Bauherr, Planer und ausführendes Gewerbe freuen sich, dass es in der Heerstraße 55 losgeht. Hier entsteht ein prägnantes Wohn- und Geschäftshaus und dahinter bald ein ganz neues Wohnviertel. Foto: Alt

Mit dem symbolischen Spatenstich ist am Freitagvormittag der Startschuss für ein Vorzeigeprojekt der Rottweiler Stadtentwicklung gefallen. Auf dem markanten Kopfbau, der auf dem ehemaligen Moker-Areal realisiert wird, ruhen große Erwartungen.

Das quartiersprägende Gebäude des Berliner Architekten Steffen Duemler soll eine Initialzündung sein, so formulierte es Bauamtsleiter Rudolf Mager am Rande des Spatenstichs auf dem ehemaligen Moker-Areal.

 

Für die Firmengruppe Merz begann am Mittwochvormittag die Umsetzung eines „zukunftsweisenden Projekts“. Sie realisiert mit dem Berliner – den Namen hat das Gebäude von seinem Berliner Architekten – auf dem Grundstück Heerstraße 55 ein modernes Wohn- und Geschäftshaus und setzt damit einen wichtigen Impuls für die städtebauliche Entwicklung im Westen der Stadt.

Bernhard Merz wünschte in seiner kurzen Ansprache allen Beteiligten gutes Gelingen, und dass das Projekt „den Markt trifft“. Indes gebe es bereits Interessenten für die mehr als 2500 Quadratmeter großen Büro- und Praxisflächen. Darüber hinaus sind im Dachgeschoss Wohnungen mit Dachterrassen geplant – barrierefrei und mit Blick ins Grüne.

24 Stellplätze unter der Erde

Wie Architekt Duemler erläuterte, war es ein Anliegen, den ruhenden Verkehr unter die Erde zu bringen. In der geplanten Tiefgarage wird es 24 Stellplätze geben. Hinter dem Kopfbau, für den – so Merz – noch einen Namen gefunden werden müsse, realisiert die Firmengruppe in den kommenden Jahren unter dem Slogan „Wohnen im Park“ ein neues Stadtviertel.

Zudem bleiben die Bestandsgebäude, die unter Denkmalschutz stehen, erhalten. „Wenn ich an die 82 Wohneinheiten denke, ist so eine Konversionsfläche Gold wert“, betonte der Architekt.

Die Firmengruppe Merz hatte das ehemalige Gelände der Firma Moker 2013 gekauft. Seit 2017 laufen die Planungen, von denen nun der prägende Kopfbau realisiert wird.

20 Monate Bauzeit sind hierfür anvisiert. Wobei es mit den Aushubarbeiten für die Tiefgarage erst einmal nach unten geht.

Der dafür notwendige Bebauungsplan „Auf der Breite“ ist noch frisch. Erst vor zwei Wochen hatte der Gemeinderat grünes Licht für die Überplanung des Moker-Areals gegeben.

Die Stadt freut sich

Bauamtsleiter Rudolf Mager lobte die Planungen. „Für die Stadt Rottweil ist es ein schönes Beispiel wie man eine Transformationsfläche so aktiv bespielen kann.“ Mit der Nähe zur Innenstadt, den fußläufigen Einkaufsmöglichkeiten, Sport- und Freizeitanlagen sowie den Schulen habe das Quartier beste Voraussetzungen.

Eine gute Nachricht für die Anwohner: Vor Ort betonten Mager und Architekt Duemler nochmals, dass der Baustellenverkehr nicht über die Steig abgewickelt wird. Die Anwohner hatten im Zuge des Bebauungsplanverfahrens Kritik geäußert, weil sie durch die Entwicklung des Areals eine starke Zunahme des Verkehrs und eine große Belastung durch den Baustellenverkehr befürchten.

Um die Situation in der schmalen Straße zu entzerren, sei deshalb vorgesehen, nur die Einfahrt in die künftige Tiefgarage über die Steig zu planen. Die Ausfahrt erfolge über die Königsberger Straße. Wie sich der Verkehr in der Heerstraße und vor allem am Kreisverkehr mit der Realisierung der Bebauung auf dem ehemaligen Breucha-Areal entwickle, müsse man sehen. Hier werde man womöglich nachsteuern müssen, so Mager.