Das Wetter hat endlich mitbekommen, dass bald Sommer ist, da lockt es die Menschen ins Freie.
Viele, die schon länger nicht mehr im Mietersheimer Naherholungsgebiet waren, dürften zuletzt verdutzt auf den Stegmattensee geguckt haben, oder besser: auf die Wüstenlandschaft mit den paar Pfützen, die von ihm übrig sind.
Keine Sorge: Soll alles so sein. Das von Anfang an lecke Gewässer – einst angelegt für die Landesgartenschau 2018 – wird endlich abgedichtet. „Es ist geplant, dass nach Pfingsten die Baustelle eingerichtet wird, bis Ende August sollen die Sanierungsarbeiten andauern“, heißt es aus dem Rathaus. Hier und da würden währenddessen Sperrungen notwendig.
Mehr als 600 000 Euro lässt sich die Stadt das Flicken der Dämme kosten. Dass der See dazu erst leer laufen muss, hat ihn nicht nur sein sonst so einladendes Äußeres gekostet. Seit einiger Zeit verströmt er obendrein einen Geruch, der Erinnerungen weckt an Sommerurlaube an einem überbevölkerten, zum Kippen neigenden italienischen Lago. Kurz gesagt: Es müffelt.
Wie die Gäste des Restaurants „Im Original“, auch bekannt als Haus am See, das zusätzliche Schlamm- und Algenaroma finden, ist nicht bekannt. Jedenfalls sollen sie bald nicht mehr von zu viel lästiger Sonne beim Essen gestört werden. Der Betreiber plant, auf der Terrasse eine – Achtung, Bürokratendeutsch! – „Verschattungsanlage“ zu installieren. Die Stadtverwaltung will es zumindest probeweise gestatten, obwohl sie in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat selbst nur Nachteile aufzählt. Was tut man heutzutage nicht alles für ein gutes gastronomisches Angebot. Erst Parkplätze, jetzt eine Markise.
Immerhin würde Letztere die Stadt nichts kosten, was man von der Seesanierung (noch) nicht behaupten kann. Der Fall liegt bekanntlich längst und immer noch bei den Juristen. Hach, wie herrlich, die Geschichten aus dem Seepark.