Initiator Carsten Kugele (links) und Architekt Gustav Dingler stellten in der Freien Studienstätte in Unterlengenhardt das Tiny-Haus-Projekt vor. Foto: Kraushaar

Die Wohnungsnot ist groß. Kommen deshalb auch Tiny-Häuser nach Unterlengenhardt? Das Vorhaben steckt noch im Anfangsstadium.

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt - Viele Besucher sind zu einer Versammlung in der Freien Studienstätte in Unterlengenhardt gekommen, um das Tiny-Haus-Projekt im Ort kennenzulernen. Einige Besucher waren schon mit ganz konkreten Vorstellungen und Fragen zu den zeitlichen Abläufen und Kosten an den Initiator des Projektes, Carsten Kugele, und an Architekt Gustav Dingler herangetreten. Sie wurden jedoch enttäuscht. "Wir haben heute eine reine Info-Veranstaltung, bei der wir das Interesse an so einem Projekt ausloten wollen", sagte Kugele: "Der Prozess steht ganz am Anfang. Wir sind noch weit weg von einer Baugenehmigung. Dazu muss erst ein Bebauungsplan erstellt werden und das dauert heute eineinhalb bis zwei Jahre", erklärte Kugele.

Weitgehend autark

Bei Tiny-Häusern handelt es sich um kleine ökologische Wohneinheiten in einer Größe von rund 40 Quadratmetern, angedacht für eine Person und weitgehend autark ausgerichtet, war aus den Ausführungen von Architekt Dingler zu entnehmen. Eine feste Nasszelle, der Rest ist offen und kann individuell gestaltet werden. "Wir planen nicht mit Rädern, sondern Punktfundamenten. Die Eingangshöhe zum Wohnbereich entspricht circa einer Stuhlhöhe und wird per Rampe erreicht. Das normale Regenwasser fließt unten durch. Die Stromversorgung soll vom Dach, Brauchwasser aus einer Zisterne kommen", erklärte Dingler.

Gemeinsamer Außenbereich

Die Planer sehen in Unterlengenhardt auf dem Gelände hinter der Kepplerstraße 10 Platz für vier bis sechs Tiny-Häuser. Dem kleinen "Wohnpark" liegt ein gemeinsamer Außenbereich zugrunde. Das Projekt kann auf Pachtbasis für Zeiträume von zehn, 15 oder 20 Jahre angeboten werden. "Das ist individuell. Das Grundstück bleibt beim Besitzer", erklärte Kugele.

Kosten ungewiss

Angaben zu den Kosten einer Einheit seien noch rein spekulativ, so Kugele. Das hänge von der Dauer des Genehmigungsverfahrens und der individuellen Ausstattung ab. Dazu komme die Ungewissheit durch die aktuelle Wirtschafts- und Energiekrise. Exakte Kosten seien nicht abschätzbar. Auf jeden Fall soll in Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat in absehbarer Zeit ein Aushang erarbeitet werden, wo man Kontakte aufnehmen und sein Interesse bekunden kann.

Info

Baurecht

Die Tiny-Häuser in Unterlengenhardt sollen in Ständerbauweise konstruiert werden. Laut Baurecht macht es keinen Unterschied, ob auf Punktfundamenten oder mobil gebaut wird, war bei der Informationsveranstaltung zum Tiny-Haus-Projekt in Unterlengenhardt zu erfahren.