Der Bebauungsplan "Ortsmitte Rötenberg" geht in eine einmonatige Offenlage. Foto: Herzog

Kommunales: Behörden melden sich

Der Bebauungsplan "Ortsmitte Rötenberg" ist einen Schritt weiter. Nach der Abwägung der Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und Öffentlichkeit und der Billigung des Entwurfs geht er nur in eine vierwöchige Offenlage.

Aichhalden. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats rückte Bürgermeister Michael Lehrer wegen Befangenheit vom Tisch ab und übergab die Sitzungsleitung an Stellvertreter Stefan Wiedmann. Ihm zufolge hat sich die Ortsmitte Rötenberg im Laufe der Jahre zu einer "typischen Gemengelage mit Kleinsiedlungen einschließlich Wohnen mit Nutzgärten, Flächen für den Gemeinbedarf, nicht störendem Gewerbe und größeren Baulücken" entwickelt. Nun sei dort eine städtebauliche Nachverdichtung gewünscht.

Es bestehe weiterhin eine hohe Nachfrage an Wohnbauflächen für Einfamilien- und Doppelhäuser, auch für seniorengerechtes Wohnen. Deshalb soll neben dem Bestand östlich der Alpirsbacher Straße auch die bestehende Grünfläche Richtung des Rötenbachs als Wohnbaufläche genutzt werden. Eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung sei aufgrund der geringen Flächengröße und der starken Hanglage ohnehin kaum möglich. Durch einen ausreichenden Abstand zum Gewässer mit bestehenden Gehölzen könne dieser Bereich langfristig als Fläche zum Schutz und zur Entwicklung von Natur und Landschaft herangezogen werden, erläuterte Wiedmann.

Planerin Jana Walter vom Büro Gfrörer berichtete von neun Behörden-Stellungnahmen, "davon vier wichtige", seien bei der frühzeitigen Beteiligung im August eingegangen. Das Regierungspräsidium Freiburg argumentiere, der Wohnflächenbedarf für einen der zwei Teilbereiche sei nicht ausreichend begründet und mögliche Tauschflächen fehlten. Letzteres sei im Rahmen der neunten Änderung des Flächennutzungsplans mit dem Gebiet "Obere Halde" dargestellt und läge damit bereits vor, so die Planerin.

Kästen für Vögel und Fledermäuse erforderlich

Die untere Naturschutzbehörde fordere den Ausgleich mit Vogel- und Fledermauskästen. Die Standorte seinen kartografisch festzuhalten und der Behörde mitzuteilen. Ersatzquartiere müssten vor Rodung verhängt werden. Es müsse ein Fledermaussturm errichtet werden, da viele Einzelkästen vorhanden seien. Zudem verlange die Naturschutzbehörde ein Konzept zur Anlage und Pflege der Magerwiesen. Der Mindestabstand zwischen Biotopflächen und angrenzenden Grundstücken von mindestens fünf Metern sei einzuhalten. Der Streuobstbestand müsse in seinem aktuellen Umfang im räumlichen Umfeld ausgeglichen werden. Dabei handle es sich um 23 Bäume. Der Ausgleich erfolge auf einem gemeindeeigenen Grundstück im Südosten des Plangebiets. Hierfür müsse ein Maßnahmenkonzept einschließlich eines Monitorings erarbeitet und ein öffentlich-rechtlicher Vertrag mit dem Landratsamt vor Satzungsbeschluss abgeschlossen werden.

Das Landesamt für Denkmalpflege verlange, Kulturdenkmale wie die Friedhofsmauer im Bebauungsplan zu kennzeichnen und den Denkmalschutz im Textteil zu übernehmen, schilderte Walter.

Nach dem einstimmigen Beschluss, die Planunterlagen auf die Dauer eines Monats im Rathaus Aichhalden offen auszulegen, ergänzte der Bürgermeister, dass ein bestehender schmaler Weg im Plangebiet etwas verbreitert worden sei. Dafür brauche es Grundstückserwerb. Der Eigentümer habe die Bereitschaft signalisiert, verkaufen zu wollen, sagte Lehrer.