Austausch mit Pfohren

"Da sich auch Pfohren mit einem solchen Projekt beschäftigt, werden wir uns eventuell mit Ortsvorsteher Gerhard Feucht austauschen, und der Ortschaftsrat wird sich auch Objekte anschauen", sagt Böhm.

Aber auch bezahlbares Wohneigentum für junge Familien stehe im Fokus. Städtische Bauplätze sind in Grüningen ausverkauft. Der technische Ausschuss des Donaueschinger Gemeinderates hat in öffentlicher Sitzung im Juli beschlossen, den Bebauungsplan "Gerenweg" Grüningen aufzustellen. Der Verfahrensschritt der sogenannten frühzeitigen Beteiligung von Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange sei abgeschlossen. Die hierbei getätigten Stellungsnahmen von Bürgern und Behörden werden derzeit vom Planungsbüro gesichtet und in den nächsten Wochen aufgearbeitet. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 erfolgt die Vorlage im Gemeinderat zur Entscheidung, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt. Das Grundstück wird zurzeit landwirtschaftlich genutzt. Die Bebauung soll aus 13 Einheiten mit je 145 Quadratmetern Wohnfläche, das heißt, aus vier Doppelhaushälften und neun Reihenhäusern, bestehen.

Die nächste öffentliche Sitzung des Ortschaftsrates findet am Mittwoch, 3. November, 19 Uhr, im Ratssaal des Rathauses statt. Dort wird unter anderem zum Projekt Mehrgenrationen-Wohnen beraten. Da es noch kein feststehendes Konzept gibt, werden Bürger gebeten, sich zu dem Thema Gedanken zu machen. Etwa darüber, was es für eine Gemeinschaft, in der Jung und At gemeinsam leben, alles braucht und wie das Zusammenleben zwischen den Generationen gestaltet werden kann.